Isselburg. In Isselburg wird es künftig nicht generell Buswartehäuschen mit einer Dachbegrünung geben. Politik erachtet Nutzwert des Ganzen als zu gering.

Begrünte Dächer auf Bushaltestellen? Das wird es in Isselburg künftig wohl eher nicht so oft zu sehen geben. FDP und Grüne haben jeweils einen Antrag gestellt, der sich um die Begrünung von Dachflächen der Buswartehäuschen in der Stadt beschäftigte. Im jüngsten Bau- und Umweltausschuss wurde nun informiert und diskutiert.

Die Grünen wollten etwa seitens der Verwaltung wissen, ob und inwieweit die bestehenden Dachflächen der städtischen Buswartehäuschen begrünt werden können. Bauamtschef Dave Welling konnte auch sogleich eine Antwort geben.

Ein Dach mit Grün wäre möglich

Die Wartehäuschen hätten derzeit unterschiedlichstes Dachkonstruktionen. Einige davon seien zum Beispiel schräg verlaufend. „Eine Dachbegrünung ist hier schwerlich umsetzbar“, so der Bauamtschef. Zudem sei eine Nachrüstung wohl zu aufwendig. Ein Bushaltestellen-Wartehäuschen hätte man aber noch auf Vorrat. Eine Begrünung sei hier eventuell auch möglich. Welling schätzte die Kosten dabei auf etwa 400 Euro.

Dave Welling informierte über die Möglichkeit, Buswartehäuschen zu begrünen.
Dave Welling informierte über die Möglichkeit, Buswartehäuschen zu begrünen. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Er gab allerdings zu denken: „Eigentlich hatten wir für dieses Häuschen eine autarke Beleuchtung durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen“. Er mahnte daher: „Generell zu sagen, dass wir die Dächer begrünen, ist schwer“.

CDU möchte lieber eine autarke Beleuchtung

Eben dies hatte die FDP in ihrem Antrag gefordert. Bei der neuen oder ersatzweisen Errichtung von Buswartehäuschen sollte nämlich der Bürgermeister beauftragt werden, Dachbegrünungen vorzusehen. Doch das, so kam dann bei der Diskussion heraus, ist vielleicht nicht so zielführend.

„Autarke Beleuchtung ist wichtiger“, so Frank Häusler von der CDU. Schließlich müsse man auch gucken, was man eigentlich mit so einer kleinen, grünen Fläche erreicht. Da der Nutzen schwindend gering ist, „möchte sich die CDU auch eigentlich mit diesem Thema nicht beschäftigen.“

SPD will lieber mehr Blühstreifen

Auch aus den Reihen der SPD wurde der große Nutzen nicht gesehen. Hier plädierte man eher für mehr Blühstreifen im Stadtgebiet.

Letztlich wurden beiden Anträge seitens des Ausschusses abgelehnt. Nur FDP und Grüne stimmten dafür.

Wo die Politik allerdings einen größeren Nutzen in einer Dachbegrünung sah, ist beim Bauvorhaben des Augustahospitals im neuen Baugebiet Linders Feld. Hierfür galt es nämlich im Ausschuss auch über die ein oder andere Bauleitplanung zu entscheiden. Dabei kam die Anregung auf, ob nicht auf dem neuen Gebäude eine Dachbegrünung möglich sei.

Mit dem Investor reden

Zunächst wurde diskutiert, ob man diese nicht zur Bedingung machen sollte. Bürgermeister Michael Carbanje warnte allerdings davor. Schließlich sei das Bauprojekt schon weit voran geschritten. Nach kurzer Rücksprache mit dem Architekten, der diese Änderung als nicht zu eingreifend erachtete, versprach der Erste Bürger der Stadt, aber noch einmal Rücksprache mit dem Investor zu halten.