Isselburg. Isselburg plant mehrere Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Wie in den Niederlanden sollen Meisenkästen aufgehangen werden.

2019 hat eine kleine Raupe auch in Isselburg für viel Arbeit gesorgt: der Eichenprozessionsspinner. Damit 2020 das haarige Insekt besser in Zaum gehalten werden kann, hat der bau- und Umweltausschuss im vergangenen Jahr ein Konzept zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, die in der Konzeption festgehaltenen Vorschläge umzusetzen. Einer fußte auf der Anschaffung eine Sprühgerätes. Und genau das stand nun zur Debatte.

Der Ausschuss für Vergabe, Planung und Wirtschafts der Stadt Isselburg sollte nämlich in seiner jüngste Sitzung die Anschaffung eine solchen Gerätes beschließen. Mit Hilfe des Sprühgerätes kann vom Boden aus ein Mittel auf das Eichenlaub aufgebracht werden kann, dass als Fraßgift gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners wirkt.

Geräte vielleicht in der Nachbarkommune ausleihen

Der finanzielle Aufwand für die Anschaffung eines solchen Gerätes bezifferte die Stadtverwaltung auf über 12.500 Euro netto. „Muss die Stadt das wirklich selbst anschaffen? Könnte man nicht aus einer Nachbarkommune eventuell ein solches Gerät leihen?“, fragte Grünen-Chef Uwe Übelacker. Bocholt hätte sich zwei solcher Geräte angeschafft, konnte Frank Schaffeld, Leiter des zuständigen Fachbereiches berichten. „Das Gerät ist in der entsprechenden Zeit allerdings voll ausgelastet, das können wir nicht mitnutzen“, so Schaffeld.

Ohnehin machte er deutlich, dass solche Geräte in einem bestimmten Zeitraum genutzt werden müssten. „Der Einsatzzeitraum beläuft sich oft auf ein Zeitfenster von zwei Wochen“, so Schaffeld. Man müsse eben schauen, wann die Zeit und die Witterung passe – ein gegenseitiges Ausleihen des Gerätes mache da wenig Sinn.

Auch Meisenkästen sollen bei der Bekämpfung helfen

Und das führt auch zu einem Vorteil, warum es ratsam sei, selbst so ein Gerät zu haben. Es könne wirklich gezielt eingesetzt werden. „In diesem Jahr haben wir noch einmal einen externen Dienstleister mit der Bekämpfung beauftragt“, erklärte der Leiter des Ordnungsamtes. Und er kommt eben zu einer bestimmten Zeit. Die vielleicht nicht so günstig ist, wie sie sein könnte.

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Mit einem eigenen Gerät wäre man somit flexibler. Natürlich unterstrich Schaffeld noch einmal, dass nicht nur das Sprühgerät – so wie es eben auch das Konzept vorsieht – nicht allein zum Einsatz kommen soll. Als natürliche „Waffe“ gegen den Eichenprozessionsspinner sollen Meisenkästen helfen, diesen einzudämmen: „In den Bereichen, wo diese Nistkästen sind, werden wir nicht sprühen.“ Im Bereich Regniet/Peenekamp sollen im Frühjahr die Kästen installiert werden.

Kaum Mehraufwand für den Bauhof

Ob denn nicht der Einsatz des Sprühgerätes eventuell zu einem Mehraufwand in Sachen Personal führen würde, wollte Kevin Schneider von der FDP wissen. Dies sei nicht der Fall, so Schaffeld. Vielmehr würde damit die Befliegung entfallen, die auch immer arbeitsaufwendig für den Bauhof war. Und letztlich machte Schaffeld noch einmal Werbung: Das Sprühgerät kann etwa auch zum Bewässern genutzt werden.

Mit zwei Enthaltungen der FDP wurde der Antrag zur Anschaffung des Sprühgerätes am Ende der Diskussion mehrheitlich beschlossen.

>> Auch Kastenwagen wird angeschafft

Einstimmig sprach sich der Ausschuss für Planung, Vergabe und Wirtschaft dafür aus, zwei alte Kastenwagen für die städtischen Hausmeister der Stadt Isselburg durch neue Fahrzeuge zu ersetzen. Die beiden Autos sind 14 und 15 Jahre alt und haben eine Laufleistung von 180.000 und 210.000 Kilometern. Bei beiden Autos „müssten stetig Reparaturen durchgeführt werden, welche sich nicht mehr wirtschaftlich darstellen lassen“, teilt die Stadtverwaltung mit. Im Haushalt stehen für den Kauf der beiden Ersatzfahrzeuge bereits 50.000 Euro zur Verfügung.