Haldern. Vom 2. bis zum 5. Oktober wird das zehnjährige Jubiläum der Haldern Pop Bar gefeiert. Konzerte mit Philipp Poisel, Bernd Begemann und weiteren.

Am Anfang sind sie belächelt worden. Eine Bar für Konzerte im Dorf? Das hält sich doch nicht. Tatsächlich hält sich die Haldern Pop Bar am 21. Oktober exakt zehn Jahre im ehemaligen Koopmann-Lokal. Und das wird – bedingt durch die Terminkollision mit dem Kaltern Pop Festival – in einer Festwoche vom 2. bis zum 5. Oktober gefeiert.

Die Pop Bar hat sich nicht nur gehalten, sie ist etabliert. Im Dorf. In der Region. Ja, sogar in der Musikwelt. „Mir haben schon mehrere Musiker berichtet, dass sogar in Nashville über die Haldern Pop Bar gesprochen wird“, berichtet Stefan Reichmann. Und das ist kein Scherz. Unter Musikern ist es ein Tipp, der immer wieder aufkommt: Du musst mal in der Haldern Pop Bar gespielt haben.

Zwischen Paris und Berlin, Amsterdam und Köln

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„Wir liegen strategisch günstig. Genau zwischen Paris und Berlin, zwischen Amsterdam und Köln“, dachte sich Stefan Reichmann schon vor der Gründung. Die Bands brauchten einen Zwischenstopp zwischen den Metropolen, konnten vorspielen, bekamen Kost und Logis frei und das, was im Spendenhut raschelte und klimperte. Mit David Priefer aus Kassel fand man einen engagierten Wirt. Und Steven Kruijff aus dem eigenen Team sorgte für den guten Ton.

Das Konzept ging voll auf. „Es ging immer um Beziehungen“, sagt Stefan Reichmann. Tatsächlich ist es so, dass die Bands kommen wollen. Die Agenten fragen gezielt an. Die Haldern Pop Bar wurde zum Sprungbrett. Was kaum bekannt ist: „Es gab auch Bands, die sind nur zum Feiern gekommen. Family of the Year zum Beispiel.“

Denkwürdige Auftritte von Jen Cloher oder Rayland Baxter

Mit dem Auftritt von Morton Valence fing es offiziell an. Keine 15 Konzerte waren es im ersten Jahre; heute gibt’s etwa 50 Konzertabende im Jahr. Es folgten etliche denkwürdige Konzerte auch von Künstlern, die heute große Nummern sind: Triggerfinger, George Ezra, Philipp Poisel, Michael Kiwanuka, Annen May Kantereit und viele mehr.

Für Furore sorgten etliche Musiker, die nicht so sehr im Fokus der Massenmedien stehen. „Ein großartiges Konzert war der Auftritt von Jen Cloher“, erinnert sich Reichmann. Diese hatte ihre Lebensgefährtin Courtney Barnett im Schlepptau, die Gitarre spielte. Ähnlich magisch wurde es 2018 bei Rayland Baxter. Es gibt unzählige Beispiele.

Das Jubiläumsprogramm steht fest

Bernd Begemann gastierte 2015 während des Festivals in der Haldern Pop Bar
Bernd Begemann gastierte 2015 während des Festivals in der Haldern Pop Bar © Thorsten Lindekamp

Die Jubiläumswoche ist auch ein Ausdruck von Beziehungen. Am Mittwoch, 2. Oktober, gastiert Bernd Begemann. Karten kosten zehn Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Der Donnerstag bleibt der „Weizenabend“ für die Halderner Jugend, die sich hier stets versammelt. Am Freitag, 4. Oktober, tritt Adam French auf – bei freiem Eintritt.

Höhepunkt ist der Samstag, 5. Oktober, mit einem Konzert-Tripple: Um 18 Uhr beginnen Tangarine, 19.30 Uhr Fortuna Ehrenfeld und um 21.30 Uhr spielt Philipp Poisel, der auch Florian Ostertag mitbringt. Karten hierfür kosten 39 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Karten gibt es ab dem 6. September, 16 Uhr, im Pop Shop und ab Montag, 9. September, 18 Uhr, online unter www.musicglue.com/raum-3.

Ein Biergarten für die Pop Bar wäre schön

Was bringt die Zukunft? Haldern Pop wird weiter seine Beziehungen pflegen, die Musik in den Mittelpunkt stellen und keinen Aktionismus betreiben. Gerne würde Haldern Pop im Garten der Pop Bar einen Biergarten etablieren. Da stellt sich derzeit noch der Kreis Kleve quer. Elena Kemkes übernimmt die Leitung der Pop Bar von Peter Schaffeld.

Das Motto des 37. Haldern Pop Festivals in 2020 steht nun auch fest: „Gestern redet mit Morgen, und das heute.“ „Und das trifft auch auf die Haldern Pop Bar zu“, findet Stefan Reichmann.