Emmerich. Das Willibrord-Gymnasium Emmerich ist in Corona-Zeiten kreativ geworden. Die Einschulungsfeier für 86 neue Fünftklässler fand im Stadion statt.
Mit bunten Sonnenschirmen, Klappstühlen und Picknickdecken unter dem Arm pilgern zahlreiche Menschen an diesem sonnigen Mittwochvormittag ins Eugen-Reintjes-Stadion in Emmerich, um es sich dort auf der Wiese bequem zu machen. „Fast wie bei einem Festival“, stellt Dunja van Elsbergen freudestrahlend fest. Als Erprobungsstufenkoordinatorin hat sie für die neuen Fünftklässler des Willibrord-Gymnasiums eine Einschulungsfeier organisiert, die nach eigener Aussage „in die Geschichte eingehen wird“.
Dass eine Feier für 86 Schüler und deren Eltern überhaupt in Zeiten von Corona stattfinden kann, ist alles andere als selbstverständlich. „Normalerweise feiern wir einen Gottesdienst in der Kirche, dort hätten aber nur 40 Leute hinkommen dürfen“, erklärt van Elsbergen. Und auch die Einschulungsfeier selbst konnte nicht in den üblichen Räumlichkeiten ausgerichtet werden, da das PZ des Gymnasiums zu klein gewesen wäre. Also kam die Idee auf, die Fünftklässler im nahe gelegenen Stadion zu begrüßen. Ein „Riesen-Aufwand“, sei die Organisation gewesen, so van Elsbergen. „Aber es hat sich gelohnt.“
Vorfreude bei den Fünftklässlern
Das finden auch Nele Nowitzki und ihre Eltern, die auf einer Decke sitzen und gespannt darauf warten, dass die Feier endlich losgeht. Die Zehnjährige ist besonders aufgeregt, schließlich ist es ihr erster Schultag an der weiterführenden Schule. „Aber meine große Schwester kann mir ein paar Tipps geben, weil sie auch hier auf die Schule geht“, sagt sie. Besonders freut sie sich schon jetzt auf ihr Lieblingsfach Mathe.
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Der zehnjährige Agit Erbek hat in den vergangenen Monaten vor allem den Sportunterricht vermisst. Umso mehr freut er sich darüber, dass die Schule jetzt endlich wieder losgeht. Und das gleich mit einer so ungewöhnlichen Veranstaltung. „Das finde ich aber eigentlich sogar schöner, weil hier viel mehr Platz ist“, sagt er.
Masken tragen trotz Hitze
Platz gibt es tatsächlich mehr als genug auf der großen Wiese, so dass die Familien mit ausreichend Abstand zueinander sitzen können. Dennoch muss jeder eine Maske tragen, wie Schulleiter Stephan Bieke bei seiner Begrüßung kurz erklärt: „Wir alle müssen auf die AHA-Regeln achten.“ Also auf Abstand, Hygiene, Abstandsmasken. Bei sengender Hitze ist besonders das Tragen der Maske nicht gerade leicht, wie sich noch herausstellen wird.
Damit jedoch weder Kinder noch Eltern zu stark ins Schwitzen geraten, ist das anschließende Programm kurz und kompakt gestaltet. Auf einen kleinen Gottesdienst folgen Begrüßungsreden und Auftritte der Sechsklässler. Und als Musik aus der Box erklingt, kommt endgültig ein Gefühl von Festival auf. Das freut nicht nur den Schulleiter, der am Ende allen neuen Fünftklässlern einen guten ersten Schultag wünscht. „Und ausreichend Sonnenmilch.“