Elten. AWo-Ferienlager in Elten macht den über 160 Kindern wieder riesigen Spaß. Betreuer wundern sich über Vorwurf der Stadtwerke nach Wasser-Notstand.

Die Vögel zwitschern hoch oben in den Bäumen, der Sandboden hier im Wald in Elten ist trocken und angenehm warm: Kein Wunder, dass sich die Mädchen und Jungen, von denen viele barfuß unterwegs sind, hier pudelwohl fühlen. Gut 165 Kinder verbringen wieder ihre Ferienfreizeit im AWo-Ferienlager auf dem ehemaligen DJK-Sportplatz in Elten. „Das macht Spaß“, lacht der kleine Ben (6).

„Nachher steht der Wettstreit aller zehn Gruppen auf dem Programm“, sagt Gert Rompel, seit vielen Jahren einer der gut 60 Betreuer. Jede Gruppe, erzählt der 42-jährige Familienvater weiter, stellt dann einen Betreuer, der lustig verkleidet ist, und dann geht’s los. Doch noch chillen Kinder und Betreuer zwischen den vielen bunten Zelten, dem Eiswagen, dem Gruppenzelt.

„Wir sind alle hier auf einer Insel gestrandet“

Es wird Fußball gespielt, andere haben die Federball-Schläger im Einsatz, wieder andere genießen ihr leckeres Eis und haben es sich in einer Hängematte gemütlich gemacht. „Die Atmosphäre hier im Wald ist schon einmalig“, ist Gert Rompel immer wieder begeistert.

Und wie jedes Jahr haben sich die Verantwortlichen ein Thema ausgesucht. „Rache der Montezumas“ lautet es diesmal. Und die Geschichte begleitet die Kinder, die überwiegend aus Elten und Emmerich, auf jeden Fall aber aus der Region kommen, seit Montag. „Wir sind hier alle auf einer Insel gestrandet und müssen Rätsel lösen.

Spaß steht an allererster Stelle beim AWo-Zeltlager in Elten.
Spaß steht an allererster Stelle beim AWo-Zeltlager in Elten. © Konrad FlintroP

Sonst kommen wir hier nicht mehr weg“, erklärt der IT-Techniker an der Hochschule Rhein-Waal die Story. Die Kinder finden’s jedenfalls klasse, immer wieder auf Schatzsuche zu gehen, abends gemeinsam am Lagerfeuer zu palavern, Nachtwanderungen zu unternehmen und viele andere spannende Sachen zu erleben.

Köttbullar sind der Klassiker

„Hungern muss hier auch niemand“, lacht Familienvater Rompel, der wie Silvan (19), Philipp (20), Nils (21), Hendrik (17), Wibke (16) und Jelka (16) schon als Kind hier im AWo-Ferienlager dabei war. „Heute gibt’s zum Abendessen Nudeln mit Köttbullars“, sagt er. Obst und Gemüse steht für die Sechs- bis Zwölfährigen nach dem Frühstück mittags auf dem Speiseplan.

Feuerwehr Hüthum rückt mit Löschwagen an

Und wie jedes Jahr hatten die Kinder natürlich einen Riesenspaß, als dieses Mal die Feuerwehr Hüthum mit einem Löschwagen angerückt war und den begeisterten Kids rund 20 Minuten demonstrierte, wie man löscht. „Da sind auch ein paar Kinder nass geworden, klar“, sagt Gert Rompel. Der wie die anderen Betreuer überhaupt nicht versteht, warum es in Elten dann für einige Zeit zu einem „Wasser-Notstand“ gekommen sei, weil plötzlich der Druck weg war. „Dafür können wir doch nichts“, wundert sich über den Vorwurf der Stadtwerke, die für den zeitweisen Druckabfall in Elten das AWo-Zeltlager verantwortlich gemacht hatte.

Alle freuten sich auf den lustigen Betreuer-Wettkampf

„Das ist jetzt aber alles geklärt“, beruhigte Eltens AWo-Vorsitzender Fabian Wehren nach einem Telefonat mit Stadtwerken und Feuerwehr die Gemüter. Der guten Stimmung im Lager tat die Episode absolut keinen Abbruch. Denn alle freuten sich jetzt erstmal riesig aufs Wettstreit-Spektakel mit den lustig verkleideten Betreuern, die von jeder Gruppe lautstark angefeuert wurden. „Das ist toll hier. Ich werde sicher auch Betreuerin“, kündigte die zehnjährige Leandra schon mal an.

>>>Küche steht unter Dampf

Das Küchenteam um Angela Wolter hat da schon einiges zu tun. 120 Kilogramm Kartoffeln werden in den fünf Tagen auf die Tische gebracht, ebenso 40 Kilo Nudeln und 260 Würstchen. „Alleine heute haben wir 20 Kilo Nudeln zubereitet, 33 Kilo Hack-Bällchen und 10 Köpfe Salat“, sagt sie.

Die Teilnahme am AWo-Zeltlager kostet pro Kind etwa 70 Euro. Kinder aus sozial schwächeren Familien müssen nichts bezahlen. Anmelden kann man sich wieder ab Februar beim AWo-Ortsverband in Elten.