Rees/Emmerich. Der Niederrheinische Radwandertag lockte am Sonntag wieder viele Fietser nach Rees und Emmerich. Das Wetter war zu Beginn etwas sprunghaft.
Die Regenjacke lieber noch schnell überstreifen. Oder doch in der Fahrradtasche verstauen? Unmittelbar vor dem Startschuss des 28. Niederrheinischen Radwandertages fielen die ersten Regentropfen auf den Reeser Marktplatz und die Wahl der richtigen Bekleidung hatte bei den Teilnehmern nun Priorität.
„Der Radwandertag ist schon zu einer schönen Tradition geworden. Gemeinsam mit einer Gruppe oder der ganzen Familie etwas zu unternehmen ist ein schönes Erlebnis. Und wie man sieht, freuen sich sehr viele darauf“, begrüßte die stellvertretende Bürgermeisterin Mariehilde Henning die Radler pünktlich um 10 Uhr vor dem Reeser Rathaus.
Stellvertretende Bürgermeisterin dankt den Helfern
„Den Mitarbeitern der Stadt und allen Helferinnen und Helfern an den Kontrollstellen danke ich für ihren ehrenamtlichen Einsatz am heutigen Sonntag. Ohne sie wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich“, bedankte sich Henning ehe sich die Teilnehmer in den Sattel schwangen.
Aufgrund des Wetters war der Andrang an der Station auf dem Marktplatz zunächst überschaubar und durch die fleißigen Helfer schnell abgearbeitet. „Wegen des Schauers haben wahrscheinlich etliche Fietser zuhause gewartet und werden dann gleich noch kommen“, vermutete Eila Braam, die an der Kontrollstelle die Stempelkarten an den Mann oder die Frau brachte.
Vier Routen ab Rees zur Auswahl
Kurz darauf schafften es dann auch wieder die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und die Teilnehmer konnten sich trocken auf den Weg machen. Dabei hatten sie die Auswahl zwischen vier verschiedenen Routen mit einer Länge zwischen 52 bis 60 Kilometer, mitunter angesteuert wurden Wesel, Xanten oder Kalkar, eine Route führte nach Emmerich und zurück.
Aus Wuppertal waren Anne und Ecki in die Tabakstadt gekommen. Die beiden Rentner schätzen den Niederrhein als Radfahrregion. „Hier ist es viel schöner, viel ruhiger. Die Autos wissen mit den Radfahrern umzugehen und es ist flach“, so die Wuppertalerin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann übernachtete sie in der Rheinstadt und traf sich zum Start auf dem Marktplatz mit Freundin Marlies nebst Ehegatten.
Gutscheine und Sonderpreise
Kennengelernt hatte man sich vor einigen Jahren auf einer anderen Fahrradtour. „Wir wollten heute einfach frohen Mutes aufbrechen und nicht erst die Räder auf das Auto schnallen“, so die jung gebliebene 80-Jährige aus Pfalzdorf, die, trotz der kurzen Anreise, mit ihrem Ehemann ebenfalls in Rees übernachtete. „Der Dieter will noch die 250 Euro haben, der will das Spritgeld wieder raus haben“, scherzte Marlies auf Nachfrage, wo denn ihr Mann bliebe, ehe das Quartett kräftig in die Pedale trat.
Falls es nicht zum Hauptpreis bei der Tombola gereicht hat, so konnte sich jeder Teilnehmer der seine Stempelkarte in Rees abgegeben hatte, über einen Gutschein für eine Schiffsrundfahrt freuen. Zudem konnten die Fähren zum Sonderpreis von einem Euro genutzt werden und es gab kostenlosen Eintritt im Koenraad Bosman Museum. Für das leibliche Wohl der Radler vor dem Reeser Rathaus sorgte der Reeser Frauen-Karnevalsclub.
Größte Gruppe in Emmerich heißt „Party und Spaß“
In Emmerich sind über 200 Radler beim Radwandertag gestartet. Insgesamt vier Routen standen zur Auswahl, die in die deutschen und niederländischen Nachbarkommunen führten. Den Pokal für die größte startende Gruppe erhielt die Gruppe „Party und Spaß“, die mit 19 Teilnehmern gestartet ist. Sie freuten sich über den Wanderpokal und finden auch sicherlich Verwendung für das Fässchen Gerstensaft.
Rund 30.000 Radfahrer traten beim 28. Niederrheinischen Radwandertag in die Pedale. 63 Veranstaltungsorte am Niederrhein und in den benachbarten Niederlanden boten 85 verschiedene Radrouten unterschiedlicher Länge an.
In diesem Jahr stand der Radwandertag ganz im Zeichen der Kultur. Zahlreiche kulturtouristische Einrichtungen und Veranstaltungen wurden entlang der Routen eingebunden. Zusätzlich wurden Themenrouten beispielsweise zur Industriekultur, zum Thema Bauhaus, zur Kulturgeschichte der Grenze und eine Schloss- und Klosterroute angeboten.