Emmerich. Podologin Gabriele Peters aus Emmerich sorgt sich um ihre Kunden, gerade zur Zeit. Sie arbeitet weiter – und ergreift besondere Maßnahmen.

Während andere Menschen in der relativen Sicherheit des Homeoffice arbeiten können, ist Podologin Gabriele Peters noch immer unterwegs. Die medizinische Fußpflegerin kümmert sich auch weiterhin um die Menschen.

Nicht einfach, in Zeiten des Coronavirus. Denn natürlich möchte sie ihre Patienten – viele von ihnen Angehörige von Risikogruppen – vor dem Virus schützen. Dazu hat sich Gabriele Peters einiges einfallen lassen.

Schutzkleidung ist derzeit Pflicht

Ohne Schutzkleidung geht bei ihr überhaupt nichts. Mundschutz und Handschuhe trägt sie bei ihrer Arbeit ohnehin immer. „Aber mittlerweile trage ich auch einen Schutzkittel, um mich selbst zu schützen“, erklärt Gabriele Peters.

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Zudem bastelt sie gerade an einer weiteren Schutzmaßnahme: einen Sichtschutz. „Ich habe im Internet gesehen, wie man das machen kann“, erklärt sie. Sie hat eine Schutzfolie laminiert und Schaumgummi an eine Seite geklebt, damit sie bequem sitzt. Mit einem Gummi wird die Konstruktion am Kopf befestigt und sie soll das Gesicht bedecken. „Das benutze ich für Hausbesuche“, erklärt Gabriele Peters.

Einschränkungen auch in der Praxis

Auch Patienten, die in ihre Praxis kommen, müssen zur Zeit einige Einschränkungen in Kauf nehmen. „Wenn jemand kommt, muss er erstmal warten, um die zwei Meter Sicherheitsabstand einzuhalten“, erklärt Gabriele Peters. „Und jeder muss sich einen Mundschutz anlegen, wenn er dann zu mir kommt.“

Trotzdem macht sich Gabriele Peters Sorgen wegen des Coronavirus. Denn zu ihren Kunden gehören viele Diabetiker und ältere Menschen. „Ich merke selbst, dass ich zwiegespalten bin“, sagt die medizinische Fußpflegerin. Auf der einen Seite würde sie gerne möglichst Abstand waren. Auf der anderen ist ihre Arbeit wichtig für die Menschen.

Unsicherheiten wegen der Maßnahmen

So ist die Podologin jüngst noch in einigen Altenheimen in Emmerich unterwegs gewesen, um dort die Menschen zu betreuen. Einen Termin hat sie vorgezogen, weil sie nicht wusste, ob sie diese Woche noch arbeiten darf. „Mittlerweile ist klar, dass ich auch weiterhin kommen darf“, sagt sie.

Diese Unsicherheit, so sagt Gabriele Peters, sei oft auch den unklaren Beschlüssen und Anweisungen von Seiten der Politik geschuldet. „Es hieß, ich dürfte nur noch Kunden mit ärztlichem Attest betreuen. Dann wurde klargestellt, dass die Heilmittelverordnung reicht“, erklärt sie. Auch ihre Kunden seien oft verunsichert, ob sie noch kommen dürften.

Umsatzeinbußen und keine neue Angestellte

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„Manche kommen einfach nicht, ohne ihre Termine abzusagen“, erklärt die Podologin. Und das hat Auswirkungen: Sie hat Umsatzeinbußen von rund 60 Prozent. „Eigentlich wollte ich zum 1. April eine zusätzliche Kraft einstellen“, sagt Gabriele Peters. „Die musste ich jetzt darüber informieren, dass ich sie wohl nicht bezahlen kann.“

Zudem hatte ihre neue Angestellte in spe wegen des Coronavirus das Problem, dass ihre Abschlussprüfung nicht stattfinden konnte. Allerdings gibt es hier Hoffnung, für die Zeit nach der Krise. „Dann werde ich sie hier auf jeden Fall brauchen“, sagt Gabriele Peters.

Entwendete Hygienemittel und unwirsche Kunden

Manche Dinge machen Gabriele Peters zur Zeit allerdings auch einfach nur wütend. Aus ihrer Praxis wurden kürzlich Handschuhe, Desinfektionsmittel und Mundschutze entwendet. „Ich weiß nicht, wer das war. Aber das finde ich unverantwortlich“, sagt sie.

Zudem reagieren manche ihrer Kunden auch unwirsch auf die zusätzlichen Schutzmaßnahmen. Sie fragen sich zum Beispiel, warum sie nun einen Mundschutz tragen sollen. Da bleibt Gabriele Peters eisern. „Wenn das jemand nicht will, dann bitte ich ihn, zu gehen“, sagt sie. Zum Glück sei das eine Ausnahme. Und so hofft Gabriele Peters vor allem, dass ihre Kunden und sie die Viruskrise gut überstehen.

>> Kein Ersatz für Fußpflegerinnen

Gabriele Peters betreibt ihre Praxis an der Leni-Braunmüller-Straße 25 in Emmerich und ist unter 02822/6969329 erreichbar.

Nur im Notfall nimmt sie derzeit auch neue Kunden an. „Die Fußpflegerinnen haben zu. Deren Kunden können aber nicht einfach zu mir kommen“, sagt die Podologin.

Podologen gehören in Deutschland zu den medizinischen Fachberufen und sind meistens mit Kassenzulassung tätig.

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