Emmerich. Deichverband hat für den Abschnitt Dornick bis Kläranlage letzte Wünsche aus ausgelotet. In drei Punkten schlechte Nachrichten für Emmerich.

Nicht alle Wünsche Emmerichs im Bezug auf die Deichsanierung im Abschnitt zwischen Dornick und dem Klärwerk können realisiert werden. Der Radweg auf der Deichkrone wird nicht komplett barrierefrei gebaut werden können. Vier Häuser unterhalb des Deiches werden künftig keinen direkten Zugang zum Radweg auf der Deichkrone erhalten können. Ein Landwirt wird keinen direkten Weg für seine Kühe auf die andere Deichseite bekommen.

Der Deichverband (DV) Bislich-Landesgrenze berichtete im Ausschuss für Stadtentwicklung, da die Politik 2017 noch einige Wünsche geäußert hatte, die der DV mit der Bezirksregierung Düsseldorf abstimmen sollte. Geschäftsführer Holger Friedrich und der zuständige Projekt-Ingenieur Dennis Steffen standen nun Rede und Antwort.

Vier Häuser werden vom Radweg abgeschnitten

Unter anderem hatte Michael Giltjes, Anwohner an der Deichstraße 205 für sich und seine drei Nachbarn im Rahmen der Erörterung einen direkten Zugang zum Radweg gefordert. Daraus wird nichts, wie Dennis Steffen berichten musste. Die Bezirksregierung lehnt es ab. Sie werden auf der Straße unterhalb des Deiches bis zur nächsten Schnittstelle fahren müssen. 850 Meter in die eine Richtung, 450 Meter in die andere Richtung.

Für Michael Giltjes, der sich in der Einwohnerfragestunde zu Wort meldete, ein Unding: „Auf der Straße wird Tempo 100 gefahren. Es wird nicht sicherer. Für uns wird der Zugang zum Radweg gekappt.“

Rampe zum Radweg an der Kupferstraße wird nicht barrierefrei

Dennis Steffen ist der zuständige Projekt-Ingenieur für den Deichausbau von Dornick bis zum Klärwerk in Emmerich.
Dennis Steffen ist der zuständige Projekt-Ingenieur für den Deichausbau von Dornick bis zum Klärwerk in Emmerich. © FUNKE Foto Services | Klaus-Dieter Stade

Dr. Stefan Wachs, Erster Beigeordneter, konnte den Unmut verstehen. Im Planfeststellungsverfahren habe die Bezirksregierung unterschiedliche Interessen abgewogen. Er stellte in Frage, ob der Klageweg Sinn mache. Die Verwaltung erklärte sich bereit, nochmal vorzubringen, dass auch ein nicht-behinderten-gerechter Zugang schon helfen könnte. Große Hoffnung hat man nicht mehr.

Der Rat der Stadt Emmerich wollte gerne einen durchgehenden barrierefreien Radweg haben. Allerdings wird keine behindertengerechte Rampe an der Kupferstraße möglich sein. Der Deich sei an dieser Stelle zu breit. Somit wird der Zugang zum Radweg an einer Seite eher steil ausfallen. „Für Radfahrer wird das okay sein, aber behindertengerecht wird es nicht machbar sein“, schilderte Holger Friedrich.

Kein direkter Zugang für die Kühe eines Landwirten

Auf Höhe der Deichstraße 155 hat ein Landwirt seinen Hof. Seine Wiesen liegen auch auf der anderen Deichseite. Bisher ist eine Rampe für seine Kühe 40 Meter weiter geplant. Um eine Verdreckung der Verkehrsflächen durch den Viehtrieb mehrmals täglich im Sommer zu vermeiden, regte er einen direkten Zugang an. „Ein direkter Zugang für den Landwirt zu seinen Flächen ist nicht möglich. Es wäre zu großflächig“, überbrachte Dennis Steffen schlechte Nachrichten. Es werde noch geprüft, ob die Kühe ohne Rampe direkt über den Deich kommen könnten.