Emmerich. Leuchtende Stolpersteine sollten an ehemalige jüdische Mitbürger in Emmreich erinnern. Zur Gedenkveranstaltung kamen mehr Emmerich als sonst.

Es sind Blickfänge zwischen dem Pflaster, die an die ehemaligen Wohnorte der Juden in Emmerich erinnern. In Gedenken an die Reichspogromnacht und die Ereignisse in Halle veranstaltete „Pro Kultur“ jetzt am 9. November die Aktion „Leuchtende Stolpersteine“, bei der die Stolpersteine auf besondere Art hervorgehoben wurden.

Vor allen Häusern, in denen einmal Juden gewohnt haben, standen Kerzen, um die frisch polierten Stolpersteine zu beleuchten. Die Kerzen brannten eine Dreiviertelstunde lang in der Kaß- und Steinstraße, Fischerort, auf dem Nonnenplatz und an weiteren Orten in der Innenstadt. Insgesamt leuchteten so 62 Stolpersteine im Kerzenschein.

Licht sollte an zerstörte Synagogen in Reichspogromnacht erinnern

Das Licht der Kerzenflammen sollte als Metapher an die Zerstörung der Synagogen in der Reichspogromnacht 1938 erinnern. Viele Menschen zog es für einen Rundgang in die Straßen Emmerichs. Nach der nachdenklich stimmenden Aktion versammelten sich die Teilnehmenden im PAN Kunstforum, um mit einer Gedenkfeier den Abend weiterzuführen.

Irene Möllenbeck, Vorsitzende von Pro Kultur, eröffnet die Gedenkveranstaltung „Stolpersteine leuchten“ in Emmerich zum Gedenken an die Judenverfolgung in der NS-Zeit.
Irene Möllenbeck, Vorsitzende von Pro Kultur, eröffnet die Gedenkveranstaltung „Stolpersteine leuchten“ in Emmerich zum Gedenken an die Judenverfolgung in der NS-Zeit. © FUNKE Foto Services | Christian Creon

hier gibt es mehr artikel aus emmerich, rees und isselburgIm Mittelpunkt stand dabei ein großer, leuchtender Davidsstern. Künstlerisch gestaltet ging die Gedenkfeier vonstatten. Irene Möllenbeck, Vorsitzende von „Pro Kultur“, begrüßte alle Anwesenden und war sichtlich berührt, weil noch nie so viele Menschen an der Aktion teilgenommen hätten.

„Mutig gegen Antisemitismus vorgehen“

Sie hielt eine zum Nachdenken anregende Ansprache und richtete einen Appell an die Zuhörer, man solle auch heutzutage mutig gegen Antisemitismus vorgehen. „Das darf keinen Platz mehr finden, wir alle sind aufgefordert“, so Möllenbeck.

Stolz hingegen verkündete sie, dass hauptsächlich Schüler aus Emmerich die Kerzen entzündet hätten. Für weitere Gänsehaut-Momente sorgten die musikalischen Beiträge und auch die literarischen Vorträge passend zum Thema. Besonders wachrüttelnd, emotional und ereignisreich ging der Abend zu Ende.