Emmerich. Seit 1979 betreibt Moreno Romoa das Eiscafé Dolomiti an der Kaßstraße in Emmerich. Doch nun zieht es ihn nach Italien. Nachfolger gefunden.
Über 40 Jahre hat er für die Emmericher leckere Eisbecher kredenzt. Doch nun ist Schluss: Moreno Romoa verpachtet sein Eiscafé Dolomiti an der Kaßstraße. Mit Mandalina und Marian Argasoara hat er Pächter gefunden, die übernehmen. Sicherlich ein Schritt, der dem Italiener nicht leicht fällt: „Es ist mein Baby. Meine Familie, meine ganze Geschichte hier in Emmerich steckt hier drin. Wir sind Emmericher“, sagt der 60-Jährige.
Er wird nun mehr Zeit in Italien verbringen müssen, weil seine Mutter daheim in den Dolomiten erkrankt sei: „Sie hat viel für mich getan. Jetzt bin ich dran, mich um sie zu kümmern.“ Antonia Tona ist den Emmerichern durchaus auch bekannt. Die Mutter als auch der 2013 verstorbene Vater Gino Romoa haben in all den Jahren mit ihrem Sohn gemeinsam unzählige Eisbecher oder -waffeln über die Theke gereicht. „Bis Dezember war meine Mutter zum letzten Mal hier“, sagt Moreno Romoa.
Umzug ins Ladenlokal gegenüber im Jahr 1999
Im Jahr 1979 übernahm die Familie von Tullio Monti das Eiscafé Dolomiti. Dieses befand sich damals noch gegenüber auf der anderen Straßenseite, wo heute die Parfümerie Pieper zu finden ist. Im März 1999 eröffnete Dolomiti in dem heutigen Ladenlokal. Das Gebäude befindet sich im Eigentum Romoas. Auch eine Wohnung hat er vermietet. „Ab und zu komme ich noch vorbei. So zumindest ist der Plan“, sagt Romoa um die derzeit unsicheren Corona-Zeiten wissend.
Erst kürzlich konnte Romoa das Eiscafé wegen der Pandemie wieder eröffnen. Nicht leicht in diesen Zeiten einen Nachfolger zu finden. Mandalina Argosoara hat bereits vorher bei Dolomiti gearbeitet. Auch ihr Partner Marian Argasoara hat in Rumänien, woher die beiden stammen, Erfahrung in der Branche sammeln können.
Sommerurlaub hat Moreno Romoa nie machen können
Eines hat Moreno Romoa übrigens noch nie gemacht: Sommerurlaub! Das Eisgeschäft ist natürlich ein saisonales Geschäft. Im Sommer werden Kugeln getürmt. „Wir haben mehr zu tun, wenn andere feiern. So ist das.“
Das Eisdielen-Geschäft, verrät Moreno Romoa, sei heute schwerer als noch in früheren Jahren: „Das war hier früher ein Treffpunkt.“ Die Kosten, der Aufwand und die Auflagen stiegen ständig, die Personalsuche sei schwieriger geworden. Aber Romoa ist sich treu geblieben: „Wir haben weiterhin versucht, unser Eis manuell herzustellen. Wir haben unseren Charakter bewahrt“. Deshalb bedankt er sich auch für die Treue seiner Kunden und bei der Stadt Emmerich.
Wenn die Grenzen öffnen, geht’s nach Italien
Die Rezeptur der Dolomiti-Spezialitäten bleibt natürlich geheim: „Die hat sich über die Jahre entwickelt. Wir haben so viele Sorten ausprobiert.“ Während Jüngere auch mal innovative Geschmacksrichtungen ausprobierten, blieben ältere Schleckermäuler eher bei Klassikern wie Schoko, Vanille und Nuss. Dass eine Kugel heute ein Euro koste, sei inzwischen akzeptiert.
Noch ist Romoa in Emmerich anzutreffen: „Wenn im Juni die Grenzen geöffnet werden, geht es nach Italien“, kündigt er an. Bis dahin haben die Emmericher Gelegenheit, sich zu verabschieden.