Marco Franken aus Rees will einen Bürgerantrag zum Thema „Bienenfreundliche Kommune“ stellen. Und ihn mit Unterschriften untermauern.
Rees. Marco Franken weiß, dass schon einmal ein Bürgerantrag „Bienenfreundliche Kommune“, dem auch ein tragfähiges Konzept zugrunde liegen sollte, seitens des Rates der Stadt Rees abgelehnt wurde. Das hält den 45-Jährigen nicht davon ab, jetzt selbst auch einen solchen Antrag zu stellen. „Dazu ist mir das Thema zu wichtig“, sagt er.
Den Antrag wird er mit Unterschriften untermauern
Den Antrag wird er mit Unterschriften untermauern. „Die wir, mein Imkerpate Frank Möllmann und ich, im Rahmen einer vier- bis fünfstündigen Aktion im Reeser Rewe-Markt gesammelt haben. Das müssten so etwa 200 Unterzeichner sein“, überschlägt Franken kurz. Er hofft, dass sich die Listen, die weiterhin im Rewe-Markt und in der Bücher-Ecke ausliegen, weiter gefüllt haben. Übergeben will er den Antrag samt Unterschriften am 2. Juli an Bürgermeister Christoph Gerwers. Mit dem Ziel, dass der Antrag in die nächsten Ratssitzung beraten wird.
Der Inhalt des Antrags kommt einem bekannt vor. „Ja“, bestätigt Franken. Auch der vorherige Antrag, der in Rees gestellt worden sei, habe auf gleicher Grundlage basiert und sei von dem Kalkarer Frank Möllmann formuliert worden. Darin heißt es u.a.: „Honig- und Wildbienen sowie andere Insekten wie beispielsweise Schmetterlinge sind unverzichtbar für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. (...) Sie sichern die Erträge der Landwirtschaft sowie unsere Ernährung.“ Und, dass in Europa 150 verschiedene Nutzpflanzen und 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten sind.
Beim Sammeln von Unterschriften hat er viel positive Resonanz erfahren
Franken möchte durch seinen Antrag erreichen, dass es eine „Kartierung und Eignungsprüfung potenzieller Blühflächen durch Vertreter der Stadt (Umweltausschuss) und städtischem Bauhof gibt“. Er kann sich auch die Übernahme von Patenschaften für Blühstreifen und -flächen vorstellen.
Beim Sammeln von Unterschriften hat er viel positive Resonanz erfahren. „Was kann ich tun?“, ist er oft gefragt worden. „Schön wäre es, wenn uns die Stadt Flächen anbieten würde, die man dann gemeinsam pflegen könnte“, sagt der Förderschullehrer.
Zunächst einmal will er vor der eigenen Haustür „kehren“. Heißt: seinen Garten umgestalten. „Vor 15 Jahren war so ein Steingarten noch modern“, sagt er. Der kommt nun weg. Und keinesfalls, weil er doch nicht so pflegeleicht ist, wie ihm Landschaftsbaubetriebe damals gesagt haben. „Ich möchte bewusst was für eine bessere Umwelt tun“, sagt der Reeser. Erste Bemühungen hat er schon gemacht und vor und hinter seinem Haus an der Weseler Straße 1500 Krokusse gepflanzt. „Frühblüher, die ganz wichtig sind, wenn die ersten Bienen nach der Winterpause ausschwärmen.
Grünen-Antrag wurde damals abgelehnt
Übrigens: Beim letzten Bürgerantrag wurde ein Konzept mit dem Leitgedanken „Bienenfreundliche Kommune“ abgelehnt, mit der Begründung, dass schon jetzt viel für den Schutz von Insekten getan werde. Allerdings sah man Handlungsbedarf in Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit.
In Zusammenwirken mit dem Stadtgärtnermeister sollten Empfehlungen über die Presse und die städtischen unsere Internetseiten an die Bürger gegeben werden, wie diese ihre Privatgärten naturnah und bienenfreundlich gestalten können. Die Grünen hatten damals einen Antrag nachgelegt, ein Konzept zu erstellen, um die Bestände von Bienen bzw. Insekten dauerhaft zu sichern. Das war mit Mehrheit abgelehnt worden.