Emmerich. Der Rat Emmerich stimmt der Stellungnahme zum Betuwe-Abschnitt Praest zu. Nachforderungen von Nabu und Co. teilweise berücksichtigt.

Die Deutsche Bahn hat angepasst. Und zwar die Planungen zum Ausbau im Abschnitt Emmerich-Praest auf der Betuwe-Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen. Zahlreiche Bürger hatten in einem vorangegangen Verfahren Einwendungen eingebracht, die nun berücksichtigt wurden.

Was die Bahn geändert hat, konnten Betroffene und Interessierte zwischen dem 2. Juni und 1. Juli im Rathaus im so genannten 2. Deckblattverfahren einsehen.

Neue Unterführung für Fußgänger und Radfahrer in der Sulenstraße

Die Bahn hat etwa in puncto Streckensicherheit neue Löschwasserentnahmestellen sowie zusätzliche Rettungswege, eine geradlinigere Rampenführung der neuen Unterführung für Fußgänger und Radfahrer in der Sulenstraße, einen zusätzlichen Bahnsteigzugang von der Raiffeisenstraße zum Haltepunkt Praest geplant, als auch eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer an der Reeser Straße (L 7) auf Höhe der Einmündung Praestsches Feld berücksichtigt und eine Verlegung einer parallel zur Strecke gelegenen Gasleitung im Bereich der neu geplanten Brückenbauwerke vorgesehen.

Im Rahmen dieses 2. Deckblattverfahrens war die Stadt Emmerich aufgefordert, zu den Planunterlagen Stellung zu nehmen. Ausgearbeitet seitens der Stadtverwaltung wurde die Stellungnahme in einem Arbeitskreis mit Vertretern aus der Politik erörtert.

Auf dem Bahnweg einen Pkw-Lkw-Begegnungsverkehr möglich machen

Und nun in der letzten Ratssitzung einstimmig von allen Fraktionen verabschiedet. Mit der ein oder anderen weiteren Modifikation, die vor allem Johannes ten Brink (CDU) im vorangehenden Ausschuss für Stadtentwicklung am Dienstagabend vortrug.

Etwa standen Fahrbahnbreiten im Fokus. So erklärt die Stadt in der Stellungnahme, dass der Bahnweg an der geplanten Eisenbahnüberführung an der Raiffeisenstraße auf mindestens fünf Meter Breite erweitert werden soll. „Wir müssen hier einen Pkw-Lkw-Begegnungsverkehr möglich machen“, erklärte Jens Bartel, Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung.

Verschiebung des Haltepunktes Praest wäre laut Stadt machbar

Auch unterstrich er, dass die Stadt natürlich weiterhin ihre Forderung aufrecht erhalte, einen Bahnhaltepunkt zwischen der Raiffeisenstraße und dem Praestschen Feld zu realisieren. Vor allem durch die neu geplante Verlegung des Signalauslegers „wäre die Verschiebung des Haltepunktes Praest machbar“.

Herbert Kaiser von den Grünen wollte von der Verwaltung wissen, ob denn auch die Nachforderungen sowohl vom Nabu als auch von den Bürgerinitiativen Rettet den Eltenberg und IG Biss in die Stellungnahme eingearbeitet worden seien. Für das aktuelle Verfahren hatten diese in einem Schreiben an Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze vor allem die Verlängerung der Lärmschutzwand im Bereich Praest-Berg, als auch die Errichtung einer durchgehenden Lärmschutzaußenwand im Ortsteil Vrasselt gefordert.

Verlängerung der Lärmschutzwand gefordert

Der Erste Beigeordnete Dr. Stefan Wachs verwies darauf, dass die Nachforderungen eigentlich nicht fristgerecht eingereicht worden seien. Zudem musste Jens Bartel erklären, dass er den Sinn für die Verlängerung der Lärmschutzwand im Bereich Bergh nicht verstehe. „Dort gibt es keine Anwohner, die dadurch geschützt werden könnten.“ Die zweite Forderung für den Bereich Vrasselt wolle man berücksichtigen.

Letztlich votierten der Ausschuss für Stadtentwicklung, der Haupt- und Finanzausschuss und der Rat, die alle am Dienstagabend hintereinanderweg tagten, einstimmig für die erarbeitete Stellungnahme der Stadt.

Einwendungen noch bis zum 15. Juli möglich

Auch der Praester Ortsvorsteher Markus Meyer war auf der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung anwesend. Er dankte der Verwaltung für die Erarbeitung der Stellungnahme und warb noch einmal dafür, etwaige Einwendungen bis zur Einwendungsfrist am 15. Juli zu tätigen.

Einwendungen zu den Neuerungen können geschickt werden an die Bezirksregierung Düsseldorf, Am Bonneshof 35, 40474 Düsseldorf oder an die Stadt Emmerich, Fachbereich 5/Stadtentwicklung, Geistmarkt 1, 46446 Emmerich.