Rees. Aus drei Klassenräumen der ehemaligen Grundschule in Rees ist ein großzügiger Kindergarten geworden. Die Awo startet im November mit zehn Kindern.
Im großen Flur parken orangefarbene Minidreiräder und winzige Tretroller. Zehn Awo-Beutelchen hängen schon an der Garderobe, dort, wo früher die Jacken der Grundschulkinder hingen. Doch da waren die Haken noch eine Ecke höher angebracht. Denn in den ehemaligen Schultrakt, der im Jahr 2000 fertiggestellte Anbau der alten Grundschule, zieht Anfang November die neue Awo-Kindertagesstätte.
Not macht erfinderisch. Und da, wie berichtet, ein großer Bedarf in Rees an Kindergartenplätzen besteht, ein weiterer An- oder Neubau auf die Schnelle nicht zu bewerkstelligen war, warf die Awo Kreis Kleve ihren Hut in den Ring und ist nun neuer Träger einer Einrichtung in Rees. Für zwei Jahre hat die Awo die Räumlichkeiten von der Stadt Rees angemietet. Übrigens ist es der ersten Awo-Kindergarten auf Reeser Stadtgebiet.
Einrichtung ist erst einmal ein Provisorium
Der bei der Awo Kleve mit Kindertagesstätten beauftragte Bereichsleiter David Kruss ist froh, dass nun so gut wie alle Genehmigungen vorliegen, denn die Umrüstung der Klassenräume in einen Kindergarten stellte die Verantwortlichen vor so manche Herausforderungen. Besonders Bürgermeister Christoph Gerwers hat den Druck auf die Behörden verschärft, damit den Kinder in Rees zeitnah eine Betreuung ermöglicht wird.
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Die Nutzung der Klassenräume ist nur ein Provisorium, so wurden die Räume unter der Maßgabe umgestaltet, dass diese später wieder als Schul- oder Schulungsräume rückgebaut werden können. So steht im großen Sanitärraum ein witzig kleines Klöchen in Nachbarschaft zum Wickeltisch. Mit zehn Kindern startet die Kita an der Sahlerstraße, zwei der angemeldeten Kinder sind U3-Kinder.
Zwei große Räume stehen den Kinder zur Verfügung, ein Schlaf- und Bewegungsraum und natürlich ein Raum mit vielen Möglichkeiten zum Spielen. In einem sind die kleinen Bettchen auf Rollen unter einem großen Plateau versteckt. Hier ruhen die Kinder nach dem Mittagessen. Dieses wird von der Firma Delikat täglich geliefert. Im dritten Raum sind Büro und Küche untergebracht.
Kinder sollen in Ruhe spielen können
Kirsten Nagel ist vor einem Monat von Berlin nach Millingen gezogen. Die künftige Erzieherin der Einrichtung ist bereits vor Ort und sorgt dafür, dass die Kinder sich hier richtig wohl fühlen können. Die gelernte Erzieherin hat lange in der Jugendsozialarbeit in Berlin gearbeitet und weiß, wie wichtig es für Kinder ist, ihnen Ruhe zu geben, sie nicht mit Reizen zu überfluten, sondern ihnen genug Raum zu lassen, damit sie in Ruhe spielen können, beispielsweise in der Puppenküche.
„Sie sollen aber auch Zeiten haben, in denen sie sich richtig austoben können“, zählt die Erzieherin auf. Beispielsweise auf der Rasenfläche an der Sahlerstraße, die aber noch ausbüx-sicher eingezäunt wird. Doch auch in den großen Fluren lässt sich wunderbar rennen und radeln. Neben Kirsten Nagel wird sich eine Einrichtungsleiterin um die Kinder kümmern.
Die Eltern haben sich bereits die Räumlichkeiten angeschaut und sind mit dem Ergebnis der Umgestaltung zufrieden. Im kommenden Jahr soll die Kita aufgestockt werden, bis zu 20 Kindern könnten dann die Einrichtung besuchen.