Hüthum. . Beim Rundgang der CDU Hüthum verwies ein Anwohner auf das Absacken der denkmalgeschützten Spijker Brücke. Hier seien zu viele Lkw unterwegs.
Sie wurde mal englische Brücke genannt. Aber nur deshalb, weil ein der Konstrukteure vor dem Ersten Weltkrieg Inglis hieß. Es gibt neben der Spijker Brücke über die Wild hinter dem Viadukt in Elten nur noch eine weitere Brücke dieser Art weltweit, nämlich in Kanada, schildert Prof. Christian Holland: „Sie ist absolut erhaltenswert.“
Beim Rundgang der CDU Hüthum Borghees-Klein Netterden warben die Bürger Christian Holland, Engelbert Frölich und Herbert Jansen für einen besseren Schutz der denkmalgeschützten Brücke. Die Brücke ist für maximal 16 Tonnen Last ausgelegt. Und doch: „Es fahren immer mehr Lkw über die Brücke. Ich habe an einem Tag mal 60 gezählt. Die Brücke ist schon etwas abgesackt“, schilderte Frölich.
Firmen meiden den langen Umweg bis zur Autobahn
Frölich ahnt, warum die fünf, sechs größeren Firmen auf niederländischer Seite ihre Lkw über die kleine Brücke schicken: „Regulär müssten sie einen riesigen Umweg fahren.“ Über Spijk, Tolkamer, Lobith, Babberich bis zur A12 und zur A3. Frölich regte ein Gutachten an, um den Schaden zu ermitteln und eine elektronische Fahrzeugerfassung.
Erik Arntzen, Hüthums CDU-Chef, wies auf datenschutzrechtliche Grenzen hin. Dr. Stefan Wachs schloss die zweite Idee gar aus: „Wir dürfen keine Kennzeichenerfassung machen.“
Der Erste Beigeordneter der Stadt Emmerich versprach, sich mit der Polizei für weitere Kontrollen, mit den niederländischen Nachbarn für eine Ansprache bei den Firmen und mit der Denkmalschutzbehörde bezüglich des Zustandes der Brücke in Kontakt zu setzen.
Hoffnung für Radweg Netterdensche Straße
Wie steht’s eigentlich um den dringend benötigten Lückenschluss beim Radweg an der Netterdenschen Straße? Wollte Anwohner Jörg Kaste wissen. Bekanntlich teilen sich Radfahrer und der seit der Eröffnung des A3-Anschlusses Emmerich Ost deutlich gestiegene Verkehr die Straße auf dem Abschnitt bis zum Ravensackerweg.
Dr. Wachs erklärte, dass es eine Mediation mit den Landwirten gibt, von denen die Stadt Flächen für den Radweg kaufen müsste. Geleitet von Edmund Verbeet, ehemaliger Leiter des Amtsgerichts Emmerich. „Ich gehe davon aus, dass die Situation sich lösen lässt“, ließ Ortsvorsteher Herbert Scheers (CDU) aufhorchen.
Ausbau Ravensackerweg lässt sich nicht lösen
Weniger interessant sei das Angebot von Jörg Kaste auf der anderen Straßenseite kostenlos Flächen für einen Radwegausbau zu bekommen. „Die Straßenquerung ist das Problem“, sagte Dr. Wachs.
Schon lange diskutiert wird auch der Ausbau des Ravensackerweges bis zum Nettpark. Doch von diesem Gedanken sollte man sich verabschieden, meint Herbert Scheers: „Da ist ein Riesenproblem, das nicht zu lösen ist. Es geht um die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe dort.“ Dr. Wachs stimmte zu: Wichtiger sei der Verkehr über die Weseler Straße Richtung Hafen.
Lösen lässt sich ein Problem am Bahnübergang Borgheeser Weg. Hier dürfen Radfahrer auch den Fußgängerweg nutzen. „Aber die Kante beim Übergang ist im Dunkeln schlecht zu sehen. Hier gab es mehrere, teilweise schwere Stürze“, sagte Erik Arntzen.
„Vielleicht lassen sich ein, zwei Randsteine herausnehmen und die Absenkung weiter nach hinten verlegen“, schlug Dr. Wachs vor. Mark Antoni, Leiter der Kommunalbetriebe, stimmte zu.
>> WAS SONST NOCH BESPROCHEN WURDE
Weitere Themen waren zum Beispiel:
- die fehlende Beleuchtung an der Ecke Netterdensche Straße/Steinackerweg;
- die schlechte Haltestellen-Situation für den Bürgerbus an der Netterdenschen Straße/Kurve Bollwerk, wo Schüler quasi im fließenden Verkehr ein- und aussteigen müssen;
- der Ausbau der Straßenbeleuchtung an der Ostermayerstraße bis zum Kindergarten Räuberhöhle, was Thema im Ausschuss am 7. Mai sein wird;
- oder das wilde Parken am Diepe Kuhweg, wo Anwohner dem Ordnungsamt gerne Fotos übermitteln mögen.