Isselburg. Politik und Verwaltung informierten sich mittels Vortrag über das Sanierungsrecht. Experte sieht in Isselburg in drei Orten Handlungsbedarf.
Isselburg soll schöner werden. Und zwar eventuell im Rahmen einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme. Und diese kann, so erklärte nun Helmut Hardt vom Planungsbüros StadtUmbau GmbH aus Kevelaer, nur erfolgen, wenn etwa andere bauplanungsrechtliche Instrumente nicht ausreichend und bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllt sind.
In einem Vortrag schilderte der Experte den Vertretern der Isselburger Stadtverwaltung und den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses wichtige Fakten zum Thema Sanierungsrecht. Denn mit Hilfe verschiedener Konzepte kann etwa eine Sanierung verschiedener Quartiere in der Stadt angegangen werden.
Eine Zielmatrix muss entwickelt werden
Auch in kleinen Städten wie Isselburg, wie der Experte hervorhob. Wichtig dafür sei zunächst aber eines: „Es muss eine Zielmatrix vorliegen, wohin sich die Stadt entwickeln will. Denn daraus können dann Maßnahmen abgeleitet werden“, erklärte Hardt.
Der Experte hat sich natürlich auch Isselburg und seine Ortsteile angesehen. Der Ortskern von Werth beinhalte einige bauliche Perlen, sei aber auch vom Leerstand betroffen und hätte eine schwierige Verkehrslage, so Hardt. Auch in Isselburg sei die Lage ähnlich. Vor allem die engen Gehwege prägten hier das Bild. Und auch in Anholt würde man eine solche Struktur vorfinden. Aber: Allen drei gemein sei, dass sich hier noch ein prägnanter Ortskern finden würde.
In drei zentralen Orten gibt es Handlungsbedarf
Dennoch: In allen drei Orten gebe es Handlungsbedarf in den Bereichen Stadtgestalt, Nutzungsstruktur und Leerstand, Straßenräume und Grünflächen. Unter der Voraussetzung, dass die Stadt Isselburg keine umfassenderen städtebaulichen Neuordnungen vornimmt, sondern sich auf punktuelle städtebauliche Investitionen beschränkt, „halten wir das Instrument des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für angemessen“, so Hardt.
Dieses könne dann als vereinfachte Sanierungssatzung genutzt werden. Städte wie Emmerich, aber auch Bocholt haben ein solches schon zur punktuellen Sanierung einiger Gebiete genutzt. So könnte es auch Isselburg tun.
Experte würde Anholt und Alt-Isselburg zusammen fassen
Vor allem in den beiden Ortsteilen Isselburg und Anholt. „Diese beiden würde ich dann als ein Gebiet im Konzept zusammenfassen und gemeinsam betrachten“, erklärte der Experte. Werth schließt er eigentlich aus für ein solches Großkonzept. „Hier könnte man über ein Dorfentwicklungskonzept nachdenken“.
Doch Hardt warnte auch. Für die Stadt bedeute ISEK einen enormen Aufwand in Sachen Personal, Zeit und auch Geld. Man müsse sich schon fragen, ob man sich das alles leisten kann. Denn ein Prozess von der Erstellung des Konzeptes, was gemacht werden soll, über die Antragsstellung und Antragsbewilligung bis hin zur Ausschreibung und Umsetzung dauere Jahre. Und trotz Förderung muss die Stadt eben auch einen Eigenanteil bei den Kosten übernehmen.
Bürgermeister möchte Sanierung angehen
Bürgermeister Michael Carbanje erklärte nach dem Vortrag, dass er es schon befürworte, das Ganze anzugehen. Seitens der Stadtverwaltung Isselburg wird nun für die nächste Sitzung des Ausschusses am 1. April eine Vorlage erarbeitet, die sich noch einmal mit dem ISEK befasst, unter dem Aspekt, in wieweit dies eine Möglichkeit für Isselburg wäre.