Rees. Wegen der Trockenheit sind auf Reeser Stadtgebiet bis jetzt etwa 50 Bäume gestorben. Ersatz-Pflanzungen gibt’s im Oktober, sagt der Bauhofleiter.

Hoffentlich können die Baumschulen in nächster Zeit überhaupt genug Pflanzen liefern. „Die Nachfrage nach jungen Bäumen ist jedenfalls überall sehr groß“, sagt Andreas Böing, Bauhof-Leiter in Rees. Wegen der extremen Trockenheit muss er als Ersatz knapp 50 Bäume ordern. „So viele haben ganz sicher die extreme Witterung nicht überlebt“, überschlägt er kurz. Normalerweise seien das vielleicht rund zehn Bäume im Sommer.

Im Herbst sollen die Bäume – Ahorn, Buche und ähnliche klassische Arten – in den Boden gebracht werden. Dann, sagt der gelernte Gärtner-Meister, sei der Boden wieder feucht und die Wurzeln würden sich bis zum Frühjahr bereits in den Boden arbeiten können. Außer den Ersatz-Pflanzungen werden in den kommenden Monaten zudem übliche Neu-Anpflanzungen erfolgen.

Eventuell will man künftig Landwirte gegen Bezahlung um Unterstützung bitten

Dieser Hitze-Sommer hat jedenfalls wieder besonders Pflanzen gestresst, aber auch die Bauhof-Mitarbeiter. Vorbereitet sei man ja gewesen, habe zusätzliche Wasser-Tanks angeschafft, um genügend bewässern zu können, sagt Andreas Böing. Wenn das aber so weiter gehe, werde man vielleicht schon im nächsten Sommer, wenn möglich, nicht nur die Feuerwehr um Hilfe bitten.

Böing: „Man muss darüber nachdenken, eventuell Landwirte bei der Bewässerung von städtischen Bäume als Unterstützung zu engagieren – gegen Bezahlung, versteht sich.“

Rees hat schon über 400 „Pflege-Vereinbarungen“ mit Bürgern abgeschlossen

Der sich besonders über das Engagement der Bürger freut. „Wir haben in den vergangenen Jahren ja fast 400 schriftliche Pflege-Vereinbarungen abgeschlossen darüber, dass Bürger die Beete betreuen, wir uns um die Pflege der Straßenbäume kümmern“, erklärt er. Das klappe vorbildlich. Wöchentlich hätten sich in den letzten Wochen auch Anlieger an den Bauhof gewandt, aus Sorge um Bäume. „Da fahren wir dann hin und schauen, ob sie noch vital sind oder bereits tot“, so Böing.

Auch auf dem Friedhof in Rees hat die Trockenheit Spuren hinterlassen.
Auch auf dem Friedhof in Rees hat die Trockenheit Spuren hinterlassen. © Funke Foto Services GmbH | Konrad Flintrop

Helfen könne man aber nicht, auch nicht bei Pilzbefall, dem immer häufiger Bäume ausgesetzt sind – „Weil sie wegen der Trockenheit anfälliger geworden sind“, sagt der Bocholter. Da könne man nur abwarten und beobachten. Wobei er nicht versteht, warum sich Bürger darüber beschweren, wie jüngst am Sperberweg, dass Bäume Laub verlieren, ihre Satellitenschüssel beschatten oder ähnliches. „Oft waren die Bäume ja auch eher da als die Häuser.“ Bäume, unterstreicht er vehement, „haben Rechte und nutzen uns allen!“

Firmen als Baum-Paten denkbar

Leider sei der Widerstand gegen Bäume an Straßen und vor Häusern keine Ausnahme im Stadtgebiet. Er wisse von bis zu 50 Fällen, wo es Ärger gebe, meist wegen Baum-Gruppen in der Nähe. Apropos Nähe: In den städtischen Gewerbegebieten kümmern sich ja keine Anlieger um notleidende Pflanzen, die dringend Wasser bräuchten. „Eine Idee wäre vielleicht, dass Firmen Patenschaften für die Pflege übernehmen“, meint Andreas Böing. Auf städtischen Arealen, solange sie nicht bebaut seien, etwa in Gewerbegebieten, sollte man der Natur einfach freien Lauf lassen.

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Auch wenn Bäume jetzt schon ihre Blätter verlieren, bedeute das nicht, dass sie nicht überleben können. „Es kann gut sein, dass sie nur mit ihrer Energie haushalten und die Verdunstungsfläche reduzieren“, meint Böing. Man müsse sie im Auge behalten. „Aber sie haben eine Chance“, meint der Bauhof-Leiter.