Emmerich/Rees. Nach dem Erfolg in 2018 steht am 14. September erneut eine Säuberungsaktion am Rhein an. Die Städte Emmerich und Rees sind wieder beteiligt.
Die Aktualität des Themas Umweltschutz, Greta Thunberg mit Fridays For Future, die Ausrufe von Klimanotständen in manchen Städten, die eindeutigen Folgen des Klimawandels, oder generell das wachsende Umweltbewusstsein – egal was die Inspiration der Organisatoren des Rhine Clean Up (RCU) und ihrer Teilnehmer im vergangenen Jahr war, 2019 ist sie noch lange nicht vergessen. Daher wird die Aktion RCU am Samstag, 14. September, in die zweite Runde gehen.
320 Bürger sammelten 2018 in Emmerich
Bereits 2018 nahmen an der größten Müllsammelaktion Europas insgesamt 59 Kommunen mit über 10.000 Menschen teil. 2500 Bürger sammelten am Niederrhein, 320 davon in Emmerich. Ergebnis der Aktion: Die Erleichterung des Flusses um 100 Tonnen Müll.
In Rees spießte man damals für etwa drei Stunden mit Pickern des Bauhofs Unrat an Rheinschiene, Rheinwiesen und am Ufer auf. Noch dazu entsorgte der Bauhof alles Gesammelte. Für die Reeser Freiwilligen begann und endete die Aktion mit einem Treffen vor dem Rathaus. Hier wurde zu Anfang die Verteilung der Sammler geregelt und zuletzt ihnen mit Würsten und Getränken gedankt.
Das sind die Treffpunkte in Emmerich und Rees
Die selbe Planung soll auch in diesem Jahr gelten, so Jörn Franken, Reeser Ansprechpartner zum Thema RCU 2019. So will man sich am Aktionstag um 10 Uhr an der Empeler Straße 87b treffen, um von dort auszuschwärmen und bis 13 Uhr den Müllgehalt des Rheingebiets zu reduzieren.
In Emmerich soll zur selben Zeit gesammelt werden. Treffpunkt ist hier die Siedlungsstraße 15. Eine Übersicht über alle Aktionen in allen Städten entlang des Rheins findet sich unter www.rhinecleanup.org im Internet.
Die Initiatoren der Aktion RCU wollen die Teilnehmeranzahl und die Menge an gesammeltem Müll 2019 stark überbieten. Tatsächlich haben bereits alle am Niederrhein liegenden Kommunen, darunter natürlich auch Emmerich und Rees, der Organisation ihre Teilnahme versichert.
Ziel: Müll sammeln in 100 Kommunen
„Auf den Niederrhein ist Verlass!“, so Ingo Lentz einer der Initiatoren des RCU 2019. Damit werden vor allem Bürgermeister-Büros, Umweltabteilungen der Kommunen (zum Beispiel in Kleve und Emmerich), Initiativen wie „Unser Dorf hat Zukunft“ in Götterswickerhamm, aber auch eine engagierte Schülerin in Dinslaken, welche einzeln die lokale Organisation am Niederrhein übernehmen, gelobt.
„Wir wollen diesmal in 100 Kommunen mit insgesamt 20.000 Kindern, Frauen und Männern antreten, um 200 Tonnen Müll zu sammeln, der sonst das Ufer verunstalten oder mit dem Rhein in die Nordsee fließen würde“, benannte Lentz die Ziele für dieses Jahr.
Thomas de Groote, Mitglied des Teams RCU 2019, ist optimistisch, dass sie diese erreichen werden: „Das Bewusstsein der Menschen für Müllvermeidung und -beseitigung ist in den letzten Monaten noch einmal gestiegen. Die Erkenntnis hat zugenommen, dass man nicht immer nur auf Andere zeigen kann, sondern selbst anpacken muss.“
Gesellschaftlich ist das Thema sehr aktuell
Ingo Lentz verwies ebenso auf die gesellschaftliche und politische Aktualität an dem Inhalt des RCU ähnelnden Themen. Die aktive Unterstützung des RCU 2019 von Bürgermeistern wie Dr. Walter Bersch aus Boppard, der ein Bürgermeister-Treffen arrangierte, bringt oft den Vorteil, dass sie einfacher Vereinbarungen mit lokalen Müllentsorgungsunternehmen treffen können. Denn der Müll soll nicht gesammelt am Ufer des Flusses liegen bleiben, sondern von den Unternehmen der Kommunen entsorgt werden, was auch die einzige Bedingung von RCU 2019 ist.
Doch nicht nur Bürgermeister sind Unterstützer: Vier Landesministerien, drei Ministerinnen, darunter auch NRW-Umwelt-Ministerin Ursula Heinen-Esser, und ein Minister übernehmen die Schirmherrschaft. Neuer Sponsor ist die Deutsche Postcode Lotterie.