Emmerich. Ilona Brockmann (56) bewirbt sich als Kandidatin für den Integrationsrat in Emmerich. Als Einzelkämpferin könne man nicht viel bewegen, sagt sie.

„Miteinander und nicht nebeneinander, weil jeder Mensch wichtig ist.“ Dieses Motto hat sich Ilona Brockmann auf die Fahne geschrieben für ihre Bewerbung als Kandidatin für den Integrationsrat der Stadt Emmerich. Die 56-Jährige stammt aus Oberschlesien, kam vor über 30 Jahren als Spätaussiedlerin nach Deutschland und wohnt inzwischen seit 20 Jahren in Emmerich. Hier ist sie zum einen als selbstständige Kindertagespflegerin tätig; außerdem bietet sie Beratung und Coaching an.

„Beide Tätigkeiten sind voneinander getrennt und bedeuten für mich Abwechslung und Zufriedenheit“, sagt sie. Durch ihre Tätigkeit habe sie viele schönen Momente mit Menschen mitgestalten und erleben dürfen, „aber ich habe auch einige Schwierigkeiten wahrgenommen“. Aus diesem Grunde möchte sie sich für Integration aktiv einsetzen: „Ich bin von tiefstem Herzen davon überzeugt, dass vor allem für polnische Familien Unterstützung wichtig ist.“

Viele Ausländer wollen auf Dauer bleiben

Viele Ausländer kämen nach Emmerich, um hier auf Dauer zu bleiben. „Doch wer sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen muss, hat es nicht immer einfach. Zwar ermöglichen Arbeit und Beschäftigung ein selbstbestimmtes Leben, aber nicht immer eine soziale Anerkennung“, hat sie beobachtet. Dabei arbeiten diese Menschen oft viel und schwer als Aushilfskräfte, spricht sie auch das Thema Leiharbeiter an.

Hier gibt es mehr Artikel aus Emmerich, Rees und IsselburgDie Menschen müssten viel mehr soziale Kontakte pflegen, auch die Nationen untereinander, ist sie überzeugt. Für gemeinsame Aktivitäten und Aktionen für Familien mit Kindern jeder Altersstufe sieht sie einen großen Bedarf: „Nicht nur Erwachsene brauchen soziale Kontakte. Vor allem Kinder brauchen für ihre Entwicklung Gleichaltrige. Kinder haben keine Vorurteile und lernen spielerisch voneinander nicht nur die Kultur, sondern auch die Sprache.“

Im Integrationsrat Gehör verschaffen

Auch weiß die Mutter von vier erwachsenen Kindern und achtfache Oma: „Als Einzelkämpfer kann man nicht viel bewegen. Das geht nur, wenn man mehr Gehör hat.“ Wie beispielsweise im Integrationsrat. Sollte Ilona Brockmann gewählt werden, ist ihr persönlicher Stellvertreter Ehemann Andreas.

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