Emmerich. Seit Januar 2019 läuft die Sanierung von Wette Telder in Emmerich – mit Unterbrechungen. Ab Sommer soll es einen Neustart der Arbeiten geben.

Still ruht die Baustelle an der Steinstraße 15. Das älteste Haus Emmerichs erstrahlt noch immer nicht im neuen Glanz. Im Januar 2019 ist der Startschuss für die Sanierung gefallen. Im Herbst sollte Wette Telder fertig saniert sein. 2019, wohlgemerkt.

Doch es kommt immer wieder zu Verzögerungen. Im Mai vergangenen Jahres mussten die Arbeiten sogar wegen einiger denkmalwürdiger Funde gestoppt werden. Einige Monate später wurde klar: Zur Sicherung der Statik sind noch weitere Eingriffe nötig. Ebenfalls nicht förderlich fürs Vorankommen: Der zuständige Architekt Michael Faulseit gab seinen Auftrag aus persönlichen Gründen zurück.

Seit Dezember mit neuem Architekten

Seit Dezember gibt es einen Architekten. Der Klever Architekt Barend van Ackeren das Projekt übernommen. „Im Sommer sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden“, so Stadtsprecher Tim Terhorst gegenüber der NRZ. Der neue Architekt habe bereits einen neuen Bauzeitenplan vorgelegt. Allerdings sei es in Zeiten von Corona nicht einfach, jedes Handwerk zu bekommen. „Zumal mehrere Maßnahmen ineinander greifen müssen“, so Terhorst. Entsprechend müsse koordiniert werden und es könne daher auch kein genauerer Starttermin genannt werden.

Was vor allem auf der Agenda steht: die Statik des Hauses. Diese ist der Pferdefuß des Gebäudes und macht umfangreichere Maßnahmen als zunächst gedacht notwendig.

Neustart der Arbeiten im Sommer geplant

Das Haus müsse einstürzsicher gemacht werden. „Für diesen Zweck müssen einige Arbeiten neu ausgeschrieben werden, so dass sich der Neustart der Arbeiten noch in den Sommer hineinziehen kann“, so der Stadtsprecher.

Im Januar 2019 hatte die Baufirma Brouwer aus Emmerich mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Die Planung aus 2017 sah vor, dass die Giebel an der Vorder- und Rückseite während der Bauphase mit Stahlbändern gehalten werden, damit sie nicht herunterfallen. Mittels der Stahlbänder sollten sich die verbundenen Giebel gegenseitig stützen. Das allerdings, so die Erkenntnisse heute, reicht nicht aus. Es muss umfangreicher gestützt werden.

Fördergelder gehen nicht verloren

Aus dem Sonderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ des Bundesumweltministeriums wurden der Erwerb, die Instandsetzung und Ausstattung des Baudenkmals sowie ein gut dreijähriges Integrationsmanagement gefördert.

Die Fördersumme beträgt 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben in Höhe von 1.138.539 Euro. Hiervon trägt der Bund 75 Prozent, das Land NRW 15 Prozent und die Stadt Emmerich am Rhein 10 Prozent. Daher hat die Stadt parallel Gespräche mit der Bezirksregierung in Düsseldorf geführt. „Die bewilligten Zuschüsse für die Sanierung des Hauses und den Umbau müssen nicht zurückgegeben werden“, so Terhorst. „Die Bezirksregierung weiß um die Besonderheiten dieses Gebäudes“, erklärt der Stadtsprecher. Bei dem Gebäude muss im Übrigen auch noch auf den Denkmalschutz geachtet werden.

Ein Treffpunkt für alle Bürger

De Wette Telder soll barrierefrei werden und nach der Sanierung als Bildungs- und Begegnungsstätte mit Familienbüro in Emmerich genutzt werden. Senioren sollen sich hier ebenso treffen, wie Mütter mit Kindern oder andere Gruppen. Damit die verschiedenen Gruppen auch jederzeit ohne große Mühe in die Begegnungsstätte kommen, wird es ein modernes Schließsystem geben, dass über eine App auf dem Smartphone geregelt wird.