Emmerich/Kleve. Sanierung der Rheinbrücke Emmerich liegt im Kosten- und Zeitplan. Verkehr hat sich stabilisiert. Weitere Sperrungen sind 2020 nicht zu erwarten.
„So macht das Arbeiten Spaß.“ Stephan Huth ist rund ein Jahr nach dem Start der vier Jahre dauernden Rheinbrücken-Sanierung in Emmerich sehr zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten. Freude bereitet dem Projektleiter Brückenbau beim Landesbetrieb Straßen NRW besonders, dass die Bürger die Fortschritte würdigen würden: „Kompliment an die Verkehrsteilnehmer. Es kommen kaum Beschwerden, eher sogar Lob, weil was passiert. Man sieht die Fortschritte“, sagt der Diplom-Ingenieur.
Tatsächlich ist es für Verkehrsteilnehmer leicht erkennbar, dass die Rheinbrücken-Baustelle jede Woche etwas anders aussieht. Außerdem sind täglich 30 bis 40 Arbeiter am Werk.
Die Arbeit an den Pylonen sei schon fertiggestellt, schildert Huth: „Da liegen wir mehr als gut im Zeitplan.“ Vertraglich sei eigentlich eine Winterpause vorgesehen gewesen. Aber bei Temperaturen wie aktuell 11 Grad Celsius könne gut gearbeitet werden. So kam man ohne Winterpause aus. So wurde Zeit wieder aufgeholt, denn am Anfang dauerten einige Arbeitsschritte etwas länger. So ist nun alles im Zeitplan.
Der Austausch einzelner Hängeseile läuft schneller als erwartet
Eine große Aufgabe ist der Austausch der Hängeseile – 100 Stück je Seite. „Vier Hängeseile haben wir schon ausgetauscht“, erklärt der Projektleiter. Brauchte man für die ersten noch zwei bis drei Wochen, so habe sich inzwischen eine gewisse Routine eingespielt. „Wir haben die Probleme am Anfang durchgesprochen, sodass wir inzwischen pro Seil eine bis anderthalb Wochen einplanen können“, sagt Stephan Huth. So werde auch hier wieder Zeit eingespart.
„Wir können an vier Stellen gleichzeitig an den Seilen arbeiten. Ich schätze, dass wir bis zu den Sommerferien die eine Seite durch haben. Für das dritte Quartal peilen wir den Seitenwechsel an“, erklärt der Ingenieur.
Die Sanierung liegt im Kostenrahmen
Die Sanierungsarbeiten liegen bisher weiterhin im vorgesehenen Kostenrahmen von rund 28 bis 30 Millionen Euro. „Abweichungen von plus oder minus 20.000 Euro sind dabei normal. Beim Bauen im Bestand ist das häufig der Fall“, weiß Huth.
Was die Verkehrsteilnehmer natürlich besonders interessiert: Ist mit weiteren Sperrungen der Rheinbrücke zu rechnen? Dahingehend wird es wohl ein entspanntes Jahr 2020. „Wir brauchen zwei Vollsperrungen zur Entfernung der Schutzdächer. Aber das wird womöglich Ende 2021 werden“, schätzt Huth. Darüber hinaus könne es mal nachts zu einer kurzzeitigen Sperrung kommen, wenn Fahrbahnmarkierungen erneuert würden. Dies werde dann aber auch angekündigt.
Der Verkehr hat sich eingependelt
Ansonsten können sich die Verkehrsteilnehmer auf eine ziemlich stabile Lage einrichten. Im Wesentlichen bleibe der Baustellenaufbau in 2020 so, wie es aktuell der Fall ist. Zwei Fahrstreifen bleiben nutzbar.
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Nach den erwartbaren heftigen Staus zu Beginn der Sanierung, hat sich der Verkehr einigermaßen eingependelt. In Hochzeiten herrscht natürlich immer noch reichlich Verkehr, da ja auch durch die parallel laufende Sanierung des Oraniendeichs eine Ader zwischen Kleve und Emmerich wegfällt, aber es scheint verlässlicher geworden zu sein. Auch die Arbeiten am Fahrbahnübergang vor der Ampel auf Klever Seite habe für größere Rückstaus gesorgt, erinnert Huth. Aber so etwas sei nun nicht mehr zu erwarten.
>> Was im zweiten Sanierungsabschnitt gemacht wird
Aktuell läuft der erste Teil der Sanierung der Brücke, die täglich von rund 17.000 Fahrzeugen genutzt wird. In einem nächsten, zweijährigen Sanierungsabschnitt, sind die Erneuerung der Fahrbahnbeläge, der Rad- und Gehwegbeläge sowie die weiteren Instandsetzungsarbeiten geplant. Ebenso werden die Geländer Instand gesetzt und für mehr Stabilität der Brücke gesorgt.