Isselburg. Drei Stunden dauerte die Beratung, dann gab die Isselburger Politik ein zaghaftes Ja, weitere Schritte zur Gründung der Privatschule zu gehen.
Es ist nur ein zaghaftes Ja, aber es ist zumindest eins: Nach einer dreistündigen Beratungsphase samt Fragerunde, Konzeptvorstellung und Sitzungsunterbrechung hat der Rat der Stadt Isselburg um kurz nach 22 Uhr am Mittwochabend den Beschluss gefasst, weitere Schritte mit den Initiatoren von Schule für Isselburg zu gehen.
Mit dem vom Verein gestellten Antrag wollte sich Politik allerdings so recht nicht anfreunden. Von Ängsten und Bauchschmerzen war die Rede. Daher erarbeiteten die Politiker selbst einen Beschlussvorschlag. Denn die Skepsis ist groß innerhalb der Politikerschaft. Vor allem im Hinblick auf die Kosten, die auf die Stadt zukommen – oder besser zukommen könnten.
Kämmerer richtete den Fokus nicht nur auf die Finanzen
So war sicherlich auch der kleine Einwurf des Kämmerers der Stadt Isselburg, Andreas Herzberg förderlich. Der eben darlegte, dass es finanziell vielleicht nicht ganz so schlecht auskommen würde, die Privatschule zu unterstützen. Und dass ein Ja für die Privatschule eben nicht an den Finanzen festgemacht werden müsse. „Die Frage ist doch, ob man an den Erfolg der Schule glaubt – oder eben nicht“, so Herzberg.
Und auch Dietmar Spreu vom Verein Schule für Isselburg machte nach all den skeptischen Nachfragen und Ausführungen – unter anderem von Seiten der SPD deutlich: „Wir machen Ihnen hier ein Angebot eine weiterführende Schule in Isselburg zu errichten. Sie können es eben annehmen, oder nicht“.
Ein zaghaftes „Ja“ mit Enthaltungen und Gegenstimmen
Letztlich, wenn auch zaghaft, taten die Politiker – wenn auch mit einigen Gegenstimmen und Enthaltungen – eben das: Sie sagten „Ja“ zum weiteren Weg zur Gründung der Privatschule. Um diese nämlich zu gründen, braucht es einen Trägerverein. „Und der kann nur offiziell gegründet werden, wenn wir Räume vorweisen können“, so Dr. Andreas Pasckert, Vorsitzender des Vereins Schule für Isselburg. Und diese Zusage gab es nun seitens der Politik.
Die Initiatoren sollen für die künftige Gesamtschule Weitblick unter anderem das Mensagebäude, den Realschultrakt und auch die Naturwissenschaftlichen Räume sowie die Turnhalle gegen eine Miete, die wiederum vom Land an die Stadt Isselburg gezahlt wird, nutzen können.
Mehrere Aufträge für Bürgermeister Carbanje
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Und so beauftragte die Politik nun mehrheitlich Bürgermeister Michael Carbanje, der im Übrigen auch noch einmal unterstrich, dass er in der Schule für Isselburg eine Chance sehe, damit, mit dem potenziellen Trägerverein den Entwurf für einen Mietvertrag bezüglich bestehender und benötigter schulischer Gebäude ohne das Hauptschulgebäude zu verhandeln und diesen dem Rat vorzulegen. Die Mietverträge sollen zudem für eine einzügige Gesamtschule frühestens ab dem Schuljahr 2022/2023 erarbeitet werden. Heißt: Die Schule startet damit ein Schuljahr später als zunächst geplant.
Zudem soll nun laut Beschluss der Bürgermeister vom potenziellen Trägerverein eine objektive Elternbefragung zum nunmehr erarbeiteten Gesamtschulkonzept einholen. Die Elternbefragung soll den Wunsch nach einer Schulgründung und die potenzielle Höhe von Beiträgen an den Förderverein abfragen.
Zuschuss für den Verein gewährt
Außerdem hat der Rat beschlossen, dem Verein Schule für Isselburg e.V. einen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro zu gewähren.
Mit dem weiteren „Ja“ seitens der Politik zur Gesamtschule Weitblick ist eines klar: Stadt und Politik müssen sich bald Gedanken um die Zukunft der Stadtverwaltung machen. Denn die Außenstelle an der Hüttenstraße sollte eigentlich im leeren Realschulgebäude untergebracht werden. Was nun aber der noch zu gründenden Gesamtschule versprochen wurde.
Nach der Sommerpause wird die Politik daher beraten, wie es gebäudetechnisch mit der Stadtverwaltung Isselburg weitergehen soll.