Emmerich. Neue Stammesleitung der Emmericher Pfadfinder: Caroline Gruyters und Nils Lenneps für drei Jahre an der Spitze. Truppstunden derzeit digital.
Sympathisch sind sie allemal – die beiden, die in den nächsten drei Jahren die Leitung der Pfadfinder vom Stamm Janusz Korczak in Emmerich innehaben. Besser kennt man sie als Caro und „Lenny“. Caroline Gruyters und Nils Lenneps wurden vor Kurzem als neue „Stavo“ (Stammesvorsitzende) gewählt – und sind voller Tatendrang. Auch in Corona-Zeiten. Ihnen zur Seite steht ein weiteres bekanntes Gesicht: Kuratin Anna Wankum. Wir treffen das neue Team an ihrem Domizil, dem Michaelsheim in Speelberg.
Ruhig ist es dort. Kein euphorisches Kindergeschrei, nichts ist zu hören. Kein Wunder: die wöchentlichen Truppstunden finden zurzeit allesamt auf dem digitalen Wege statt. „Bei den Kleinen per WhatsApp, wo auch Spiele angeboten werden – und bei den Älteren per Videokonferenz“, so Anna Wankum. Das sei schon komisch, „aber es läuft wenigstens etwas.“
Eine Erfahrene und ein Youngster
Spätzünder bei den Pfadfindern sind die neuen Stammesvorsitzenden. Erst mit 13 wurden sie im Stamm Janusz Korczak aufgenommen, „nachdem wir schon ein bisschen auf der Warteliste standen“, so Caroline Gruyters. Für sie ist diese Leitung kein Neuland. Denn bereits vor zehn Jahren mit gerade einmal damals 24 Lenzen hatte sie den Posten bereits übernommen. Warum jetzt wieder? Hatte man keinen? „Nein, nein“, erklärt die Heilpädagogin lächelnd: „Ich habe mit der Trupparbeit aufgehört – und wollte etwas weiterhin im Stamm machen.“
Fluchs setzte sie sich mit Nils Lenneps zusammen. Eine gute Kombi mit einer Erfahrenen und einem Youngster! Denn „Lenny“ ist gerade einmal 20. Vor sieben Jahren startete der Dachdecker bei den Pfadfindern durch und gibt augenzwinkernd zu verstehen: „Ich habe auch nicht vor damit irgendwann aufzuhören.“ Und noch eines weiß er: „Ich habe genauso viel Spaß wie die Kinder.“
Das Sommerlage musste leider abgesagt werden
Doch gerade jetzt sind viele, ob Groß oder Klein, ziemlich traurig. Das alle zwei Jahre in den Ferien stattfindende Sommerlager, das immer wieder ein Highlight in der Stammesarbeit ist, musste auch coronabedingt abgesagt werden. Eigentlich sollte es wieder mal zum beliebten Lagerplatz nach Rüthen ins Sauerland gehen. „Da musste ich schon ein Tränchen verdrücken“, gesteht Gruyters.
„Mit der Abstandsregelung wäre es undenkbar gewesen. Und es mussten zudem Fristen zur Stornierung eingehalten werden. Sonst wäre das richtig teuer für uns geworden“, ergänzt Anna Wankum. Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber: Ein Sommerlager-leider-abgesagt-Aufnäher für die Kluft, dem Pfadfinderhemd, ist in Arbeit. Und na klar, in 2021 wird’s eine Neuauflage der Tour in den Ferien geben. Da sind sich die Verantwortlichen sicher.
>> Auch die Leiterrunde tagt digital
Derzeit gibt es 120 Emmericher Pfadfinder. Dazu gehören auch 30 Wölflinge, 20 Jungpfadfinder, 15 Pfadfinder und 15 Rover. Zudem gibt es noch die große Leiterrunde, zu der auch viele Auswärtige wie Studenten gehören. Auch diese Runde tagt derzeit regelmäßig digital. „Gerade jetzt unterstützen die uns aus der Ferne, wo es nur geht“, so Anna Wankum.
Ein Lob gab’s für die gute Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Michaelsheims, in dem die Pfadfinder seit Jahren ihr Zuhause haben.