Emmerich. Im Sommer wird die Volksbank Emmerich-Rees neue Kontomodelle einführen, weniger Buchungen sind das Ziel. Was die Änderungen für Kunden bedeuten:

Für den Sommer plant die Volksbank Emmerich-Rees eine Neuregelung der privaten und geschäftlichen Girokonten. Das kündigte am Dienstagnachmittag der Vorstand im Gespräch mit der Presse an. Demnach sollen vor allem Kunden mit einer sehr hohen Buchungsfrequenz dazu angehalten werden, für weniger Lastschriftverfahren im Monat zu sorgen. Zurzeit gebe es noch Kundenkonten mit bis zu 100 Bewegungen im Monat. Diese Lastschriften kosten der Bank allerdings viel Geld, so der Voba-Vorstand.

Jetzt wolle man den Kunden im Mai anschreiben und beraten. Ab Juli sollen dann die neuen Kontomodelle eingeführt werden. So könne jeder Kunde durch ein geändertes Verhalten relativ einfach für weniger Kontobewegungen sorgen, etwa wenn er bei Amazon oder bei Wettbüros eine Kreditkarte hinterlege. „Dann werden die Beträge nur einmal im Monat abgebucht“, so Volksbank-Vorstand Rolf van Bruck. Jetzt gebe es Kunden, die mit einem digitalen Download eines Musiksongs bei Amazon jeweils eine Lastschrift auslösen. So kämen schnell viele Buchungen zusammen.

Auch das Ausdrucken von Kontoauszügen soll sich ändern. Der Voba-Vorstand möchte, dass weniger Papier benötigt wird. Der Durchschnittskunde drucke zuerst einen Kontoauszug, dann hebe er Geld ab und unmittelbar danach drucke er noch einmal einen Kontoauszug, um den neuen Kontostand zu erhalten. Dies müsse nicht sein, wenn man die Kontoauszüge digital abfrage und speichere.

Volksbank Emmerich-Rees: Treuekonto bleibt kostenlos

Rolf van Bruck und Holger Zitter kündigen an, dass es auch künftig ein kostenloses Treuekonto geben werde. Zusätzlich werde man ein Standortkonto für Privatkunden haben und ein Kontovariante für Viel- und Wenignutzer. Auch im Geschäftskundenbereich soll es drei Kontomodelle geben. Zitter kündigte an, dass man bei einigen Privatkunden das private Girokonto in ein geschäftliches Girokonto überführen müsse.

Bei den Kontodetails wolle man sich an den Richtlinien der Verbraucherzentralen halten. Diese sehen 32 Kontobewegungen pro Monat als normal an. „Wir wollen künftig noch etwas drüber bleiben“, so Zitter.

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In Zeiten von Negativzinsen wird die Voba Emmerich-Rees auch künftig auf Kunden zugehen, die mehr als 100.000 Euro als Einlage bei der Bank verbuchen. Sie müssen künftig eine andere Anlageform wählen, damit der Genossenschaftsbank keine Kosten entstehen. „Und da sind wir ziemlich konsequent“, kündigte Zitter an. Wer partout nicht wolle, dem müsse man leider kündigen. Schätzungsweise 1000 Kunden besitzen bei der Voba ein Barvermögen von über 100.000 Euro.

Kreditgeschäft bei Volksbank Emmerich-Rees nahm zu

Insgesamt habe die Bank 2019 gute Geschäfte gemacht. Vor allem das Kreditgeschäft habe zum Erfolg beigetragen. Die Forderungen an Kunden nahmen um 8,7 Prozent auf jetzt 830 Millionen Euro zu. Überraschend habe man auch das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern können. Es beträgt 9,7 Millionen Euro. Das seien 1,1 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme.