Emmerich. Seit drei Wochen ist das Embricana in Emmerich geschlossen. Die Belegschaft hat Kurzarbeit. Verantwortliche fürchten keine allzugroßen Einbußen.
Die Osterferien starten Montag. Auch das Wetter zeigt sich dann – laut Vorhersage – von seiner besten Seite. Eigentlich ein guter Anlass für einen Besuch im Emmericher Freizeitbad. Doch dieser entfällt in Zeiten der Corona-Pandemie. Das Embricana samt Sauna hat mittlerweile seit drei Wochen geschlossen hat. Und das hinterlässt Spuren. Überstunden wurden alle abgebaut. „Seit dem 1. April haben wir Kurzarbeit“, erklärt Udo Jessner. Fast alle der rund 50 Mitarbeiter des Bades müssen komplett zuhause bleiben.
In den ersten Tagen nach der Schließung wurden noch einige Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten getätigt. „Die eigentliche Revision ist erst im Herbst. Diese vorzuziehen, geht aber nicht, weil wir dazu Fremdfirmen benötigen, die nicht entsprechend Zeit haben“.
Mitarbeiter müssen das Bad regelmäßig lüften
Bäderleiterin Anke Kawohl arbeitet im Homeoffice – bearbeitet Emails, steht als Ansprechpartner zur Verfügung und sieht zu, dass die regelmäßigen Wartungen auch entsprechend ablaufen. Das Embricana ist zwar komplett geschlossen, „aber trotzdem muss das ein oder andere eben gemacht werden“, erklärt der Embricana-Geschäftsführer. So gibt es auch einige wenige Mitarbeiter, die vorbeischauen und nach dem Rechten sehen.
So müsse regelmäßig das Bad zum Beispiel gelüftet werden. „Sonst gibt es Schimmel“, sagt Jessner. Mit der Schließung des Bades wurde im Übrigen dessen Betrieb auf das Nötigste runtergefahren. „Das geht nicht von Jetzt auf Gleich“, so Jessner. So muss man bei der Absenkung der Temperaturen etwa darauf achten, dies nicht zu schnell zu tun, sonst platzen die Fliesen im Bad.
Temperatur des Bades langsam abgesenkt
Mittlerweile ist das Blockheizkraftwerk abgeschaltet. Auf etwa 20 Grad Badetemperatur habe sich das Embricana ohne zusätzliche Heizleistung eingependelt. Das bedeutet auch: Sollte das Bad wieder aufmachen dürfen, braucht es, um wieder eine angenehme Badetemperatur zu bekommen, einige Tage Zeit. „Ansonsten können nur die hartgesottenen schwimmen“, unkt Jessner.
Durch die Abschaltung des Blockheizkraftwerkes „sparen wir natürlich auch Energie“, erklärt der Geschäftsführer, der demnach auch nicht ganz so düster in die Zahlen des Embricanas blickt. „Sicher werden wir Einbußen haben. Aber weil wir nun vor allem Energiesparen, werden diese sich in Grenzen halten“, ist er sich sicher.
Auch den Stadtwerken droht die Kurzarbeit
Als Geschäftsführer der Emmericher Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen (EGD) ist Jessner nicht nur für das Embricana, sondern auch die Stadtwerke Emmerich verantwortlich. Auch hier bestimmt die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen den Arbeitsalltag. Das Kundencenter ist geschlossen, aber natürlich erreichbar – der Großteil der Belegschaft arbeitet im Homeoffice.
Eines ist vor allem wichtig: „Der Entstörungsdienst muss sichergestellt sein“, so Jessner. Sprich: Es muss genügend Personal für die Störungsannahme und die Störungsbeseitigung da sein. „Daher haben wir momentan einige Bereiche hinten angestellt. Wie etwa die Einrichtung neuer Hausanschlüsse“, erklärt Jessner.
Und auch in diesem Bereich wird der Geschäftsführer wohl um eines nicht herumkommen. „Auch hier werden wir wohl Kurzarbeit für einige Mitarbeiter im Bereich Vertrieb anmelden müssen“, sagt Jessner.