Emmerich/Rees. Emmerich hat 180 Euro je Schüler investiert, Rees hat jede Schule mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet. Doch es bleibt noch einiges zu tun.
Kreidetafeln gibt es in den Emmericher Grundschulen längst nicht mehr, stattdessen hängen in den Klassenräumen digitale Whiteboards. Alles in Ordnung also, was die digitale Ausstattung an Schulen angeht? Der WDR hat alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen zu dem Thema befragt und ein ernüchterndes Gesamturteil gefällt: „Es sieht nicht gut aus.“
Auch Emmerich kommt bei der Umfrage nicht gerade gut weg. Hier müssen sich hundert Schüler 4 Tablets, 3 Laptops und 7,4 Desktoprechner teilen. Nur mit 3,7 Whiteboards je hundert Schülern liegt die Stadt über dem NRW-Durchschnitt. Doch ein anderer Wert sei entscheidend, betont Stadtsprecher Tim Terhorst: „2019 haben wir 181,50 Euro je Schüler investiert.“ So viel wie sonst kaum eine andere Kommune. „Daran kann man eine Menge ablesen.“
Smartboards an Gesamtschule Emmerich
Beim Aufbau der Gesamtschule habe die Stadt im vergangenen Jahr bereits massiv in die digitale Ausstattung investiert, so Terhorst. An der neuen Schule soll es besonders fortschrittlich zugehen: „Technisch gehen wir hier in den nächsten Schritt und setzen auf Smartboards.“ Während Whiteboards erst an Beamer angeschlossen werden müssen, ähneln Smartboards großen Touchscreens.
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Doch damit ist es längst nicht getan. „Die Unterhaltung der Geräte muss sichergestellt werden“, sagt Terhorst. Schließlich müssten Smartboards gewartet werden, im Notfall auch mal Experten zur Reparatur anrücken. Deshalb hat die Stadt einen Vertrag mit dem Kommunalen Rechenzentrum unterschrieben, das eine Vollzeitstelle für den sogenannten technischen Support zur Verfügung stellt.
Geld aus dem Digitalpakt
Darüber hinaus hat sich die Stadt intensiv damit beschäftigt, wie alle Schüler bestmöglich mit Endgeräten ausgestattet werden können. Das Ergebnis: Tablets sind am sinnvollsten, da sie verhältnismäßig wartungsarm sind. Geld dafür soll unter anderem durch den Digitalpakt des Landes generiert werden. „Wir werden alle Mittel konsequent nutzen“, betont Terhorst.
Rees ist in der Überblickskarte des WDR rot eingefärbt, ein Zeichen für eine unterdurchschnittliche digitale Ausstattung an Schulen. Auf 100 Schüler kommen 4,7 Tablets, 2 Laptops, 9,1 Desktoprechner und 0,6 Whiteboards. Eine andere Zahl liegt dagegen weit über dem Durchschnitt, wird aber nicht in die Gesamtrechnung einbezogen. Das Schulzentrum und alle vier Grundschulen haben Glasfaseranschluss.
Glasfaseranschluss an allen Reeser Schulen
„Uns war wichtig, dass die Endgeräte auch eingebunden werden können“, betont Stadtsprecher Jörn Franken. Deshalb hatte die Stadt im ersten Schritt für eine gute Internetverbindung gesorgt, 2018 wurden an allen Schulen neue Leitungen gelegt. Parallel dazu konnten die Schulleitungen bereits ihre Wünsche für eine digitale Ausstattung ihrer jeweiligen Schule nennen. „Die arbeiten wir jetzt nach und nach ab“, sagt Franken.
So gibt es im Gymnasium bereits in jeder Klasse einen Beamer und einen Desktoprechner. Beides ist in Kombination vergleichbar mit einem Whiteboard, in der Umfrage schlagen sich diese Zahlen jedoch nicht nieder. Aktuell hat die Stadt 750 Tablets und 150 Laptops bestellt, die ersten 70 Geräte stehen bereits in den kommenden Tagen zur Verfügung. Mit den neuen Endgeräten würde die Stadt schließlich über dem NRW-Durchschnittswert liegen. Daher betont auch Franken: „Wir sehen uns auf einem sehr guten Weg.“
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