Emmerich. Am 13. September wird in Emmerich auch der Integrationsrat gewählt. Über 7.500 Emmericher werden das Gremium zum dritten Mal wählen.
Über 12.000 Menschen mit einem ausländischen Pass leben in Emmerich. Seit 2010 sind sie auch in einem eigenen Gremium organisiert – und zwar dem Integrationsrat. Am 13. September – eben am Tag der Kommunalwahl – werden auch die Mitglieder des Integrationsrates von etwa 7.500 Wahlberechtigten neu gewählt. Zum dritten Mal sind die Emmericher mit einem ausländischen Pass zur Wahl des Integrationsrates aufgerufen.
Und nicht nur das. „Wir suchen noch Bürger, die gern für den Integrationsrat kandidieren möchten“, so Vera Artz, Leiterin der Stabsstelle Integration und Demografie bei der Stadt Emmerich. Wer sich eine solche ehrenamtliche Tätigkeit vorstellen kann, das 18. Lebensjahr vollendet hat, sich seit mindestens einem Jahr rechtmäßig im Bundesgebiet aufhält und seit mindestens drei Monaten in Emmerich seinen Hauptwohnsitz hat, kann sich melden.
Ein wichtiges Bindeglied
Der Integrationsrat ist der Ansprechpartner des Stadtrates und der Stadtverwaltung bei Fragen der Chancengerechtigkeit für Zugewanderte. Zwölf direkt gewählte Vertreter der Zuwanderer beraten dazu zwei- bis viermal jährlich mit sechs Mitgliedern des Stadtrats, dem Bürgermeister und Vertretern der Stadtverwaltung auf Augenhöhe über alle Themen rund um das Ankommen von Migranten in Emmerich.
„Die gewählten Vertreter haben so regelmäßig die Gelegenheit, Ideen, Fragen und Schwierigkeiten direkt in Stadtrat und Stadtverwaltung zu transportieren. Sie sind ein Bindeglied“, so Artz. Die Integrationsratsmitglieder können darüber hinaus auch bei der konkreten Realisierung von Ideen unterstützt werden, beispielsweise indem gemeinsam nach Orten, Möglichkeiten der Finanzierung und geeigneten Formaten gesucht wird.
Für die Dauer von fünf Jahren gewählt
Im Februar 2010 wurde in Emmerich erstmals ein Integrationsrat gewählt. Im Mai 2014 wurde dann das zweite Mal das Gremium gewählt. Die Vertreter bei der dritten Wahl in 2020 werden nun für eine Dauer von fünf Jahren bestimmt.
Im Gremium selbst werden die Belange der Migranten an Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit weitergeben und vertreten. So können auch mögliche Probleme zur Kindergarten-, Schul-, Ausbildungs-, Wohnungs-, Aufenthalts- und Flüchtlingssituation erörtert und gemeinsam mit den entsprechenden Instanzen Lösungsansätze erarbeitet werden.
2653 Polen in Emmerich gemeldet
Vera Artz unterstreicht: „Die Mitarbeit hier ist ehrenamtlich“. Sie macht aber auch Mut. „Um hier mitwirken zu können, ist es nicht zwingend, perfektes Deutsch zu sprechen“. Wichtig ist, die Interessen zu vertreten. „Schön wäre es, wenn wir aus den verschiedenen Migrantengruppen Vertreter hätten“.
Momentan leben in Emmerich 9.371 Bürger mit ausländischem Pass. 2.684 haben zusätzlich die Doppelte Staatsbürgerschaft. Den größten Anteil haben die Niederländer. 3660 leben in Emmerich. Zudem sind in der Hansestadt 2653 Polen, 671 Rumänen, 339 Türken, 210 Syrer und 199 Slowaken gemeldet – um einige der am meisten vertretenen Nationalitäten zu nennen.
Vera Artz hofft, dass einige Personen aus diesen Kreisen den Mut finden, sich zu melden und so in dem Gremium mitwirken werden.
>>Unterlagen beim Wahlleiter anfordern
Wer kandidieren möchte, kann die dafür nötigen Vordrucke unter wahlleiter@stadt-emmerich.de anfordern. Diese müssen bis zum 27. Juli (18 Uhr) im Wahlbüro eingereicht werden. Ausführliche Informationen zu den Integrationsratswahlen gibt es unter https://integrationsratswahlen.nrw/.
Alle Fragen interessierter möglicher Kandidaten beantwortet auch die Stabsstelle Integration und Demografie unter 02822/75 1970 oder auch Vera.Artz@stadt-emmerich.de