Elten. Ab Freitag um 20 Uhr bis Montag 5 Uhr ist die A3 zwischen Emmerich und Elten beidseits gesperrt. Eine Brücke wird abgerissen, die neue ist in Bau.

Die neue Brücke über die A3 hinter der Anschlussstelle Elten in Fahrtrichtung Oberhausen steht schon. Sozusagen im Rohbau auf dem Parkplatz Hohe Heide. Hier wird sie im Laufe der nächsten Wochen formvollendet und dann mit einem spektakulären Verlademanöver an Ort und Stelle transportiert. Genau 80 Tagen haben die Fachleute von Straßen NRW dafür eingeplant, was hier geschieht, ist sozusagen einmalig und wird wissenschaftlich begleitet.

Die Folge: Heute ab 20 Uhr bis Montag um 5 Uhr ist die A3 zwischen den Anschlussstellen Emmerich und Elten in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt, denn die alte Brücke Stokkumer Str./Rietbroek wird an diesem Wochenende abgerissen.

Gut 60 Jahre alte Brücke wurde heutigen Belastungen nicht mehr gerecht

Die zirka. 60 Jahre alte Brücke wird heutigen Belastungen nicht mehr gerecht. Während hier maximal zwölf Tonnen zulässig waren, wird die neue Brücke 80 Tonnen stand halten. Ein großer Trupp an Mitarbeitern wird an diesem Wochenende den Abriss stemmen.

Durch eine innovative Bauweise gibt es eine kurze Bauzeit und nur zwei – statt in herkömmlicher Bauweise – drei Vollsperrungen der Autobahn an Wochenenden.

Die zweite Sperrung ist für das Einfahren der vormontierten Brücke an dem Wochenende 22. bis 24. November.

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Während auf dem Parkplatz die 40 Meter lange Brücke, also der Überbau, fertiggestellt wird, werden jeweils rechts und links der Autobahn die Widerlager der Brücke aus 14-lagiger, kunststoffbewehrter Erde, sogenannten Geo-Kunststoffgittern, mit einem Betonbalken als Auflager für den Überbau hergestellt. „Spannend wird es“, so Joachim van Bebber, Leiter der Straßen NRW Autobahnniederlassung, „wenn die Brücke dann an ihren Platz gefahren wird.“

Ausführendes Unternehmen ist die Firma Heitkamp

Dazu kommen vier SPMT, fahrbare, ferngesteuerte Plattformen mit mehreren Achsen und eigenem Antrieb. Sie werden unter den Überbau gefahren und transportieren diesen dann bis zu seinem Standort, was bei einer 40 Meter langen und sieben Meter breiten Brücke ein sehenswertes Kunststück zu sein vermag. Steht der Überbau dann an Ort und Stelle, fährt der SPMT seine Stelzen hoch und setzt ihn vom Mittelstreifen aus auf die Widerlager. Dann wird die Brücke an den Straßenbau angeschlossen. Ausführendes Unternehmen ist die Firma Heitkamp.

Die roten Blöcke werden von den Transportfahrzeugen hochgeschoben, um den Überbau auf die Widerlager zu setzen.
Die roten Blöcke werden von den Transportfahrzeugen hochgeschoben, um den Überbau auf die Widerlager zu setzen. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Während für den klassischen Brückenbau ein halbes Jahr angesetzt wird, benötigte man für den Bau der Brücke an der Speelberger Straße bereits nur 120 Tage. „Jetzt geht es noch schneller“, ergänzt Projektleiter Andre Deutenberg, der dieses innovative Bauverfahren begleitet und für zukünftige Verfahren dokumentiert.

Nach Angabe der Autobahnniederlassung kostet der Neubau der Brücke rund drei Millionen Euro.

So wird bis Montag 5 Uhr umgeleitet

Der PKW-Verkehr wird ab dem Anschluss Elten und ab dem Anschluss Emmerich über eigene, mit dem PKW-Piktogramm gekennzeichnete Umleitung geführt. Der LKW-Verkehr wird in beiden Richtungen separat über eine mit LKW-Piktogramm ausgewiesene Umleitungsstrecke durch die Niederlande, von der letzten niederländischen Anschlussstelle Beek über die N812, N335 und N316 durch s-Herrenberg zur Anschlussstelle Emmerich geleitet.

Die Vollsperrung hat Straßen.NRW auf ein Wochenende gelegt, da dann die Verkehrszahlen für LKW wesentlich geringer sind als unter der Woche. Als großräumige Umfahrung der Sperrung bietet sich die linksrheinische A57 an.