Elten. Kirmes-Erinnerungen im Silberdorf: viele bekannte Schausteller-Gesichter in Elten. Auftakt auf dem Markt bei schönem Oktoberwetter gelungen.
Bei Opa Ignaz Kirmesgeld holen, mit ihm und Eltern bei Wanders essen, danach den Rummel auf dem Markt genießen und zum krönenden Abschluss Kuchen bei Tenholter an der Klosterstraße aussuchen – das hatte vor zig Jahren für mich Tradition. Ein Highlight als Kind – jedes Jahr Anfang Oktober.
Und wie schaut’s heute aus? Stippvisite am Samstagnachmittag direkt zum Kirmesstart. Die Erste, die ich treffe, ist ein bekanntes Gesicht: Bettina Hebben vom gleichnamigen Klever Imbissbetrieb. Seit wann ist sie denn mit von der Partie? Mehr als 40 Jahre! „Alles begann als Elten noch zu Holland gehörte.“
Hoher Zuspruch der Niederländer
Damals hatte Mutter Annette mit Ehemann Siggi noch das Zepter mit Pommes, Currywurst und Co. in der Hand. Noch heute verzeichne man, gerade sonntags, einen hohen Zuspruch von Niederländern. „Für mich ist das noch immer okay“, beurteilt sie die heutigen Umsätze: „Die Kirmes hier wird nach wie vor gut angenommen.“ Dem pflichtet Jeanette Weber, Schaustellerin aus Isselburg, bei.
Ihr erster Kunde ist Vince (der Siegreiche). Der sechsjährige Eltener Jung‘ versucht sich beim Büchsenwurf. Auf der Budentheke sitzend trifft er und gewinnt einen peppigen Ball. Immer ist von zwölf Schaustellern aus den Kreisen Kleve, Borken, Duisburg bis nach Nordhorn zu hören: „Das hier ist eine schöne, kleine, gemütliche Kirmes.“ Ein Stückchen weiter rattert es.
Schlangestehen am Glücksrad
Zum dritten Mal können sich die Kleinen am Glücksrad der Interessen und Werbegemeinschaft (IWE) versuchen. 20 bis 30 Meter Schlangestehen ist normal. „Wir hatten erst eine Niete“, verkündete IWE-Chef Rainer Elsmann. Die Augen werden immer größer, das Grinsen immer breiter, wenn die Kids ihr Ticket für Pommes, Autoscooter und Co, gesponsert von den Kirmesleuten, in Händen halten.
„Das müssen nicht immer Riesenaktionen sein“, sagt Schausteller Dirk Janßen. Das Glücksrad wird einer enormen Belastungsprobe unterzogen. Teilweise im 15-Sekunden-Takt wird’s gedreht. Panzerband muss den Glücks-Stopper heile über den einstündigen Non-Stop-Einsatz bringen. Ein Stückchen weiter macht Elisabeth Westenberg klar Schiff am Fahrgeschäft des Typs Scheibenwischer. Kein Wunder. Denn die großen Scheiben an der Ticketausgabe des Hip Hop Dancers bekommen immer wieder Wasser ab. Der Grund, den weiß eine dunkle Stimme: „Kommen wir nun zum Becherspiel.“
Becher mit Wasser jonglieren
In schwindeliger Höhe (wo sonst der Musik-Express) Station macht, musste ein Becher mit Wasser jongliert werden. „Das ist Eltener Kneipp-Wasser“, schmunzelt ein untengebliebener Papa. Auf dem Marktboden bleibt auch Patrick Jansen mit Sohn Nick. Dem hat es Good Luck, ein Spiel bei man per Greifarm kleine Plüschtiere gewinnen kann, angetan.
Auch wenn’s mit dem Gewinn nicht klappt, so hat er viel Spaß. Wie allen, bei der Traditionskirmes im Silberdorf.
Ein kleines Heimspiel
Heute wohnt sie in Nordhorn. Gebürtig kommt sie aus Elten: Schaustellerin Elisabeth Westenberg. „Groß geworden bin ich in der Neustadt im Hause Wittler.“ Für sie ist es mit dem Hip Hop Dancer ein besonderes Heimspiel. Sie pflegt den Kontakt zu den Schaustellern. Das wurde in Elten auf dem Markt deutlich. Ein Schwätzchen hier, eines da.
Von Gabi Tebaay hieß es Daumen hoch. „Das Wetter stimmt. Alles gut“, so die Kirmes-Architektin.