Emmerich. Der Pfadfinder-Stamm Janusz Korczak in Emmerich besteht seit 70 Jahren. Das wurde gebührend gefeiert am Samstag – natürlich als Abenteuer.

„Ohne Abenteuer wäre das Leben langweilig.“ Getreu dieser Weisheit der Weltpfadfinderbewegung erleben Kinder, Jugendliche und Erwachsene seit 70 Jahren im Stamm Janusz Korczak auch in Emmerich gemeinsam Abenteuer.

Anlässlich des runden Geburtstags der Emmericher Pfadfinder gab es daher am Wochenende auf dem Sportplatz der Liebfrauen-Grundschule alles, was das Pfadfinderherz begehrt. Ein Zeltlager, Lagerfeuer, tolle Aktivitäten und vor allem viel Spaß und Freude in der Gemeinschaft.

Auch Bürgermeister Peter Hinze gehörte zu den Gratulanten und wünschte „den Pfadfindern noch ein ganz, ganz langes Überleben. Einen Teil der Tradition, den man mitnimmt, aber auch einen Teil ins Neue mitzunehmen und den Gedanken, dass man aufeinander achtet und etwas für das Allgemeinwohl tut, noch lange mitzutragen.“

Alfred Melters berichtete aus den Anfangszeiten

Emotional wurde es im Anschluss als Alfred Melters von den Anfängen des Stammes im Jahr 1949 berichtete. „Man konnte sich auf einen Stuhl stellen und über die ganze Stadt gucken“, erzählte das Gründungsmitglied von den Zeiten, als die Bomben des Zweiten Weltkriegs Emmerich zerstört hatten:„Unser Stamm ist damals geboren worden aus einer Katastrophe. Aus dieser Katastrophe heraus hat sich dann ein neuer Geist, eine Jugendbewegung, entfaltet.“

Melters erinnerte an den ersten Aufritt der neuen Pfadfinder, inklusive selbstgebasteltem Banner, bei der ersten großen Fronleichnamsprozession. „Von diesem Augenblick an, war das Lagerfeuer für uns die große Zusammenkunft. Allen wünsche ich, dass ihr diesen Geist nicht vergesst und dass ihr selbst von einem Geist besessen seid, die Welt in Liebe zu verändern.

Heute zählen die Pfadfinder 130 Aktive

70 Jahre später sind rund 130 Pfadfinder im Alter von sechs bis 18 Jahren in vier Trupps aktiv und werden dabei von den engagierten Gruppenleitern begleitet. Für einen Teil von ihnen wurde es ein besonderer Geburtstag mit dem „Stufensprung“, an diesem Nachmittag ein beherzter Satz vom Klettergerüst. Dafür gab es nicht nur den Aufstieg in die nächste Gruppe, sondern auch das passende Abzeichen für das Pfadfinderhemd und natürlich das entsprechende Halstuch.

Auf der Meile der Möglichkeiten konnten die Pfadfinder ihr Geschick an diversen Stationen erproben.
Auf der Meile der Möglichkeiten konnten die Pfadfinder ihr Geschick an diversen Stationen erproben. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Auf der Meile der Möglichkeiten verging der Tag im Handumdrehen. An acht Stationen wurden ein Jubiläumsbanner gestaltet, Knoten erlernt oder auch ein kleiner Wettbewerb im Feuerentzünden veranstaltet. Am Abend sorgte eine Band aus ehemaligen Leitern, trotz einsetzenden Regens, für gute Laune, Lagerfeueratmosphäre und einen gelungenen Abschluss.