Emmerich. Die CDU-Landratskandidatin Silke Gorißen sprach vor Emmerichs Frauen-Union über die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.

Silke Gorißen ist das Paradebeispiel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unterstrich die Vorsitzende der Frauen-Union Marie Reeke am Donnerstag in der Societät. Die CDU-Landratskandidatin Gorißen war zu Gast in Emmerich und erzählte von ihren Erfahrungen. Oberste Priorität habe: „Dem Kind geht es gut dabei und es fühlt sich wohl“, erklärte sie vor einer kleiner Gruppe von Christdemokratinnen auf Stadt- und Kreisverbandsebene: „Unser Sohn kam vor sechs Jahren als Überraschungskind zur Welt.“

Von Anfang an war klar, dass sie weiterhin als selbstständige Rechtsanwältin tätig sein, aber auch ihren Partei- und Fraktionsvorsitz in Bedburg-Hau nicht aufgeben wollte. „Das bedeutete eine unglaubliche Anstrengung.“ Und ja sie sei schon mal auf dem Zahnfleisch gegangen. Große Unterstützung hätten ihr anfangs die Großmütter gegeben. Denn der Papa, ihr Lebensgefährte, sei zu diesem Zeitpunkt stets nach Düsseldorf gependelt. Nach zwölf Monaten ging es für den Sohnemann in die Betreuung nach Kleve, danach in den Kindergarten in Bedburg-Hau.

Konzept muss stehen

Ein gutes Gefühl hätte sie stets mit guten Erzieherinnen gehabt. „Aber auch netzwerkende Familien sind das A und O“, wusste Gorißen: „Wir Mütter versuchen uns gegenseitig zu entlasten.“ Das sei auch noch heute so. Wenngleich die Politikerin von einer qualifizierten, warmherzigen Betreuung und einer Organisation von Tag zu Tag sprach, dürfe man nicht vergessen: „Das Konzept muss stehen.“ Und noch eines spiele eine Rolle, die nicht nur zu Lasten der Mutter ginge: „Eine Partnerschaft muss das tragen können.“

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Als sie im letzten Sommer zur Landratskandidatur angesprochen wurde, sei für sie klar gewesen: „Das geht nur, wenn mein Kind gut versorgt ist.“ Und es müsse zu Hause passen. Das macht es. Denn ihr Lebensgefährte, Vorsitzender Richter am Landgericht Kleve sei nun vor Ort – und könne sich um den Sohn kümmern. Und mache das gerne. Jetzt gerade in Hochkampfwahlzeiten sehe sie den Filius nur morgens. Soll heißen: 7:15 Uhr wecken, anziehen, gemeinsam frühstücken, „und der Vater bringt ihn zur Schule.“ Da plage sie schon das schlechte Gewissen. Ihr Sohn hingegen nimmt das gelassen: „Ach Mama, ich hatte gestern einen schönen Tag. Mach du mal deinen Wahlkampf.“

Flexible Arbeitszeiten

Silke Gorißen räumt aber rückschauend ein: „Ich weiß nicht, wie es gewesen wäre, wenn ich angestellt wäre“, so die Juristin. Wichtig sei, dass es ein Betreuungsangebot auch zu den Randzeiten, um somit Flexibilität zu gewährleisten, gebe. Und noch eines habe sich in Corona-Zeiten gezeigt: Wie wichtig mit Blick aufs Home-Office für beide Elternteile flexible Arbeitszeiten sind. Das wurde auch bei einer anschließenden Diskussion deutlich. Man müsse sich schon Gedanken machen, welche Bereiche sich fürs Arbeiten zu Hause ausgliedern lassen, erklärte Gorißen.

Für CDU-Bürgermeisterkandidat Dr. Matthias Reintjes ist es ein Wunsch, dass in Stadt- und Landrat in fünf Jahren pari 50 Prozent Frauen und Männer vertreten sind. Um das zu erreichen, sei es nach Ansicht von Silke Gorißen wichtig, viel mehr auf die Frauen zuzugehen und das direkte Gespräch und die Möglichkeiten gemeinsam auszuloten.

>>> Erste Veranstaltung für Marie Reeke

Für Marie Reeke war es die erste Veranstaltung als Vorsitzende der Frauen-Union. Eine konstituierende Sitzung des neuen Vorstands habe es gegeben. Aber sonst seien geplante Veranstaltungen durch die anhaltende Corona-Zeit ausgefallen, wusste sie zu berichten.

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