Emmerich. Rheinmuseum Emmerich zeigt Weg zur Deutschen Einheit. Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung und des Auswärtigen Amtes mit 20 Plakaten.

Keine Ausstellungseröffnung – wie sonst mit 60 Personen. Corona macht auch dem Rheinmuseum in Emmerich einen Strich durch die üblichen Gewohnheiten. Maximal dürfen 20 Personen gleichzeitig ins Museum am Martinikirchgang, weiß Herbert Kleipaß am Sonntag zu berichten. Ein auffällig großer Teppichboden im Eingangsbereich weist die Besucher darauf hin, Abstand zu halten. Zudem gilt Maskentragen im gesamten Rheinmuseum. Abstandshalter auf dem Boden sorgen für zusätzliche Sicherheit.

„Die meisten Besucher werden es kapieren“, ist sich der Vorsitzende des Emmericher Geschichtsvereins sicher. Kleipaß bewies zum Ausstellungbeginn „Der Weg zur Deutschen Einheit“ den richtigen Riecher. Denn passend zur Eröffnung des Briefwahllokal ab Montag werden 20 Plakate der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Auswärtigen Amtes gezeigt. „Wir haben sozusagen das Wahllokal in die Ausstellung integriert.“

Premiere vor fünf Jahren in Berlin

Es ist schon gute Tradition, dass einmal pro Jahr etwas Überregionales gezeigt wird. Waren es bisher Diktatur und Demokratie oder Militär und Gesellschaft, „so zeigen wir 2021 den Umbruch Ost – Lebenswelten im Wandel“, erklärt Herbert Kleipaß. Doch zurück zur gerade begonnenen Ausstellung „Der Weg zur Deutschen Einheit“, die ihre Premiere vor fünf Jahren in Berlin feierte. Die ersten Besucher, die sich zudem die gesamten Exponate rund um die Schifffahrt im Rheinmuseum anschauten, kamen aus Arnheim.

Hier gibt es mehr Artikel aus Emmerich, Rees und IsselburgDen Tipp für Dirk Voets und seine Familie gab‘s vom Hotel Wanders aus Elten, bei dem sie derzeit Station machen. Dabei kann man im Vereinigungsprozess zweier deutscher Staaten auch etwa solche Größen wie Großbritanniens „Eiserne Lady“ Maggie Thatcher, genauso wie Kanzler Helmut Kohl (CDU), Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) oder SPD-Urgestein und einstiger Berliner Regierender Bürgermeister Willy Brand wiederentdecken.

Ausstellung lädt auch zum Schmunzeln ein

Auch zum Schmunzeln lädt diese Ausstellung ein. Zum Beispiel mit einem britischen Karikaturisten, der Michail Gorbatschow als Zauberlehrling, der den Geist des vereinten Deutschlands mit Pickelhaube, Uniform und Kralle aus der Flasche kommen lässt. Ob die Selbstdemokratisierung der DDR, die Währungsunion oder Deutschland in Europa – alles wird im Erdgeschoss präsentiert. Für Herbert Kleipaß ist eines der Plakate ein ganz besonderes: das zur gesamtdeutschen Solidarität. „Daran mangelt es hier und da noch.“ Auch nach 30 Jahren, so der Museumschef.

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