Rees. Bau- und Umweltausschuss hat gegen die Stimmen von SPD und Grünen grünes Licht für Bau der neuen Kindertagesstätte am Grüttweg gegeben.

Die Planung für den Kita-Neubau auf dem ehemaligen Gelände des alten Stadtbades am Grüttweg in Rees kann weitergehen. Mit zehn gegen acht Stimmen bei einer Enthaltung sprach sich der Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung für eine Änderung des Bebauungsplanes aus. Die Grünfläche mit der Zweckbindung Sport- und Badegebiet soll jetzt als Fläche für den Gemeindebedarf ausgewiesen werden. SPD und Grüne hatten sich für den Standort an der alten Grundschule stark gemacht.

Dort ist die Kita mit einer Gruppe bereits jetzt provisorisch untergebracht, wohl nur für zwei Jahre. Die Verwaltung hatte in ihrer Beschluss-Vorlage unter anderem für den neuen Standort am Grüttweg plädiert, weil der zwischen Esserden und der Stadt liege. „Das ist ideal für die Kinder aus Esserden und der Kolping-Siedlung“, sagte Kämmerer Andrea Mai. Außerdem könne man auf der Fläche am Grüttweg sofort bauen, wenn Planungsrecht vorliege. An der alten Grundschule wäre außerdem Baugebiet vorgesehen.

SPD für alte Grundschule als Kindergarten-Standort

Was ja dann auch für den Standort dort sprechen würde, sagte Bodo Wissen (SPD). Denn dort würden dann junge Familien hinziehen. Mit Blick auf die Kinder in Esserden meinte der Bürgermeister-Kandidat: „Dann sollten wir gleich dort einen Kindergarten bauen“. Was Dieter Karczewski (CDU) abwies: „Da gibt’s überhaupt keine Fläche dafür!“

Die SPD-Ansicht, man würde sich am Grüttweg aus städtebaulicher Sicht mit dem Kindergarten „die Zukunft verbauen“, konnte Andreas Mai nicht verstehen. „Außer einer Wiese fürs Freibad oder eine Erweiterung des Wohnmobilplatzes geht da gar nichts“, wunderte er sich über den Widerstand auch seitens der Grünen. Mit Blick auf die alte Grundschule ergänzte der Erste Beigeordnete: „Da gibt’s im Moment nur eine Gruppe, vielleicht danach ausnahmsweise zwei.“ Man spreche mittel und langfristig aber von drei bis vier Gruppen.

Lebhafte Diskussion wegen angekündigter Denkmalbereich-Satzung

Im Übrigen hätten sich auch das Kreisjugendamt und der Träger des Kindergartens für den Standort am Grüttweg ausgesprochen, nicht zuletzt, weil er schnell zu realisieren sei. Eine Entscheidung für die ehemalige Grundschule würde das dort geplante Baugebiet „zerschießen“.

Lebhafte Diskussionen schlossen sich wegen der vom Landeskonservator angekündigten Denkmalbereich-Satzung für den historischen Stadtkern an. „Wenn das so kommt, ist das Thema Photovoltaik vom Tisch“, meinte Bauamtsleiterin Elke Strede. Das sei eine Retour-Kutsche vom Landeskonservator, weil man sich in Rees wohl eher für Photovoltaik auf den Dächern im historischen Stadtkern ausgesprochen habe, meinte Helmut Wesser für die Grünen. Bodo Wissen (SPD) kritisierte heftig die CDU, weil die mit ihrem Antrag das Ganze erst provoziert hätte.

Hundekot-Beutel künftig aus recyceltem Kunststoff-Material

Einstimmig wurde zudem empfohlen, die Dog-Stationen künftig mit Hundekot-Beuteln aus recycelten Kunststoff-Material auszustatten. „Aber bitte nicht mehr in schwarz, sondern rot, damit sie auffallen“, regte Wesser an.

>>Bedarfsampel wird für Reparatur am Kreisverkehr eingerichtet

Rees bietet künftig E-Carsharing an (NRZ berichtete). Das kündigte Bauamtsleiterin Elke Strede im Bau- und Umweltausschuss an. Man nehme das freudig zur Kenntnis, sagte Bodo Wissen (SPD). In Corona-Zeiten soll das Fahrzeug aus Hygiene-Gründen aber zunächst nur von Rathaus-Mitarbeitern genutzt werden können, nicht von Bürgern, so Strede weiter.

Unterkünfte für Mitarbeiter von Schlachthöfen gibt es auch in Rees, und zwar zwei mit etwa sechs Personen. Darüber informierte Ordnungsamtsleiter Frank Postulart den Ausschuss. Auch darüber, dass der Kreis Kleve darüber bereits am 11. Mai informiert wurde. Jetzt soll in Kürze eine gemeinsame Begehung vom Kreisgesundheitsamt und Ordnungsamt stattfinden.

Der Schaden am Kreisverkehr in Richtung Emmerich/Bocholt/Kalkar/Wesel soll in Kürze repariert werden, so die Stadtverwaltung. Das habe der Landesbetrieb Straßen NRW mitgeteilt. Vom 2. bis zum 12. Juni werde dafür eine Bedarfs-Ampel eingerichtet.