Emmerich. Ausschuss soll der Stadt Emmerich Auftrag zur Auslobung eines Planungswettbewerbes erteilen: Geistmarkt und Kleiner Löwe sind neu zu gestalten.

Die Rheinpromenade wurde aufgehübscht. Auch der Rheinpark. Die Kaß- und die Steinstraße ebenso. Nun peilt die Emmericher Verwaltung die Neugestaltung der Innenstadteingänge am Geistmarkt und am Kleiner Löwe an. Der Ausschuss für Stadtentwicklung soll in der öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 6. November, 17 Uhr, die Verwaltung damit beauftragen, einen Planungswettbewerb noch im November auszuloben.

Damit folgt ein im Integrierten Stadtentwicklungskonzept von 2017 bereits festgelegter Schritt. Sowohl der Wettbewerb als auch der Ausbau der Plätze sollen im Rahmen der Städtebauförderung bezuschusst werden.

Die Hälfte der Parkplätze sollen weichen

Beim Geistmarkt geht es um eine Umgestaltung vom Parkplatz zum Stadtplatz. Verwaltung und Bürgerschaft seien sich einig, heißt es in der Ausschussvorlage, dass etwa 50 Prozent der Parkplätze in Zukunft nicht mehr gebraucht würden. Schlüsselfunktionen hier übernehmen das Rathaus, die Christuskirche, das Post-Gebäude und das Rheinmuseum.

Der Kleine Löwe in Emmerich bilden ein Einfallstor zur Fußgängerzone in Emmerich. Der Bereich soll neu gestaltet werden.
Der Kleine Löwe in Emmerich bilden ein Einfallstor zur Fußgängerzone in Emmerich. Der Bereich soll neu gestaltet werden. © FUNKE Foto Services | Klaus-Dieter Stade

Zum Planbereich Kleiner Löwe wird auch schon die Mennonitenstraße gezählt. Der Auftakt zur Fußgängerzone soll neu gestaltet werden. Genau hier liegt die Schnittstelle zwischen der bereits modern gestalteten Fußgängerzone und der ursprünglichen Gestaltung der Geschäftsstraßen. Ein Areal, das in die Jahre gekommen ist, das aber auch eine wichtige Schnittstelle für den öffentlichen Personennahverkehr darstellt.

Fünf Teilnehmer werden ausgelost, drei gesetzt

Zu klären ist auch die nicht beantwortete Frage, ob die Kaßstraße bis zur Gaemsgasse als Einbahnstraße für den Verkehr freigegeben werden sollte. Gewahrt werden muss in jedem Fall der Liefer- und Rettungsverkehr.

Qualifizierte Büros können sich im Rahmen des Wettbewerbs bewerben. Per Losverfahren werden fünf Büros für die Teilnahme ausgewählt. Weitere drei werden in Abstimmung zwischen der Stadt Emmerich und dem Planungsbüro ISR aus Haan, das den Wettbewerb betreut, gesetzt.

Die Bürger werden eingebunden

In einer Preisrichtervorbesprechung wird den teilnehmenden Büros die Zielvorstellung genauer vorgestellt. Ferner wird es öffentliche Workshops geben, in denen auch Bürger Vorstellungen zur Nutzung und Gestaltung der Plätze als Input für die Büros formulieren können. Die Wettbewerbsbeiträge werden der Öffentlichkeit anonymisiert präsentiert. Auch hier können noch Anregungen an die Jury gegeben werden.

Schlussendlich entscheidet eine überwiegend aus fachlich qualifizierten Fachpreisrichtern besetzte Jury über dei Preisvergabe. Beurteilt werden die Arbeiten nach vier Kriterien: Entwurfsidee, Einbindung in die Umgebung, Gestaltungsqualität und Folgekosten durch Pflege und Unterhaltung. Weitere Kriterien kann das Preisgericht aber auch entwickeln. Die Wettbewerbsergebnisse werden in Anschluss öffentlich ausgestellt.

Dem Sieger winkt die Planung der Umgestaltung und ein Preisgeld

Der Wettbewerbssieger soll mit der weiteren Planung der Plätze beauftragt werden, wenn man sich vertraglich einigen kann. Daher ist ein Vergabeverfahren notwendig, welches vorab europaweitausgeschrieben wird, heißt es in der Ausschussvorlage. Der Sieger bekommt ferner ein Preisgeld von 15.500 Euro netto. Platz 2: 9500 Euro. Platz 3: 6500 Euro.

Die Verwaltung schlägt auch schon konkret stimmberechtigte Mitglieder der Jury vor. Nämlich Prof. Peter Jahnen, Stadtplaner Aachen; Prof. Cornelia Müller, Landschaftsarchitektin, Osnabrück und Berlin; Friedhelm Terfrüchte, Landschaftsarchitekt, Essen; Hiltrud Lintel, Landschaftsarchitektin, Düsseldorf; Dr. Stefan Wachs, Erster Beigeordneter der Stadt Emmerich; Jens Bartel, Stadtplaner der Stadt Emmerich sowie noch zu benennende Vertreter der Fraktionen von CDU, SPD und BGE.

Vier beratende, nicht stimmberechtigte Mitglieder sind zudem vorgesehen, darunter zwei Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde, da ja die Christuskirche am Geistmarkt liegt.