Emmerich. . 180 Emmericher gingen an den Start, um das Rheinufer von Müll zu befreien. In Rees sammelten 100 Aktive, zudem Freiwillige in den Ortschaften.

35 Kubikmeter Müll wurden am vergangenen Samstag innerhalb von drei Stunden mit vereinter Kraft aus und um den Rhein herum entfernt. Am ersten „RhineCleanUp-Day“ der Stadt Emmerich nahmen 180 Freiwillige teil, um für eine saubere Umwelt zu sorgen.

Viele waren dabei: 40 Kinder der Kinderfeuerwehr gemeinsam mit den Eltern, Pfadfinder und eine Klasse der Emmericher Gesamtschule machten mit. aber ebenso eine Hundebesitzerin, die bei früheren Spaziergängen bereits Müll aufgesammelt hatte. Die Firma Johnson Matthey nahm mit Mitarbeitern an der freiwilligen Aktion teil. Doch auch Hilfeleistungen im Hintergrund, wie diverse Geldspenden und die Firma Schönmackers, die den Müll kostenlos entsorgt, unterstützten die Veranstaltung.

Drei Gebiete mit viel Müll

Nach der Begrüßung durch Franz-Thomas Fidler von der Stadt Emmerich, der gemeinsam mit Andreas Gebbink, Lokalchef der NRZ, die Aktion initiiert hatte, wurden alle Teilnehmer mit blauen Müllsäcken, Handschuhen und Alu-Greifern ausgestattet und in verschiedene Kleingruppen aufgeteilt. Drei Gebiete, darunter am Deich vor der Emmericher Ward, am Yachthafen und nahe der Deutschen Giessdrath, die von kleinen Plastikverpackungen und Sperrmüll verschmutzt waren, wurden aufgeräumt.

Die Säcke wurden in Emmerich in diese Container gefüllt.
Die Säcke wurden in Emmerich in diese Container gefüllt. © Konrad Flintrop

„Die RhineCleanUp-Idee kommt von einem Bürgerengagement der Stadt Düsseldorf, die schon lange ihre Stadt jährlich von Müll befreien“, so Fidler. „Die Stadt Emmerich war der erste Teilnehmer der Region, wir konnten Rees und Kleve dazu bewegen, auch teilzunehmen. Insgesamt reinigen nun 50 Städte in sechs Ländern einmal im Jahr am 15. September ihre Stadt.“

Ziel sei es, die Aktion auch jedes Jahr in Emmerich veranstalten zu können. 180 Helfer beim erstmaligen Aufräumen seien unerwartet viele Teilnehmer, so Fidler. Beim gemeinsamen „Get-Together“ gab es Verpflegung und Süßes für die kleinen Helfer als Belohnung für die harte Arbeit.

Und so war es in Rees

Für den RhineCleanUp hatte sich die Stadt Rees ursprünglich nicht angemeldet. ,,Der Aufruf für diese Aktion war eher an Vereine und Verbände, wie der NABU, gerichtet. Doch wir haben nicht viele solcher Vereine, deshalb wollten wir uns nicht anmelden’’ berichtet der Pressesprecher der Stadt Rees, Jörn Franken. „Außerdem ist Rees als sehr saubere Stadt bekannt,’’ fügt Bürgermeister Christoph Gerwers hinzu. ,,Dreimal die Woche wird die Stadt gereinigt. Es schien einfach nicht nötig, hier Müll aufzusammeln.’’ Doch es kam anders. „Als wir die Entscheidung bekannt gegeben haben, nicht als Stadt mitzumachen, meldeten sich viele Bürger, die doch sehr gerne mitmachen wollten’’, erklärt Franken. ,,Deswegen haben wir doch die Anmeldung übernommen.’’

Aus den Ortsteilen Haffen, Mehr, Reeserward, Bienen und Grietherbusch und natürlich aus der Stadt selber konnten sich Reeser am Bürgerhaus versammeln, um Handschuhe, Müllsäcke, Müllpicker und einige Informationen zum Ablauf zu erhalten.

Vor dem Rathaus in Rees deckten sich die Sammler mit  Mülltüten ein.
Vor dem Rathaus in Rees deckten sich die Sammler mit Mülltüten ein. © Konrad Flintrop

Tatsächlich versammelten sich um die 100 Personen vor dem Bürgerhaus, um sich rheinauf- und rheinabwärts auf die Suche nach Müll zu machen. Drei Fahrzeuge des Bauhofbetriebes in Rees sammelten die Müllsäcke ein und brachten sie zum Bauhof. Außer denen, die am Bürgerhaus starteten, gab es noch einige Gruppen, die von eigenen Startpunkten aus mitgemacht haben. Mitglieder des Kanu Clubs Rees wollte vom Wasser aus mitzuhelfen, halfen dann doch aber an Land mit. Die Theater Kids aus Mehr sammelten nachmittags Müll auf. Auch Mitglieder der Ökologische Forschungsstation in Grietherbusch räumten an der Natorampe in Reeserward ordentlich auf.

Auch Kinder packten in Rees mit an.
Auch Kinder packten in Rees mit an. © K. Flintrop

,,Im Urlaub in Bosnien und Marokko war ich von den Mengen an Müll erstaunt und enttäuscht’’, berichtet eine private Sammlerin, die ihre Tochter mitgebracht hat. ,,Hier ist es nicht so schlimm, aber ich wollte trotzdem die Aktion unterstützen.’’

Container ist voll

Am Ende der Sammelzeit war der Container auf dem Bauhof reichlich gefüllt. Der außergewöhnlichste Fund war ein Moped, das von einem Bauhofshelfer abgeholt wurde. Häufig gefunden wurden Putzmittelflaschen aus Kunststoff, die vermutlich von den Rheinfrachtern kommen und an Land geschwemmt werden. Gesammelt wurden alle Arten von Müll: Autoreifen, Stahlteile, Bonbonfolien, Kunststoffeimer.

Insgesamt bezeichnet Franken die Aktion als gelungen – die Stadt hat sich über jeden gefreut, der mitgemacht hat. Vorstellen kann sich Franken, dass Rees im nächsten Jahr wieder mitmacht.