Rees. . Reeser Stadtgärtnermeister soll Bürger anleiten, ihre Privatgärten bienenfreundlich zu gestalten. Hauptausschuss diskutierte über Bürgerantrag.
Ja, die Stadt Rees will die Lebensbedingungen von Bienen und anderen Insekten verbessern. Aber: Ein Konzept mit dem Leitgedanken „Bienenfreundliche Kommune“ will sie nicht erstellen. Eine Reihe von Bürgern hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, der nun im Haupt- und Finanzausschuss Thema war. 65 Minuten wurde darüber diskutiert.
Empfehlungen an die Bürger
„Die Stadt sowie der städtische Baubetriebshof ergreifen bereits jetzt zahlreiche Maßnahmen zum Schutz von Bienen und Insekten, so dass kein Anlass für die Erstellung eines aufwendigen Konzeptes gegeben ist“, hob Hauptamtsleiter Ludger Beltermann an. Handlungsbedarf sehe man aber noch in Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit.
„Wir können uns vorstellen, in Zusammenwirken mit unserem Stadtgärtnermeister Empfehlungen über die Presse und unsere Internetseiten an die Bürger zu geben, wie diese ihre Privatgärten naturnah und bienenfreundlich gestalten könnten.“ Entsprechend sah auch die Beschlussvorlage aus.
„Wir können schon mehr seitens der Stadt tun“, meldete sich SPD-Fraktionschef Peter Friedmann zu Wort. Er riet, mit offenen Augen durch das Stadtgebiet zu gehen, aus ökologischer Sicht weniger zu mähen, nach Patenschaften für die Verkehrsinseln Ausschau zu halten, weitere Blühstreifen anzulegen. Aber ein Konzept, das lehnte auch Friedmann ab.
Die Grünen legten mit einem Antrag nach. Sie wollten die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Konzept beauftragen, um die Bestände von Bienen bzw. Insekten dauerhaft zu sichern. Gleichzeitig solle die Verwaltung prüfen, ob es Fördermittel gebe. „Für darüber hinaus gehende Kosten soll in den kommenden Haushalten ein Betrag von 5000 Euro eingestellt werden“, hieß es.
„Wer soll das personell leisten?“, fragte Gerwers
„Wer soll das personell leisten?“, fragte der Bürgermeister. Fordern könne man viel, man vergesse aber, das dies zu einer Personalaufstockung führen könne, fuhr er fort. „Das Problem ist drängend“, warnte Herbert Schramm (Grüne) und dulde keinen Aufschub.Was auch die Bundesregierung erkannt habe, die jüngst das Aktionsprogramm „Insektensterben stoppen!“ beschlossen habe. Der Grünen-Antrag in Rees wurde mit 14 Gegen-Stimmen abgelehnt.
Dennoch will man sich den vorgebrachten Ergänzungen nicht verschließen. Und auch ausloten, für welche Projekte es Töpfe mit Fördermitteln gibt.