Isselburg. Wenn die Auskiesung an der Breels in Anholt abgeschlossen ist, soll ein Naturfreibad entstehen. FDP Isselburg möchte jetzt mit Planung beginnen.
Anträge der FDP Isselburg werden vom politischen Gegner bisweilen als Populismus abgekanzelt. Nun hat die Fraktion um ihren Vorsitzenden Kevin Schneider ein Thema gefunden, das zumindest als populär angesehen werden kann. Ohne Zweifel ist es eine Forderung, mit der die FDP im aktuellen Wahlkampf punkten will.
Zweckbindung „Ferieneinrichtungen und Freizeitanlagen“ ausweisen
Wenn die Auskiesung an der Breels in Anholt abgeschlossen ist, soll dort ein Naturfreibad entstehen. Der Kiesabbau wird zwar noch ein ganzes Weilchen andauern, aber die FDP will schon jetzt die Weichen für eine entsprechende Nachnutzung setzen. Daher soll der Bau- und Umweltausschuss zum einen beschließen, dass beim Regionalrat die Anpassung des Regionalplanes dahingehend geändert wird, dass im nördlichen Abgrabungsgebiet der Kiesabgrabung Breels ein Allgemeiner Siedlungsbereich mit der Zweckbindung „Ferieneinrichtungen und Freizeitanlagen“ ausgewiesen wird. Zudem sollen alle notwendigen Planungsschritte wie unter anderem Aufstellungsbeschluss, Öffentlichkeitsbeteiligung sowie Beteiligung von Behörden und Trägern öffentlicher Belange vorbereitet werden.
Planungsrechtliche Grundlagen anstoßen
„Schon jetzt wollen wir die planungsrechtlichen Grundlagen anstoßen, damit eine Freizeitnutzung im See am Hahnerfeld zeitnahe nach der in der Genehmigung vorgesehenen Herrichtung des Bereichs möglich wird“, sagt Kevin Schneider.
Auch Walter Ortler, der für die FDP als sachkundiger Bürger im Bau- und Umweltausschuss sitzt, stößt ins selbe Horn: „Die Auskiesung und deren Erweiterung muss irgendwann auch der Erholung der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt dienen. Im nordöstlichen Bereich der 2018 genehmigten Erweiterungsfläche ist genau dafür ein Gebiet vorgesehen. Dort fällt das Wasser künftig flach ab. Die Herrichtung des Bereichs soll 2024 abgeschlossen werden. Damit die konkrete Nutzung als Naturfreibad anschließend nicht ferne Zukunftsmusik ist, wollen wir den Startschuss für die Änderung des Flächennutzungsplanes jetzt bereits geben.“
Fortschreibung des Regionalplans
Da im Herbst die Fortschreibung des Regionalplans anstehe, solle die Stadt Isselburg in diesem Zusammenhang den Bedarf einer Freizeitnutzung anmelden.
Konkrete Planungen liegen nach Angaben der Freien Demokraten für den künstlichen See am Hahnerfeld noch keine vor. Wichtig sei, dass planungsrechtlich die Nutzung für die Bevölkerung zu Erholungszwecken gesichert werde.
In Werth kam es nicht zur Freizeitnutzung des Baggersees
Das Anliegen der FDP hat auch einen konkreten Grund. Und der liegt in Werth. Denn ursprünglich war bei der dortigen Auskiesung eine anschließende Freizeitnutzung vorgesehen gewesen. Die wurde dann aber gekippt. Ohne Beteiligung des Rates, wie die Isselburger Kommunalpolitiker über Parteigrenzen hinweg damals kritisierten. Planerische Festsetzungen für die Freizeitnutzung in Werth hatte es allerdings auch nicht gegeben.
Quasi als Ausgleich für Werth sollte die Freizeitnutzung nach dem Ende der Ausgrabung dann an der Breels durchgeführt werden. Im nordöstlichen Abgrabungsgebiet sieht die Genehmigung für die Abgrabung vor, dass im kommenden Jahr mit der Abgrabung begonnen wird. Im Jahr 2024 ist die Herrichtung des Bereiches abzuschließen, so dass die Fläche für mögliche weitergehende Planungen der Stadt Isselburg frühzeitig bereitsteht.
>>> Die nächsten Sitzungen
Die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen neigen sich dem Ende entgegen und die politischen Gremien in Isselburg nehmen die Arbeit wieder auf. So tagt am kommenden Mittwoch, 5. August, der Wahlausschuss ab 17.30 Uhr in der Stadthalle Werth am Pendeweg.
Vor der Kommunalwahl gibt es dann noch vier weitere Ausschusssitzungen: Planung, Vergabe und Wirtschaft (19. August), Bau und Umwelt (26. August), Jugend, Schule, Sport, Kultur und Soziales (2. September) sowie Rechnungsprüfung (9. September).
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