Emmerich. Im vierten Teil der NRZ-Serie Klingendes Emmerich werden die Chorgemeinschaft Happy Sound 68 und das Emmericher Blasorchester vorgestellt.

In einer Zeit als Langspielplatten noch in großer Selbstverständlichkeit als Weihnachtsgeschenk unter dem Weihnachtsbaum lagen, dominierte ein Chorleiter aus Bremen die internationalen Charts. James Last hatte mit seiner Musik einen derartigen Erfolg, dass er zeitweise für nahezu 30 Prozent der Schallplattenverkäufe seines Labels Polydor Deutschland sorgte. Der Sound, den James Last prägte wie kein anderer, wird Happy Sound genannt.

Chorgemeinschaft im Jahr 1968 gegründet

Und eben diese spezielle Richtung des Easy Listening trägt auch ein Emmericher Chor im Namen: die Chorgemeinschaft Happy Sound 68. Um den, wie es der Name schon verrät, 1968 gegründeten Chor geht es in der vierten Folge der NRZ-Serie Klingendes Emmerich. Zudem wird auch das Emmericher Blasorchester näher vorgestellt.

Seit nunmehr über 50 Jahren gestaltet die Chorgemeinschaft das musikalische Geschehen in Emmerich mit. Das Repertoire reicht vom Evergreen über Schlager, populäre Musik bis hin zu Melodien aus Oper, Operette und Musical.

Traditionelles Weihnachtssingen

So werden regelmäßig Konzerte veranstaltet. Traditionell ist das Weihnachtssingen, das alle zwei Jahre meist am 3. Adventssonntag im PZ des Willibrord-Gymnasiums an der Hansastraße durchgeführt wird.

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In der Vergangenheit konnte der Chor sein Können unter anderem beim Rundfunk in Hilversum und dem WDR in Köln, bei Live-Konzerten mit dem WDR-Rundfunkorchester, bei Hansetagen in Duisburg und Hamburg, bei der Bundesgartenschau in Bonn, bei Konzerten am Lago Maggiore, in München, Paris und vielen weiteren Orten präsentieren.

Drei Langspielplatten aufgenommen

Drei Langspielplatten und weitere Tonträger sind Klangdokumente des Chores. Chorleiter Johannes Wellen arrangiert die Titel immer selbst für den Chor, so dass ein individueller und abwechslungsreicher Klang entsteht. Zudem werden alle Lieder in deutscher Sprache gesungen, was bei so manchem ursprünglich englischen Titel in der Übersetzungsarbeit nicht ganz einfach ist.

Unterstützung durch Instrumentalisten

Bei den Konzerten wird der Chor immer von Instrumentalisten des Emmericher Kammerorchesters begleitet. Der Eintritt zu den Konzerten ist oft frei. Weitere Sängerinnen und Sänger mit Chorerfahrung sind herzlich willkommen. Wer sich vorstellen kann, die Chorgemeinschaft Happy Sound 68 stimmlich zu unterstützen, kann weitere Informationen und Kontaktdaten auf der vereinseigenen Homepage finden unter http://www.happysound68.de/

Das Emmericher Blasorchester im Saal des Kapaunenbergs.
Das Emmericher Blasorchester im Saal des Kapaunenbergs. © Blasorchester | EBL

Im vergangenen Jahr feierte das Emmericher Blasorchester sein 90-jähriges Jubiläum. In der bewegten Geschichte gab es viele Höhepunkte. Doch ein Ereignis hat sich tief Ins Bewusstsein eingegraben. In der Zeit als Christoph Niesemann den Taktstock beim Blasorchester schwang (1968-1978) stand eine Reise nach Frankreich an.

Ovationen in Frankreich

Auf einem Festival wurde ein Konzert gegeben, das vom französischen Rundfunk übertragen wurde. Zum Abschluss wurde die französische Nationalhymne gespielt. Die anschließenden Ovationen waren so überwältigend, dass die Emmericher sie einfach nicht vergessen konnten. Kommentar der Bevölkerung: „Die französische Musik war gut, aber das deutsche Orchester spielte eine konzertantere Musik und ist sehr exakt.“

Marschkönig als besonderer Gastdirigent

Das damals noch junge Emmericher Blasorchester erlebte durch den Zweiten Weltkrieg einen starken Einschnitt. Heinrich Becker, Paul Maria van Aaken, T. M. Borlinghaus, Willy Convent, Karl Gamerschlag und Ernst Reinkens setzten sich dann in den ersten Nachkriegsjahren dafür ein, dass neue Instrumente beschafft werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt spielte das Emmericher Blasorchester unter der Stabführung von Hans Böttcher. Lambert Kern, der zu den Mitbegründern des Emmericher Blasorchesters gehörte, war der 1. Vorsitzende in dieser Nachkriegsperiode.

Einen ganz besonderen Gastdirigenten erlebte das Emmericher Orchester zum 25-jährigen Jubiläum. Deutschlands Marschkönig, Hermann Ludwig Blankenburg, dirigierte 1954 persönlich seinen Marsch Abschied der Gladiatoren.

Die Eröffnung der Kirmes im Juli findet traditionell mit Unterstützung des Blasorchesters Emmerich statt.
Die Eröffnung der Kirmes im Juli findet traditionell mit Unterstützung des Blasorchesters Emmerich statt. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Aktuell liegt die musikalische Leitung liegt in den bewährten Händen von Anton Wubbels. Das Emmericher Blasorchester bildet an allen Blasinstrumenten und Schlagzeug aus. Als 1. Vorsitzender des Emmericher Blasorchesters fungiert Rudi Eul. Er ist auch Ansprechpartner (02822/68381) und gibt Auskunft über die Modalitäten der Ausbildung.

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