Werth. Der vom Heimatverein organisierte Werther Weihnachtsmarkt bot dem Besucher eine Mischung aus Gemütlichkeit, Handwerklichem und Austausch
Wie viele Menschen sich auf den Weg gemacht hatten, um den idyllischen Markt an der Werther Mühle zu besuchen, konnte man an den dicht gedrängten Fahrzeugen in der kleine Zufahrtsstraße schon ablesen. Auf dem kleinen Zufahrtsweg passierten die Gäste gleich die beiden Kleingehege von Gänse- und Entenbesitzer Richard Joosten aus Hamminkeln. „Also die sind toll, ich hab mich verliebt“, meinte die Vehlingerin Anja Meffort, die als Tierliebhaberin eine Affinität zu Tieren mit brachte.
Firmlinge boten Waffeln an
Ein paar Schritte weiter verkauften die Firmlinge von St. Franziskus Waffeln. „Der Erlös ist für das Schulprojekt in Uboji in Nigeria, dass unsere früherer Kaplan Josephat vor fünf Jahren ins Leben gerufen hat“, öffnete die Isselburgerin Andrea Wensendonk eine Mappe. „Das ist unser Patenkind dort.“
Rund um die Mühle waren um die 30 Hütten mit weihnachtlich selbst kreierten Accessoires und Angeboten platziert, umgeben von schönen Lichtern und guter Laune.
Ansturm auf Würstchen der Treckerfreunde
Die Treckerfreunde Werth hatten reichlich viel zu tun, um dem Ansturm auf ihre Würstchen gerecht zu werden. „Kaum hatten wir aufgebaut, da standen schon die ersten Leute hier. Viel Arbeit, aber die macht Spaß“, meinte Heinrich Bovenkerk, einer der fleißigen Aktiven.
Im Zelt konnten sich die Besucher kurzfristig vor dem Schauer in Sicherheit bringen, selbstgemachten Kuchen und Kaffee der Heimatvereins-Frauen zu sich nehmen und den Klängen der „Vielharmoniker“ aus Bocholt lauschen. Die Chance nutzten auch die langjährige Vorsitzende des Werther Heimatvereins, Annelore Blecking und ihr Nachfolger, Hermann van Thiel.
„Wir haben das früher nahe des Heimathauses gemacht, sind seit 2011 hier“, beschrieb Blecking den Prozess seitdem. „Das hat sich dann kontinuierlich vergrößert.“
Gutes Miteinander der Vereine
Dabei zähle vor allem das Zusammenwirken aller Beteiligten – vom Treckerverein über den Schalke-Fanclub hin bis zum Kindergarten und dem Schul-Förderverein. „Hier wird alles frisch gemacht – bis zu unserem Reibekuchen. Und falls uns da die Kartoffeln ausgehen, steht in der Mühle noch eine Reserve zum Schälen“, schmunzelte van Thiel, der bei der Eröffnung des Marktes von „tollen Ausstellern mit kreativen Ideen“ angesichts des Angebots gesprochen hatte. „Es geht uns immer darum, dass es Selbstgemachtes hier gibt und keine gewerblichen Anmeldungen.“
Köstliche Bratapfelmarmelade
Die meisten Standinhaber kamen aus Werth, aber auch aus Isselburg, Wesel, Bocholt und Rees zog es die Anbieter an den idyllischen Markt an der Mühle. „Wir versuchen überall bekammt zu werden“, meinte Alexandra Wildenhein von den „Besuchshunden Bocholt.“ Der Markt sei „klein, aber fein – und man kennt auch viele“, verkaufte die Issleburgerin Sabine Hotten köstliche Bratapfelmarmelade.
Renate Bauhaus aus Werth zog mit ihren Kerzenständern, ihren Figuren und Schalen aus Itong-Stein und acrylbemalten Sägeblättern die Blicke der Interessierten auf sich. Damit stand sie stellvertretend für die Qualität vieler Anbieter. „Und hier habe ich Erbsendosen zur Kerzenkrone umgestaltet – klassisches Upcycling“, meinte sie schmunzelnd.
>>> Dinner in weiß geplant
Herrmann van Thiel konnte sich schon für den Markt 2020 über erste Anmeldungen der Standbetreiber für den Markt im kommenden Jahr freuen. Für 2020 gibt es aus Sicht des Heimatvereins-Vorsitzenden schon einige schöne Aktionsideen. Unter anderem wird darüber nachgedacht, nach dem Vorbild Xantens im Sommer ein „Dinner in weiß“ auszurichten, um auch junge Leute für ihre Angebote zu begeistern.