Haldern. . Das Jahres-Auftaktkonzert von „Punk meets People“ bot in Haldern drei völlig verschiedene, aber spannende Spielarten der Musikgattung.

Nach und nach trudelten die Gäste in den Getränkekeller nahe des Bahnhofs zum ersten Konzert des neuen Jahres ein. „Das ist wie eine Familie, sehr gesellig, mit 90 Prozent Stammleuten“, schwärmte der Emmericher Thomas Meßmer. „Und die geben vielen lokalen Bands hier die Anerkennung.“ Viele der über 100 Gäste wurden von Stefan Börgers, dem Organisator und Kopf der „Punk meets People“-Reihe, begrüßt.

Von Samstag auf Freitag verlegt

„Hier haben wir die allererste Show gemacht – am 9. September 2008“, machte er deutlich, wie wertvoll diese Räumlichkeiten für die Musikinteressierten der Umgebung sind. „Das ist eine der wenigen Möglichkeiten um Konzerte zu veranstalten.“ Erstmals hatten Börgers und Co. die Veranstaltung auf einen Freitag statt eines Samstags vorverlegt – die Begründung dafür war banal wie nachvollziehbar: „Die Belgier von Young Hearts konnten nur Freitag kommen.“

Die Mitglieder der fünfköpfigen belgischen Gäste verfolgten aufmerksam das Spiel ihrer Kollegen, freuten sich auf ihre Haldern-Premiere. Und Drummer Kevin Palmer gestand: „Ich kenne die Band Skin of Tears seitdem ich 16 bin. Ohne sie würde ich wohl nicht Punk Rock hören.“ Ehe das Trio aus Wermelskirchen aber an der Punk-Schraube drehte, machten die Jungs von Flat District, einer Formation aus dem niedersächsischen Scholtens mit dem Reeser Martin tho Seeth am Gesang den ersten Aufschlag.

Eine lange Bandgeschichte

Im Getränkekeller ging der Punk ab.
Im Getränkekeller ging der Punk ab. © Konrad Flintrop

„Schön, dass hier so viele noch aktiv sind“, hatte tho Seeth „mit 15,16 Jahren in der achten Klasse die erste Rockband“ gegründet. „Das hier ist bis jetzt das Härteste“, präsentierte er mit seiner fünfköpfigen Combo eine interessante Mischung aus Emo-Punk, gradlinigem Punkrock und Hardcore, ohne dabei auf das melodiöse Element wie bei „Bitter cold nights“ zu verzichten.

Danach schöpften Toto Löhnert (Gitarre/Gesang), Christian Schwandt (Bass, Gesang) und Andi Buschorn (Schlagzeug/Gesang) aus ihrer – mit Unterbrechungen knapp 28-jährigen Skin of Tears-Bandgeschichte. „Es ist die Attitüde, die zählt“, meinte Schwandt dazu, was Punk heute noch ausmacht.

Brachial, kompakt und optisch präsent

Am Ende stand das der Auftritt der belgischen Combo, die mit ihrem tempoorientierten Punk und hochenergetischen, vom stark wummernden Bass nach vorne getriebenen Sound sofort das Publikum von sich überzeugen konnten. Brachial, kompakt, optisch präsent und mit Speed konnten sie sogar einen Popsong wie „You’re the voice“ von John Farnham zu ihrem eigenen Ding machen und sorgten für tolle Stimmung.

Auch die caritative „Brille“ hatten die Organisatoren auf: Die Gäste konnten das Becherpfand in eine Tüte werfen und damit den Verein „Viva con Agua de Sankt Pauli e.v.“ unterstützen, der weltweit Trinkwasserprojekte fördert. Das Weseler Tierheim hatte aus den letzten Einnahmen 100 Euro erhalten. Am Ende standen diesmal 200 Euro bereit.

>> GELUNGENER AUFTAKT

Stefan Börgers bezeichnete das Auftaktkonzert als „gelungene Veranstaltung“. Weitere Konzerte seien bereits in Planung. „Wir werden wohl irgendwann im Mai noch was machen“, konnte er allerdings weder eine Ausssage zu einem konkreten Termin noch zu den Bands machen, die dran teilnehmen werden.

Aktuelle Infos gibt es aber auf der Homepage des Vereins www.pmp-shows.de.