Isselburg. Die Ausschreibung für das Schulgutachten der Stadt Isselburg liegt nun vor. Wie zukunftsfähig sind die bestehenden Schulstandorte?
Lange wurde an verschiedenen Stellschrauben gedreht. Vieles, was in der Vergangenheit in der Isselburger Schulpolitik beschlossen wurde, war aber lediglich Stückwerk, wenngleich auch zum jeweiligen Zeitpunkt bitter nötig. Doch diese Praxis soll nun der Vergangenheit angehören.
Dr. Beine bringt es in seiner Haushaltsrede auf den Punkt
Es sei richtig, sagte etwa SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Theodor Beine in seiner Haushaltsrede in diesem Frühjahr, „dass wir einmal einen Blick auf die gesamte Schulentwicklung in baulicher Hinsicht werfen und nicht Jahr für Jahr neue Ergänzungen beschließen müssen“.
Breite Mehrheit stimmt im Rat zu
Im April dieses Jahres stimmte dann der Rat mit breiter Mehrheit (21-Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen) dafür, dass ein Gutachten für ein ganzheitliches Raum- und Schulkonzept in Auftrag gegeben werden soll.
Die Ausschreibung zum Gutachten Schullandschaft liegt nun vor. „Die Herausforderungen für eine bedarfsgerechte Gestaltung der Schullandschaft verändern sich stetig und stellen auch die Stadt Isselburg vor eine Vielzahl strategischer Entscheidungen“, heißt es in der Beschreibung der Ausgangssituation. „Nicht allein die Entwicklung der Schülerzahlen oder der tendenziell steigende Bedarf der außerunterrichtlichen Betreuung, sondern auch die sich aus den Anforderungen von beispielsweise Inklusion und Schulsozialarbeit ergebenden Bedarfe werfen für die Stadt Isselburg die Frage auf, wie sie die Schullandschaft in Isselburg in den nächsten Jahren zukunftsfähig entwickeln kann.“
Wie zukunftsfähig sind die Schulstandorte?
So stelle sich beispielhaft die Frage, ob die bestehenden Schulstandorte dahingehend zukunftsfähig sind, dass bedarfsgerechte Erweiterungen beziehungsweise Umbauten tatsächlich umsetzbar sind? Welche Alternativen der Schulentwicklungsplanung und Schulraumnutzung gibt es für die Stadt, um die bestehenden Schulgebäude unter Berücksichtigung von pädagogischen Bedarfen der Schulen aber auch wirtschaftlichen Bedarfen zukunftsfähig zu machen?
Beschreibung des Ist-Zustands
Im vorläufigen Leistungsverzeichnis der Ausschreibung findet sich logischerweise eine Beschreibung des Ist-Zustands. Wichtig ist darüber hinaus aber vor allem, welche Punkte das Gutachten umfassen soll. „Die Stadt Isselburg beabsichtigt, die Erstellung eines ganzheitlichen Raum- und Schulkonzeptes unter Einbeziehung aller aktuellen Grundschulstandorte und des Hauptschultraktes inklusive Mensa der Verbundschule“, heißt es dazu. In den politischen Gremien setzte sich der Wille durch, dass das Gutachten möglichst ergebnisoffen ausgeschrieben wird.
Sieben Betrachtungsvorgaben
Sieben mehr oder weniger konkrete Betrachtungsvorgaben gibt es, die unter folgenden Stichworten zusammengefasst wurden:
- Prognose der Schüler
- Prognose des sich aus der Schülerprognose ergebenden Raumbedarfs
- Szenarien zukünftiger Schullandschaften im Primarbereich
- Aussagen zur Geeignetheit der Gebäude unter Verwendung vorhandener Daten des Gebäudemanagements zum Beispiel zu Sanierungsbedarfen und eigener Zustandserfassung durch den Anbieter
- Aussagen zur Geeignetheit der Gebäude und der dazugehörigen Grundstücksflächen im Hinblick auf eine zukunftsfähige Gebäude- und Infrastruktur
- Betrachtung der Standorte inklusive der Prüfung etwaiger Verlagerungen oder Zusammenlegungen
- Steuerung und Prozessbegleitung
Die Aussagen zu den Schulgebäuden beziehen sich auf drei Grundschulgebäude und den Hauptschultrakt sowie die Mensa des Gebäudes der auslaufenden Verbundschule. Eine Betrachtung des Hauptschultraktes und der Mensa des Verbundschulgebäudes explizit im Hinblick auf die mögliche Gründung einer Ersatzschule erfolgt nicht. Allerdings ist die grundsätzliche Einbeziehung des Hauptschultraktes und der Mensa des Verbundschulgebäudes im Zusammenhang mit der Entwicklung der Grundschulen durchaus Bestandteil des Gutachtens.
Realschultrakt weiterhin als Verwaltungsgebäude vorgesehen
Die Betrachtung des Verbundschulgebäudes bezieht sich allein auf den Hauptschultrakt, da der zum Schuljahresende frei gewordene Realschultrakt bereits konkret zur Nutzung als Verwaltungsgebäude für die Stadt Isselburg vorgesehen ist und von daher nicht für schulische Zwecke zur Verfügung steht.
>>>Ausschreibung läuft bis zum 3. August
Die Ausschreibung läuft noch bis zum 3. August. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Stadt Isselburg unter isselburg.de