Haldern. Punk meets people lockte wieder viele Fans in den Gasthof Tepferdt in Haldern. Auftakt des Programms machten die Lokalmatadoren „The Sprities“.
Den Geist des Punk auch vor Ort am Leben zu halten, dieser Idee hat sich Stefan Börgers verschrieben. Seit 2008 hat sich die Marke „Punk meets people“ unter den Fans der Musik etabliert – und so war es auch nicht weiter überraschend, dass viele vertraute Gesichter auch diesmal im „Gasthof Tepferdt“ auftauchten.
„Schön, dass wir vor der Weihnachtsshow nochmal die Chance haben, die Leute in den Gasthof zu locken“, freute sich Börgers über den Zuspruch. „Irish Folk-Bands sind hier eine gute Tradition und gerne gesehen. Mit „Männe“ musste ich mein langgeschobenes Date einlösen. Und dazu sollte unser „local hero“ die Gelegenheit haben, sich zu präsentieren“, erläuterte der „Mastermind“ des Showkonzepts, was ihn diesmal bei der Auswahl der drei Bands des Abends geleitet hatte.
Band präsentierte unter anderem Garagensound
Den Auftakt in dem dreieinhalbstündigen Programm machten die Lokalmatadoren „The Sprities“, die sich vor gut sechs Jahren fanden. „Ich habe auf einer Geburtstagsfete mit meinem Cousin Lukas eine Gitarre und ein Schlagzeug gesehen, gejammt und gedacht, gründe eine Band“, erzählte Sänger und Gitarrist Max Reinders . „Wir haben uns dann in der leerstehenden Arztpraxis vom Onkel zum Proben getroffen.“
Mit Julius Reinders (Gitarre/Gesang), Robin Gissing (Bass/Gesang), Jan Flossmann (Gitarre) und „Gin for da done“-Drummer Peter Syberg präsentierte die Band eine Mischung ausdruckvollem Garagensound („Easy way“), hymnisch-atmosphärischen Songs mit Anklängen an Velvet Underground (Rove around“) und Songs wie „The Key“, die etwas von R.E.M. zu ihren Anfangszeiten haben.
Kompromisslos-klare Klänge bot Männi
Anschließend machte das Aachener Trio „Männi“ klar, wofür Punk stehen kann: kompromisslos-klare Klänge, entschiedene Haltung, klangvariabel, mit Herz und Hirn. „Da ist was drin, was raus will“, meinte Samuel „Männi“ Dickmeis vor dem Gig über seinen Ansatz, „Alltagssituationen anders aufgerollt“ rüberzubringen.
Vollgas-Songs wie „Krasseste Gang“ standen neben Schnellfeuer-Gitarren nahe den „Toten Hosen“ und differenzierten Texte bei „Alkohol und Melancholie“. Straightem, druckvollen Sound wie bei „Ibuprofi“ folgte „das erste ehrliche Liebeslied“ mit einer Prise Pop-Sequencer. Und bei „Schnauze voll“ machte die Band mehr als glasklar, dass man „keinen Bock auf Nazis“ hat und schwang die dazugehörige Flagge.
Aus Liebe Heimatstadt Dublin verlassen
Den Abschluss bildete dann „Sir Reg“, eine schwedische Band mit ihrem „Mastermind“ Brendan Sheehy – ein Ire, der vor zehn Jahren aus Liebe zu einer Frau seine Heimatstadt Dublin verließ, um dann in Schweden seinen Traum von keltisch-irischem Punkrock zu verwirklichen. Und genauso klang der Sound dann auch – rythmus-geschwängert, geprägt von dem Mandolinen-spiel von Filip Burgman und mit starken Pogues-Anklängen.
Damit verwandelte die Band den Raum mit Songs wie „Giving it up“, dem speed-mäßigen „All Saints Day“ oder dem tanzbaren „A sign of the times“ in einen Tanzsaal ausgelassen und fröhlich- herumtollender Gäste.