Rees. Der Sommernachtstraum wäre fast ins Wasser gefallen. Am Ende kamen aber gut 400 Besucher zum Open-Air-Kino-Ereignis auf den Reeser Marktplatz.
„Der ganz große Traum“ auf dem „Film Schau Platz“ des Marktplatzes in Rees zerplatzte am Montagabend nicht. Kurz vor Beginn gegen 18 Uhr sah es so aus, als wenn der „Sommertraum“, eine Gemeinschaftsveranstaltung des VVV Rees, der Stadt Rees, sowie in Kooperation mit Film- und Medienstiftung NRW, ausgeträumt war. Ein Gewitter mit Starkregen zog über Rees hinweg.
Enttäuscht suchten Bernd Hüber, der Vorsitzende des VVV Rees, und Claudia Scholten, Vertreterin der Stadt Rees, mit ihren Teams nach alternativen Lösungen. Die Wetter Apps wurden in dieser Zeit stark strapaziert. Der Wettergott hatte aber ein Einsehen. Gegen 19 Uhr brachen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. Euphorie beflügelte die vielen Helfer.
Bis zum Film-Start fanden sich rund 400 junge und ältere Besucher ein
Die Bestuhlung war in Rekordzeit aufgebaut, die neun mal fünf Meter große Leinwand des „Mondschein Kinos“ mit Luft aufgeblasen und mit Seilen stabilisiert. Das musikalische Rahmenprogramm, das der Buena Ressa Music Club vorbereitet hatte, begeisterte die zunächst noch kleine Schar der Besucher, die aber ständig zunahm.
Überraschend und erfreulich für alle Akteure war dann, dass sich trotz der widrigen Umstände bis zum Beginn der Filmaufführungen rund 400 junge und ältere Menschen auf dem Film Schau Platz einfanden, um den kühlen Sommernachtstraum zu genießen.
Dank an Film- und Medienstiftung Plätze NRW
In seinem Grußwort bedankte sich Bernd Hübner für die Entscheidung der Film- und Medienstiftung NRW, in diesem Jahr die Open-Air-Kino-Reihe „Film Schau Plätze NRW“ unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Armin Laschet auch auf dem Marktplatz in Rees durchzuführen – ebenso für die großartige Unterstützung durch die Vereine des SV Rees, Schwimmclub, Tennisclub und des Buena Ressa Music Clubs.
„Schön, dass sie da sind“, äußerste sich Anna Fantl von der Filmstiftung NRW. „Wir erleben heute ‘Den ganz großen Traum’ und im Vorprogramm den Kurzfilm ‘Heimspiel’, in deren Mittelpunkt das geheime Doppelleben eines Mannes als Ethik-Lehrer und Fußball-Hooligan steht.“ Nach dem Motto, Auge um Auge, Zahn um Zahn, erlebten die Zuschauer die grässliche und brutale Welt der Hooligans.
Amüsant-historische Film versetzte Zuschauer in die Zeit um 1874
Der dann folgende, vom Regisseur Sebastin Grobler inszenierte amüsant-historische Fußballfilm von 2010, versetzte die Zuschauer in die Zeit um 1874.
Mit klugen Strategien versteht es der junge, ambitionierte Lehrer Konrad Koch am Braunschweiger Gymnasium, die Widerstände des Kollegiums, des Förderrates und der Eltern, die Einführung des Fußballspielens zu brechen. Ein Lederball, den es mit dem Fuß zwischen die Pfosten eines Tores zu treten gilt, fasziniert die Schüler. Bei der Jugend kommt dieser neue Sport gut an.
Konflikte brillant dargestellt
Die brillant dargestellten Konflikte zwischen der alten und neuen Generation beeindruckten und amüsierten die Zuschauer zugleich. Großartige Szenen dieser Zeitepoche bestätigten am Ende des äußerst sehenswerten Films, dass Fußball Kameradschaft und Gemeinschaft fördern. Mit der nachhaltig wirkenden Feststellung des Sportlehrers Koch: „Sie sind eine richtige Mannschaft geworden – bleiben sie eine Mannschaft,“ endete „Der ganz große Traum“.
„Man konnte zeitweise eine Nadel fallen hören, so aufmerksam hat das Publikum den Film verfolgt“, merkte Heinz Wellmann an, und weiter: „Gut gemacht, Klasse! Die Veranstaltung sollte mit und ohne Förderung jährlich wiederholt werden.“