Rees. . Zehn Bäume im Stadtgebiet Rees sind auf Grund der Trockenheit von 2018 nicht mehr ausgeschlagen. Sorgen bereiten vier Linden in Millingen.
Überwunden ist die extreme Trockenheit des vergangenen Jahres immer noch nicht. „Der Grundwasserspiegel ist weiter zu niedrig“, sagt Bauhof-Leiter Andreas Böing. Der aber froh ist, dass man auf Reeser Stadtgebiet, was Schäden an Bäumen und Hecken betrifft, „derzeit mit einem blauen Auge davon gekommen ist“.
Denn nach heutigem Stand sind nur rund zehn Bäume, meist Linden, Birken und Tulpenbäume mit flachen Wurzeln, durch den extremen Sommer kaputt gegangen. „Die Schäden haben wir erst jetzt feststellen können, nachdem die Pflanzen ausgeschlagen sind. Oder eben nicht“, erklärt Böing.
Kronschnitt-Maßnahmen stehen wohl in Kürze an
Wobei sein Team derzeit ganz genau auf vier Linden schaut, die in Millingen stehen. „Die Vegetation an den bis zu 50 Jahre alten, rund 20 Meter hohen Bäumen ist einfach zu schwach ausgeprägt. Und es gibt reichlich totes Holz im Baum“, sorgt sich der Mann vom Bauhof.
Da seinem Team zur Zeit ein Hubwagen zur Verfügung steht, wird überlegt, in Kürze Kronschnitt-Maßnahmen an den angeschlagenen Linden vor zu nehmen. „Wir müssen jetzt reagieren. Sonst ist es das Todesurteil für die Bäume“, befürchtet er.
15 Meter lange, 30 Jahre alte Thuja-Hecke ist tot
Im Großen und Ganzen hätte sich die Natur aber selbst geholfen und die extreme, gut dreimonatige Trocken-Periode des Vorjahres relativ gut überstanden – bis auf eine gut 15 Meter lange, auch schon gut 30 Jahre alte Thuja-Hecke, die an der Kreuzung in Haffen steht, wo man nach Mehr abbiegt. Sie ist tot.
„Wir müssen der Natur jetzt Zeit lassen, um sich wieder zu erholen. Das kann sie“, sagt Böing. Der aber sehr genau schaut, wie sich die Wetterlage in den nächsten Wochen entwickeln wird. Sollte es wieder kaum regnen, würden seine Mitarbeiter wie im Vorjahr fleißig wässern, in erster Linie bei jungen, bis zu vier Jahre alten Bäumen.
40 Bäume wurden neu gepflanzt
Denn mittlerweile sind auch knapp 40 Neupflanzungen – Linde, Esche, Ahorn – hinzu gekommen, etwa am neuen Parkplatz am Westring. „Da wässern wir schon seit drei Wochen“, erzählt er. 2018, in der heißen Phase zwischen Juli und September, hatten acht Bauhof-Mitarbeiter jeden Abend 150 junge Bäume mit Wasser versorgt – täglich bis zu 6000 Liter, die an den städtischen Hydranten und mit einer Saugpumpe aus dem Reeser Meer geholt wurden.
Auch wenn die Bedingungen derzeit für Bäume und Pflanzen okay sind: Das Wetter könnte dennoch wieder über längere Zeit umschlagen und es zu extremer Trockenheit führen. Das befürchten nicht wenige. „Noch so einen Sommer braucht die Natur aber nicht. Das wird dann schlimme Folgen haben“, ist sich Böing ziemlich sicher.
Die Bürger werden wieder um ihre Mithilfe gebeten
Denn auch wenn jetzt kaum Schäden an den Bäumen zu sehen sind, „treten die durch Trockenheit auch noch bis zu drei Jahre später auf“, weiß der Fachmann. Besonders Bäume, die an extremen Standorten, etwa mit Baumscheiben stehen, die die Wurzeln einengen, seien gefährdet und müsste man im Auge behalten.
Eine Bitte hat Andreas Böing wieder an die Bürger: „Es ist sehr hilfreich, wenn möglichst viele Anlieger Bäume und Sträucher vor ihrer Haustür bei extremer Trockenheit mit Wasser versorgen!“ Die Natur werde es danken.