Emmerich. Die Emmericher Kirmes ist eröffnet. Bürgermeister brauchte nur zwei Schläge beim Fassanstich. Die Rahmenbedingungen am Freitag sind ideal.
Was für ein Profi: Bürgermeister Peter Hinze brauchte beim Fassanstich zur Eröffnung der Emmericher Kirmes gerade mal zwei Schläge. Schon konnte das Freibier fließen. An seinem Geburtstag gab sich der erste Bürger der Stadt keine Blöße. Und war sich auch nicht zu schade, mit dem gefüllten Tablett selbst die Becher zu verteilen.
Ohnehin waren die Rahmenbedingungen für den Auftakt des viertägigen Rummels ideal: sonniges Wetter, nicht zu heiß. So dauerte es auch nicht lange, bis in den Fahrgeschäften reichlich Köpfe ihre Kreise zogen. Das Emmericher Blasorchester hatte im Schatten des zweistöckigen Kinderkarussells die Besucher mit seinen Märschen angelockt.
Bei der Emmerich-Premiere dabei sein
Gerade die Jugendlichen waren ganz heiß darauf, bei der Emmerich-Premiere der neuen Attraktion Jetlag dabei zu sein. Hoffentlich haben sie auch alle vorher Handys, Schlüssel und Co. in die Körbe gelegt, wie auf Hinweisschildern empfohlen wird. Es sollte wild zugehen.
Einer der ersten Gäste der Kirmes war Kaan Akpinar, der mit seinem Vater Umut früh gekommen war. Der Junge sagte: „Ich freue mich besonders auf den Autoscooter und den Musikexpress.“ Die Klassiker.
Riesen-Nilpferd an der Losbude zu gewinnen
Auch wenn manch einer sich auf den ersten Blick fragt, ob die Kirmes nicht früher größer gewesen sei, die 58 Schausteller, die dabei sind, haben doch einiges für jedes Alter zu bieten. Mehr ist nicht immer gleich mehr: Die Kleinen können sich beim Entenangeln oder beim Dosenwerfen austoben, die Teenager schießen eine Rose für ihren Schwarm oder toben sich auf dem Bungee-Trampolin aus. Die Älteren genießen ihr Bierchen an einer der Theken.
Ob Armbrustschießen, Pferdereiten oder an der Losbude ein gigantisches Nilpferd gewinnen – das ist genau so geeignet für alle Generationen, wie ein Besuch im Spiegelkabinett „Nachts um halb eins“ mit seinen Lach- und Zerrspiegeln. Die rollende Tonne wird zur Not auch abgestellt, wenn ein Gast nicht so gut zu Fuß ist.
Bernhard Prinz ist seit 60 Jahren Schausteller
Natürlich duftet es am Geistmarkt auch wieder köstlich. Ob gebrannte Mandeln, Churros, Pizza-Brötchen, Spießbraten oder Eis – der Appetit kommt von selbst.
Dirk Janßen, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Kleve-Geldern, bedankte sich bei der städtischen „Kirmesarchitektin“ Gaby Tebaay, die „eine tolle Kirmes zusammen gestellt hat“. Einer der Schausteller kommt schon seit 60 Jahren: Bernhard Prinz. „Ich hatte früher ein älteres Kinderkarussell. Seit 1972 komme ich mit ‘Baby 2000’. Emmerich ist immer gut für uns. Wir sind hier Gäste auf Zeit und werden sehr gut von der Bevölkerung angenommen“, sagte Prinz.
„Eine Stadt ohne Kirmes kann man sich gar nicht vorstellen“, hatte der Bürgermeister zur Eröffnung gesagt. Stimmt. Gehört einfach dazu.