Isselburg. Der Kreisausschuss berät in der kommenden Woche über die Tariferhöhung. Taxifahrten in Isselburg könnten teuerer werden. Es gibt einen Kompromiss.
Wer von Heelden aus in die große weite Welt starten möchte, hat dazu beste Voraussetzungen. Mit dem Flix-Bus kann Amsterdam oder Wien angefahren werden. Ansonsten gucken die Heeldener aber beim öffentlichen Nahverkehr in die Röhre.
„Es gibt keine Anbindung des kompletten Ortsteils an die Buslinie nach Bocholt. Das ist ein echter Malus“, ärgert sich FDP-Fraktionsvorsitzender Kevin Schneider, der schon im Februar dieses Jahres scharfe Kritik an der Nahverkehrsplanung des Kreises Borken übte.
Katalog neuer Maßnahmen
Ein Katalog neuer Maßnahmen beinhaltet das im Juni 2018 initiierte „Mobilitätskonzept für den Kreis Borken“, mit dem sich der Kreis-Verkehrsausschuss zwischenzeitlich intensiv befasst hat. Im Oktober wird der Maßnahmenkatalog nun im Kreistag behandelt. Daher haben jetzt Kreisverkehrsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow und Dr. Gerwid Altenhoff-Weber, Leiterin des Fachbereichs Verkehr der Kreisverwaltung, die Ziele und Aufgabenfelder sowie besondere Einzelvorhaben vorgestellt.
„Grundlegende Zielsetzung unseres Mobilitätskonzepts ist es zum einen, die Mobilität aller Bürger im Westmünsterland weiter zu verbessern beziehungsweise zu erleichtern“, erläuterte dabei Dr. Schwenzow. Damit solle es für sie stärker als bisher möglich werden, auf motorisierten Individualverkehr zu verzichten.
Zum anderen gehe es darum, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und so die Unfallzahlen zu senken. Zudem verfolge der Kreis das Ziel, verkehrsbedingte Emissionen zu verringern, um auf diese Weise einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz und zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Konkrete Forderung der SPD
Während das Mobilitätskonzept vor allem Absichtserklärungen beinhaltet, gibt es in diesem Zusammenhang eine konkrete Forderung der SPD-Fraktion im Kreistag Borken. So soll schnellstmöglich eine Stelle Mobilitätsmanagement in der Kreisverwaltung eingerichtet werden. Neben Vernetzungen innerhalb der Verwaltung soll durch den Mobilitätsmanager die Unterstützung der kreisangehörigen Kommunen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung sichergestellt werden“, heißt es von Seiten der Sozialdemokraten.
Erhöhung des Mindestlohns als Begründung
Andererseits geht es in der Sitzung des Kreisausschusses am kommenden Dienstag, 1. Oktober, auch um die Taxitarifordnung.Der Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs Nordrhein-Westfalen (VSPV)hatte die Anpassung für den Kreis Borken beantragt. Nach dem Antrag des VSPV sollten sämtliche Tarifpositionen um jeweils rund zehn Prozent erhöht werden. Begründet wurde der Erhöhungsantrag auf die anstehenden Erhöhungen des Mindestlohnes und die damitverbundenen zusätzlichen Arbeitgeberaufwendungen. Nach einer Prüfung kam die Kreisverwaltung zu dem Ergebnis, dass eine Erhöhung von fünf Prozent angemessen sei.
>> Kompromiss formuliert
Folgernder Kompromiss wurde nun als Vorschlag formuliert: Die Grundgebühr wird um zehn Prozent angehoben, während die übrigen Tarifbestandteile um etwa fünf Prozent wie vom Kreis Borken vorgeschlagen steigen. Die Grundgebühr würde damit tagsüber bei 3,50 Euro anstelle der zunächst vorgeschlagenen 3,40 Euro liegen, nachts bei 3,90 Euro anstelle der zunächst vorgeschlagenen 3,80 Euro.