Emmerich. Emmericher SPD will nicht nur, dass der Friedhof sauber ist, sondern auch eine Neugestaltung des Ehrenfriedhofs. Zudem übt sie Kritik an der CDU.
Hans Doerwald gab die Anregung, die SPD hat reagiert. Ein Teil der SPD-Fraktion hat sich jüngst mit dem bevorstehenden 75-jährigen Gedenken an die Zerstörung der Stadt Emmerich beschäftigt. Ausgehend von der Frage „Was müssen wir tun, damit auch nachfolgende Generationen einen Ort der Erinnerung hat?“ und „Wie muss dieser gestaltet sein?“ ist dabei ein Antrag entstanden.
„Es geht nicht um die Frage der Sauberkeit auf dem Friedhof, sondern um die Frage wie ein Konzept aussehen kann, das nachhaltig ist und für eine Förderung durch die Bezirksregierung Düsseldorf taugt“, so Andrea Schaffeld als SPD-Fraktionschefin.
Neue Gestaltung mit geringem Pflegeaufwand
Die SPD-Fraktion beantragt, den Ehrenfriedhof als zentralen Ort des Gedenkens an die Opfer der Kriege neu zu überplanen. Es soll ein Erinnerungsort, auch für die kommenden Generationen, geschaffen werden. Dessen neue Gestaltung sollte so angelegt werden, dass der Pflegeaufwand zu bewältigen ist.
Hervorgehen sollte die Neugestaltung des Ehrenfriedhofes in einem gemeinsamen Austausch- und Planungsprozess verschiedener Generationen Emmericher Bürger. Die SPD nennt noch lebende Nachkommen der Opfer, Jugendliche und junge Erwachsene, Mitglieder des Geschichtsvereins und von Pro Kultur.
Namen auf den Steinen oft nicht mehr lesbar
Als Begründung für ihren Antrag nennt die SPD die aktuelle Kritik am Zustand des Ehrenfriedhofes. „Diese greift zu kurz, wenn sie nur auf Pflegeintervalle oder Minderleistungen der Friedhofsgärtner abstellt wird“, so Andrea Schaffeld. Die Gedenksteine – versehen mit den Namen der Toten – verwittern. Häufig seien die Namen nicht mehr lesbar.
Als Sandsteine seien sie nicht gut von Flechten und Moos zu befreien. „Sie sind nicht mehr ansehnlich“. Weil zudem die Steine so nah aneinander liegen, könne das Unkraut nur händisch entfernt werden, eine Fortsetzung der Rasenfläche in den Zwischenräumen ist kaum möglich.
Auch Fördermittel sollen beantragt werden
Gespräche mit Nachkommen der Toten, so die SPD, die noch Gräber besuchen, zeigen, dass auch sie eine neue Gestaltung unterstützen würden. Die Toten sind nicht an der Stelle begraben, an der der Stein mit ihrem Namen liegt. Vermutlich liegen sie in einem Reihengrab auf der Fläche rechts vom Kreuz.
Um eine Neugestaltung des Ehrenfriedhofs auch durchführen zu können, beantragt die SPD nach Einleitung des Projektes und Entwicklung eines Konzeptes, zudem Fördermittel bei der Bezirksregierung zu beantragen und den fehlenden Eigenanteil in den Haushalt 2020 einzustellen.
SPD verwundert über die CDU
Und mit noch einem anderen Thema hat sich die SPD beschäftigt. Nämlich mit der E-Tankstelle auf dem Eltenberg, die jüngst Ortsvorsteher Albert Jansen angeregt hat. Die SPD-Fraktion freue sich „über jeden Lernzuwachs anderer Fraktionen – auch der CDU“, so Schaffeld.
Denn eigentlich hätte zu Zeiten des Ortsausschusses Elten bereits die die Embrica-Fraktion einen solchen Antrag gestellt. „Bei der teils heftigen Diskussion im damaligen Ortsausschuss erhielt dieser Antrag Unterstützung durch SPD und Grüne. Die CDU wehrte sich heftig und lehnte ihn mit ihrer Mehrheit ab“, erinnert Schaffeld an andere Zeiten.