Isselburg. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in Isselburg ist nicht einfach. Politik wünscht sich, dass es mehr Optionen gibt. Konzept soll her.

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel? Das ist in Isselburg nur eingeschränkt möglich. Damit sich dies in Zukunft ändert, haben die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Vergabe und Wirtschaft beschlossen, dass Isselburg besser an den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) angeschlossen werden soll.

Einstimmig empfahlen die Politiker dem Rat, die Verwaltung damit zu beauftragen, ein Konzept zu erstellen. Der Antrag kam von der CDU.

Mit der Kreispolitik nicht einverstanden

Was für Erheiterung in den Fraktionsreihen sorgte. Denn, so gab auch Isselburgs CDU-Fraktionschef Frank Häusler zu, vor allem die Kreistagsfraktion der CDU hatte jüngst bei der Erstellen des neuen Verkehrsplans für den Kreis verhindert, dass Isselburg besser angebunden wird.

„Mit der Arbeit der CDU-Fraktion im Kreis bin ich auch nicht einverstanden“, so Häusler. „Es gibt wieder keine Verbesserung für Isselburg. Wir brauchen ein Konzept, und da müssen wir mal auf den Tisch hauen“, forderte Häusler. Schließlich zahle auch Isselburg für den ÖPNV im Kreisgebiet.

Nutzung nur eingeschränkt möglich

Im Kern besagt der Antrag der CDU Isselburg, dass Landes- und Bundesregierung den verstärkten Ausbau des ÖPNV befürworten würden. Vor allem auch im Hinblick auf den Klimaschutz. Das Problem in Isselburg sei, dass eben die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nur sehr eingeschränkt möglich ist.

So sei mit der Buslinie 61 die Erreichbarkeit von Bocholt sowie der Bahnstrecke Arnheim-Düsseldorf nicht immer gewährleistet. Zudem sei die Taktung der Züge unattraktiv. Das Bocholter Krankenhaus sei nicht ohne Umsteigen zu erreichen. Das Heeldener Gewerbegebiet schließlich sei überhaupt nicht angebunden. Hinzu komme, dass Rückfahrten aus Bocholt oder vom Bahnhof Empel-Rees abends nicht möglich seien.

Gewerbegebiet Heelden ist nicht erreichbar

„Wir müssen das Thema ernsthaft angehen“, sagte Olaf Roßmüller (CDU). Es müssten Verbindungen zum Bocholter Krankenhaus und zum Industriegebiet Heelden geschaffen werden. Es sollte mit dem Stadtbus Bocholt gesprochen werden, aber auch mit Stellen in den Niederlanden.

SPD-Fraktionschef Dr. Theodor Beine sagte, es werde immer gesagt, dass die Buslinien zu lange fahren würden, würde Isselburg angebunden. „Man sollte hier hier vielleicht doch auch einmal über eine zweite Linie nachdenken“, regte Beine an.

Auch die Preise müssen angepasst werden

„Für die Verkehrswende brauchen wir Alternativen“, sagte Grünen-Fraktionschef Uwe Übelacker, der sich auch für ein Konzept stark machte. Kevin Schneider (FDP) freute sich über den Antrag. „Auch wir sind für eine Verbesserung“. Vor allem auch im Hinblick auf die Preisgestaltung. „Bei 3,70 Euro pro Einzelfahrt überlegt man sich, vielleicht doch das Auto zu nehmen“, sagte er.

Einstimmig votierten die Politiker dafür, dass nicht nur ein Konzept für den Nahverkehr angegangen werden soll, sondern Isselburgs Forderungen dann auch aktiv gegenüber dem Kreis und den übergeordneten Behörden vertreten werden sollen. Die Verwaltung soll Verhandlungen mit der Stadt Bocholt, dem Kreis Borken und dem Land Nordrhein-Westfalen aufnehmen.