Emmerich. Der Betriebsausschuss der Kommunalbetriebe Emmerich empfiehlt dem Rat die Erhöhung der Straßenreinigungs- sowie die Senkung der Abwassergebühren.
Der Betriebsausschuss der Kommunalbetriebe Emmerich (KBE) hat dem Rat einstimmig eine Erhöhung der Straßenreinigungsgebühren um 10,8 Prozent sowie eine Senkung der Abwassergebühren um einen Prozent empfohlen.
Nach einigen milden Wintern wurden 2016 die Straßenreinigungsgebühren gesenkt. Der Überschuss ist nun aufgebraucht. Für Ende 2019 wird ein Defizit in der Rücklage von knapp 10.000 Euro erwartet. Daher müssen die Gebühren, die immer kostendeckend sein müssen, angehoben werden.
Der Überschuss in der Straßenreinigung ist aufgebraucht
Beim Winterdienst liegt die kostendeckende Gebühr für 2020 bei 1,02 Euro pro laufendem Meter Straßenanbindung des eigenen Grundstücks. Bisher sind es 0,92 €/m². Bei der Straßenreinigung soll die Gebühr von 1,90 €/m² auf 2,44 €/m² steigen.
Bei den Abwassergebühren werden die Emmericher wohl um ein Prozent entlastet. Diese definieren sich zu 90 Prozent aus Fixkosten, die nicht erhöht werden sollen. Darüber hinaus ist die Menge an eingeleitetem Wasser und die Höhe des Schmutzfrachtanteils ausschlaggebend. Das Emmericher Klärwerk ist hier abhängig von dem Großeinleiter KLK Oleo.
Vorreinigungsanlage von KLK Oleo ist mäßig erfolgreich
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Das Chemie-Unternehmen betreibt seit einigen Jahren eine Vorreinigungsanlage – „mit mäßigem Erfolg“, so Mark Antoni, Betriebsleiter der KBE. Denn es sei noch nicht gelungen, die Einleitungsmenge, die 2012 mal bei 1,8 Millionen m3 lag, auf prognostizierte 0,12 Millionen m3 zu senken. 2019 sind von KLK hingegen eine Einleitung von 0,6 Milllionen m3 zu erwarten. Die Schmutzfracht liegt bei knapp 1,3 Millionen kg. Hier war für 2017 mal 0,047 Millionen kg angepeilt.
Deshalb wird 2019 die Gebührenausgleichsrücklage im Betriebszweig Klärwerk steigen. Ursprünglich wurde mit einem Griff in die Ausgleichsrücklage geplant. Nun hat der Betriebsausschuss dem Rat empfohlen, die Abwassergebühren entsprechend zu senken. Die Kanalgebühren müssen hingegen leicht angehoben werden, da hier steigende Kosten durch die Rücklage nicht mehr aufgefangen werden können.
Was Eigentümer bei der Abwassergebühr sparen
Für Normaleinleiter soll die Schmutzwasser-Gebühr von 3,23 €/m³ in 2020 auf 3,45 €/m³ steigen. Für Niederschlagswasser soll die Gebühr von 1,14 €/m² auf 0,86 €/m² sinken.
Für einen Vier-Personen-Musterhaushalt, der 160 m³ Schmutzwasser einleitet und eine Fläche von 150 m² vorhält, bedeutet das zum Beispiel, dass in 2020 statt bisher 687,80 € künftig 681 € anfallen würden.