Emmerich. Die Politik soll entscheiden, ob tatsächlich in der Emmericher City ein Parkhaus entstehen soll. Gutachter zweifeln an der Wirtschaftlichkeit.

Wird am Kleiner Wall in Emmerich doch kein Parkhaus gebaut? Der Ausschuss für Stadtentwicklung soll in der öffentlichen Sitzung am Dienstag, 26. November, 17 Uhr, zur Kenntnis nehmen, dass im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2020 darüber zu sprechen sei.

Im Januar hatte die Politik 4,7 Millionen Euro für den Bau eines Parkhauses gebilligt. Die Verwaltung erachtete es für sinnvoll, zunächst einen Entwurf für ein Bewirtschaftungskonzept aufzustellen sowie in Ergänzung zur technischen Planung eine Expertise einzuholen, um die Wirtschaftlichkeit des Parkdecks zu durchdenken. Damit wurde das Büro Planungsgruppe MWM beauftragt.

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Das Büro verfügt bereits über Daten aus dem Jahr 2013 als das Parkraumbewirtschaftungskonzept erstellt wurde. Durch eine erneute Befliegung Emmerichs konnten Parkraumkapazitäten von 2013 mit 2019 verglichen werden. Ferner wurden laufende Projekte berücksichtigt, um eine Prognose für das Jahr 2025 zu erstellen.

Das Ergebnis hinsichtlich einer Notwendigkeit und einer Refinanzierbarkeit lässt die Planer nun zweifeln, ob tatsächlich das Geld in ein Parkhaus sinnvoll investiert sein kann. Die Auslastung der Emmericher Parkplätze entwickelte sich von 62 % in 2013 auf 65 % in diesem Jahr. Und für 2025 werden 67 % prognostiziert.

Die Gutachter kommen zu dem Schluss, dass der Betreiber eines solchen Parkhauses wahrscheinlich ein Minus machen würde. Kaum jemand würde fürs Parken bezahlen, wenn ein Drittel der Parkplätze in der City noch frei sind.

Als Alternative stellt die Verwaltung in Aussicht, den jetzigen Schotterparkplatz für Dauerparker herzurichten und Geld fürs Parken zu verlangen. Einnahmen könnten für Maßnahmen zur Gewährleistung und nachhaltigen Mobilität eingestellt werden.