Emmerich. Nach wie vor gibt es keine Annäherungen zwischen der Stadt Emmerich und Landwirten in Sachen Radweg L 90 und Autobahnzubringer Ravensackerweg.

„Tue Gutes und sprich darüber“, sagte Emmerichs Stadtverordneter Gerd Bartels in der jüngsten Ratssitzung und wollte von der Verwaltung wissen, ob es „Neuigkeiten vom Ravensackerweg gibt“. Der städtische Beigeordnete Stefan Wachs hielt sich mit seiner Antwort allerdings spürbar zurück. Er deutete nur an, dass es „verschiedene Gespräche“ gegeben habe und man sich „auf einem guten Weg“ befinde, um eine Lösung herbeizuführen.

Keine Annäherung in Sicht

Auf NRZ-Nachfrage wollte die Stadtverwaltung nicht konkreter werden. Dafür gab es aber von den betroffenen Landwirten eine klare Stellungnahme: Von einer Annäherung könne überhaupt nicht die Rede sein und Fortschritte im Mediationsverfahren sehe man auch nicht.

Wie berichtet, hatte die Stadt Emmerich einen Mediator bestellt, der die Knotenpunkte Radweg L 90 und Autobahnzubringer Ravensackerweg entwirren soll. Doch in beiden Sachverhalten scheint die Situation festgefahren zu sein. Die Landwirte berichten der NRZ, dass es in Sachen Ravensacker keine Lösung gebe. Für die betroffenen Anlieger ist das Thema „definitiv durch“.

Tempo 50 für die L 90

Und auch beim Radweg verläuft ein Kompromiss schwer. Um den Weg entlang der L90 anlegen zu können, müssen Grundstücke erworben und alte Gebäude abgerissen werden. In beiden Fragen gebe es keine Einigung. Vielmehr ärgern sich die Landwirte darüber, dass das Mediationsverfahren bislang „ein Witz“ sei. Es habe nur ein Gespräch vor Ort gegeben. Ein Landwirt berichtet, dass die Stadt keine vernünftigen Angebote unterbreitet habe: „Was mir bislang vorliegt wäre für mich sogar ein Minusgeschäft. Das ist ein absolutes No-Go“.

Außerdem ist für ihn eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf der L90 auf Tempo 50 unabdingbar: „Jeder, der hier wohnt, sagt, dass auf dieser Strecke viel zu schnell gefahren wird“, so der Landwirt. Als Antwort bekomme man allerdings nur ein „Bla bla“ von den Behörden, warum das alles nicht möglich sei. Für ihn sei die ganze Diskussion eine „riesengroße Frechheit“.

Das Gerücht, dass nun der Steinackerweg ausgebaut werden soll und die LKW über die Budberger Brücke ins Gewerbegebiet geleitet werden sollen, konnte die Stadt Emmerich gestern nicht bestätigen. „Das ist für uns kein Thema“, so Stadtsprecher Tim Terhorst.